Also jetzat, ihr zwei Buben toggle und miljas: Aufgepasst!
Wie wohl auch bis zu euch durchgedrungen sein dürfte, ist zwischen Röstis und Kartoffelpuffern - wie man wohl
meist sagt - ein haus- nee mehl- und eihoher Unterschied. Die Rösti(e?)s werden ja ausschließlich aus Kartoffeln gemacht. Da hat sich's was mit Eiern und sonstigen Klebemitteln wie Mehl u.a.. Deshalb stellen auch die Schweizer so hohe Ansprüche an ihre Röstikartoffeln! Das grenzt schon fast an eine Religion. Ganz so pingelig bin ich nicht, aber meine Röstis sind trotzdem spitze und auch meine Kartoffelpuffer, die man aber seinerzeit als ich Kind war, bei uns zuhause gaaanz anders genannt hat. Ich hab den Aufsatz in Wiki nur überflogen, aber ich glaube, so, wie diese Mahlzeit bei uns genannt wurde, ist sie bei Wiki unbekannt.
Wir nannten sie nämlich Flinsen, wirklich mit F (vielleicht in Abwandlung von Plinsen :t095: ) und ob es nur mundartlich, also irgendwie westpreußisch ist oder war oder ob man es auch anders schreiben kann oder schreibt, weiß ich nicht (hab jetzt auch überhaupt nicht gegoogelt, weil das meine ganze heile Welt zerstören würde).
Der Ehrlichkeit halber muss ich jedoch dazu sagen, dass ich es graußlich fand, wenn ich als Kind von der Schule heim kam und es roch schon im Treppenhaus nach Flinsen. Ich habe es gehasst! Ich mochte sie nicht und sehnte den Tag herbei, wann ich sie nicht mehr würde essen müssen! So schlimm war das! Für mich als junges Mädchen war es ganz einfach ein Arme-Leute-Essen, das mir ständig unsere Herkunft und unseren Status, nämlich den der Flüchtlinge, vor Augen hielt.
Sie waren aber offenbar spitzenmäßig gut, wie meine Mutter in späten Jahren immer wieder betonte. Meistens machte sie auch die Oma, die hatte mehr Zeit und war wohl auch mit den Eiern großzügiger als Muttern. Bei uns zuhause wurden sie nur mit Zucker bestreut und das war's dann. Irgendwann kam ich zusammen mit Muttern auf die Idee, man könnte doch Fondor drauf streuen und wir zwei sind dann dabei geblieben. Das machte sie mir ein ganz klein wenig sympathischer, diese Teile.
Jahre, viele Jahre später, als ich meinen eigenen Haushalt hatte und das Kochen für mich entdeckte, holte ich mir irgendwann bei meiner Mutter nähere Auskunft über das Rezept und die Herstellung überhaupt ein. Nun war es mir natürlich viel zu mühsam, die Kartoffeln von Hand zu reiben und es gab ja auch schon bald eine Moulinette, die einem gute Dienste leistete. Und was soll ich euch sagen? Jetzt mach ich sie mir klar hin und wieder und ich liebe sie! Und es ist auch vollkommen wurscht, ob Puffer oder Küchle oder wie auch immer - vielleicht sogar Pseudo-Röstis - man sie nennt: Gut müssen sie schmecken!
Meinen Angetrauten konnte ich allerdings in über vierzig Ehejahren nicht so recht dafür begeistern, aber er muss ja auch nicht alles mögen, was ich mag. Und deshalb hier auch eine
Hymne an ihn! - man muss sich's halt andersgeschlechtlich denken, - geht ja auch...!
So kann das Leben sein, das werdet ihr selbst auch schon in anderer Hinsicht verschmeckt haben. Und jetzt gibt's Kaffee!
Alla -
bis denne -
die Donna :t189: