Neue Kriegs"spielchen" der Türkei




In diesem Forum können auch Gäste schreiben, Beiträge nach dem Absenden aber weder bearbeiten noch löschen. Wir behalten uns vor, alles, was nicht dem Forumgedanken entspricht oder ungesetzliche oder den guten Sitten widersprechende Gedanken oder Spam enthält, zu moderieren, zu editieren oder zu löschen.<br><br>Als Mitglied schreibe hier bitte ausschließlich nach dem Login, um Fakes grundsätzlich zu vermeiden.

Neue Kriegs"spielchen" der Türkei

Beitragvon miljas » 25.08.2016, 18:45

Guten Abend,

als vor knapp 2 Jahren die kurdisch-syrische Stadt
KOBANE vom IS bedroht und schließlich sogar teilweise
erorbert wurde, standen türkische Panzer an der
Grenze und haben zugeschaut.
Und jetzt sind sie nach Syrien eingedrungen.
Mittlerweile hat sich die Situation geändert.
Die syrischen Kurden haben Kobane verteidigt
bzw. zurückerobert und sind insgesamt erfolgreich
im Kampf gegen den IS. Und das stört die Türkei,
weil die syrischen und die türkischen Kurden miteinander
gut können.

Es ist so oder so eine Schande. Die Kurden sind Kurden,
ein Volk, das auch einen eigenen Staat haben müßte.
Über alle die Gebiete hinweg, in denen sie leben.
Von der Türkei über Syrien und den Irak bis in den Iran.

Aber eine Welt, die nicht eine Korea-, nicht eine
Krim/Ukraine-Rußland- und auch nicht eine Israel-Palästina-Frage lösen
kann - wie soll eine solche Welt eine Kurdenfrage
lösen können?

Und so wird es wahrscheinlich immer weiter gehen.
Bis zum irgendwann letzten großen Krach. :-(

PS.:
Immerhin ein Lichtblick in Übersee:
http://www.heute.de/kolumbien-regierung ... ml?tabNo=1

Kolumbien (wahrscheinlich nach Kolumbus bezeichnet, oder?)
könnte die bewaffneten Auseinandersetzungen mit der FARC
endgülltig beenden. Heute wurde in Havanna
ein Abkommen geschlossen. Es muß am 2.Oktober
in einer Volksabstimmung bestätigt werden.

Viele Grüße - miljas Bild (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
Benutzeravatar
miljas
Administrator
 
Beiträge: 7171
Registriert: 14.12.2007, 21:53

von Anzeige » 25.08.2016, 18:45

Anzeige
 

Beitragvon miljas » 02.09.2016, 01:23

Guten Morgen,

welcher Schlauberger kann es sich denn
vornehmen, ein Volk in der Moderne weiterhin
unterdrücken zu wollen?

Wenn man so kurz denkt, dann
wird man am Ende viel verrloren und nichts gewonnen
haben.

http://www.tagesschau.de/ausland/kurzer ... n-101.html

Die Kurden werden ihren Staat bekommen.
Das ist doch logisch.


Viele Grüße - miljas Bild (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
Benutzeravatar
miljas
Administrator
 
Beiträge: 7171
Registriert: 14.12.2007, 21:53

Beitragvon miljas » 02.09.2016, 10:33

Mahlzeit,

da wird nun in den Medien gemunkelt,
daß sich die Bundesregierung von der Erklärung
des Bundestages distanzieren wird, daß es gegen
die Armenier einen Völkermord gab.

Man kann zu Herrn Erdogan stehen, wie man will.
Ideal ist die "Erdogan-Entwicklung" sicher nicht.
Dennoch ist die Türkei ein wichtiger Staat für
Europa. Das ist eine Art Pufferstaat. Bezüglich
der Flüchtlinge war ja zu sehen, wie es sich entwickeln
kann, wenn man die Türkei nicht genug beachtet.

