von miljas » 09.01.2015, 01:10
Guten Morgen,
über diesen Mordanschlag auf die Zeitungsredaktion in Paris
gibt es an sich überhaupt nichts zu diskutieren - das ist Mord
und Terrorismus pur.
Was aber nun die Karrikaturen angeht, von denen
einige angeblich den Propheten beleidigt hätten...
"Religiöse Gefühle"... sicher muß man sich als realpolitisch
denkender Mensch überlegen, welche Konsequenzen dies haben
kann. Als vor Jahren der dänische Karrikaturist mit seinen
Zeichnungen an die Öffentlichkeit trat, gab es in vielen Teilen
der muslimischen Welt (Pakistan beispielsweise, wenn ich
mich recht erinnere) gewaltsame Demonstrationen, auch gegen
Botschaften von Dänemark. Das sind natürlich nicht immer
nur die direkten "religiösen" Gefühle der Menschen, die dazu
führen, sondern es gibt dann oft Anheizer, die die Demonstranten
zur (kollektiven) Gewalt treiben.
Einmal abgesehen von Karrikaturen - was soll man als Nichtgläubiger
zu alle dem sagen? Vielleicht haben auch Nichtgläubige "nichtgläubige"
Gefühle, die verletzt werden können? Faktisch werden nun in Deutschland
mindestens 3 Götter mehr oder weniger beworben. Wenn Leuter einer
Religionsgemeinschaft an meiner Tür klingeln, kann ich doch auch
nicht gewaltätig werden, nur weil sie meine "nichtreligiösen"
Gefühle verletzen.
Fakt ist eines - je stärker solche Religionen versuchen, eine Gesellschaft
mit allen ihren Mitgliedern und gesamte Staaten zu dominieren - desto
größer das mögliche Konfliktpotential. Das geht niemals gut. Und schon
gar nicht nach dem klassischen Schema des Verdrängens und Dominierens.
Gegenwärtig sehr gut zu beobachten, wie Christen systematisch aus
dem Irak vertrieben werden. Auch in Ägypten gibt es Tendenzen gegen
die koptische Bevölkerung. Ja, selbst die eine andere Gruppe von
Muslimen wird ins Abseits gedrängt, von der anderen. (Unter Sadam
Hussein war es umgekehrt) Und von den Jesiden, zum Beispiel, ganz
zu schweigen.
Und was Europa angeht - wenn man eine Kultur des tatsächlichen
Zusammenlebens entwickelt - dann könnten hier auch Christen, Juden,
Muslime und Sonstige nicht nur per Gesetz und Behördenkraft, sondern
auch auf der Grundlage gegenseitigen freundlichen Miteinanders
zusammenleben. Wer hier lebt, dem sollte es schon um Deutschland
und um die gesamte deutsche Gesellschaft entsprechend der bisherigen
Traditionen und Geschichte gehen. Es mag sein, daß es jeweils eine
Zeitfrage ist, wenn man nicht hier geboren und aufgewachsen ist.
Aber die Tendenz sollte klar sein. Und auch, daß es hier in Europa
säkuläre Staaten sind, daß ganz Europa eine sekuläre Zone
ist und bleiben wird und muß.
Und in Frankreich genauso.
Und in Großbritannien, usw.
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Hans Christian Artur und Hammerharter Erni -
"Gut wieder hier zu sein" (Cover, 3:57 min)
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Poratz - das" vergessene" Dorf in der Uckermark (3:48 min)
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Hannes Wader - "Gut, wieder hier zu sein" (3:11 min)
Viele Grüße - miljas
(Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)