Ich bin der Meinung, daß diese Bundestags-Erklärung
kontraproduktiv war. Es ist vielleicht für die Armenier
gut gewesen eine solche offizielle Unterstützung zu erhalten.
Dennoch ist das alles konträr in der Betrachtung und
ich wäre nach wie vor dafür, es internationalen Fachleuten
in Zusammenarbeit mit beiden Seiten - Türkei und Armenien -
zu klären, was damals geschah.

Juristisch ist die "Völkermord"-Definition wohl erst nach
dem 2. Weltkrieg entstanden. Es muß juristisch völlig
klar sein, worum es geht. Rückwirkend wirken Gesetze normalerweise
nicht. Und wenn es heute zu einem solchen Tatbestand kommt,
müßten auch Gerichte dafür zuständig werden. Das Kriegsverbrecher-Tribunal
ist ein Anfang in diese Richtung. Die Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse
waren damals von den Alliierten geführt worden (zumindest weiß ich,
daß Amerikaner und Russen es damals maßgeblich organisierten).
Welche (geltenden) rechtlichen Grundlagen es damals gab, weiß ich
nicht.

Fakt ist, daß die USA sich nicht am Gerichtshof in Den Haag beteiligen.
Sie wollen ihre eigenen Kriegsverbrecher selbst bestrafen.
Ob G.W. Bush einer ist (Beginn eines Krieges gegen den irak
auf Grundlage manipulierter Informationen), weiß ich nicht.
Und wenn man es feststellte, würde er nicht nach Den Haag zu bekommen
sein.

Insofern wird das mit den Türken weiter diskutiert werden, aber wohl
weniger auf höchsten Ebenen. Das müssen die Türken auch selbst
wollen. Am Ende geht es natürlich auch um eine Aussöhnung mit ihren
Nachbarn (und ihrer Minderheit - ich weiß nicht, wieviele Armenier
aktuell in der Türkei leben).
Viele Grüße - miljas Bild (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
Benutzeravatar
miljas
Administrator
 
Beiträge: 7171
Registriert: 14.12.2007, 21:53

Beitragvon miljas » 03.09.2016, 14:38

Mahlzeit,

ob das nun "Völkermord" war oder nicht - eine Schweinerei
war es sicher so und so.
Tausende oder gar Zehntausende Menschen zu vertreiben
und in unwirtliche Gegenden bzw. unter katastrophalen Transportbedingungen
zu bringen...
Und es sei Krieg gewesen... Krieg ist ohnehin eine Schweinerei!!!

Und wer dafür die Verantwortung getragen hat - das wird
sich doch wohl ermitteln lassen. Natürlich bevorzugen die Schuldigen
immer die Variante, daß es der andere war, oder daß (außer außerhalbigen
Dingen - wie eben der "Krieg") niemand dafür
verantwortlich war. Ist doch klar.

Viele Grüße - miljas Bild (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
Benutzeravatar
miljas
Administrator
 
Beiträge: 7171
Registriert: 14.12.2007, 21:53

Beitragvon miljas » 07.09.2016, 12:18

Mahlzeit,

Herr Friedmann hat für die Deutsche Welle
ein Interview mit einem türkischen Minister geführt.
Dem haben die Fragen nicht gefallen und den
Journalisten sollen dann die Datenträger weggenommen
worden sein.

Also, von Herrn Friedmann als Interviewpartner wäre ich
sicher auch nicht begeistert. Aber so etwas kann man ja vorher
entscheiden, ob man mit ihm reden (und sich vorführen
lassen) möchte oder nicht. Wenn der Minister ihn nicht kannte
und man ihm nicht darüber informierte, was für ein Journalist
Friedmann ist - dann hat er Pech gehabt. Normalerweise muß
man als Minister jedem Wetter gewachsen sein.

Jetzt wird von den Türken behauptet, sie hätten nur verlangt,
daß das Interview nicht gesendet wird. Eine von beiden Seiten
muß ja lügen. Lügen haben bekanntlich kurze Beine.

Viele Grüße - miljas Bild (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
Benutzeravatar
miljas
Administrator
 
Beiträge: 7171
Registriert: 14.12.2007, 21:53



Ähnliche Beiträge


TAGS

Zurück zu Offenes Kommunikationsforum

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron