Hallo Starlight,
ich werde mir diese Arte-Diskussion auch noch anschauen.
Starlight hat geschrieben:Hallo miljas,
es ist immer schlecht, das zu verallgemeinern. Es gibt Männer die Frauen unterdrücken und Frauen die Männer ausnutzen. Und zum Kinder kriegen gehören ja erst mal immer zwei dazu, gelle. (Hab ich mir so sagen lassen, grins....) Zwischenzeitlich kann ja auch der Mann daheim bleiben und Elternzeit beantragen. Hab schon gehört, dass manch einer dann doch wieder lieber zur Arbeit geht...... :t138:
LG Starlight :t291:
Seit der Veröffentlichung von Esther Vilars Buch sind schon fast 40 Jahre vergangen, in denen die Zeit nun nicht völlig stehen geblieben ist.
Ich wäre mit Verallgemeinerungen auch vorsichtig.
Es gibt ja die Wissenschaft der Soziologie, zum Beispiel.
Es wäre interessant zu hören, was sie dazu sagt.
Die Gesellschaft war in früheren Zeiten übersichtlicher und klarer gegliedert.
Und je nach Zugehörigkeit waren die Chancen und Erwartungen für alle Beteiligten unterschiedlich. Immerhin gab es auch eine russische Zarin, auch eine österreichische Kaiserin. Das Bürgertum tat sich da vielleicht etwas schwerer - aber in England herrschte eine Königin Victoria jahrzehntelang (wobei auch damals wohl der Primierminister und das Parlament die Macht inne hatten). Die führenden Industrienationen hatten ohnhin einen Haufen Probleme mit ihren proletarischen Schichten, und dann noch ihre weltverbreitete Expansionspolitik.
In ärmeren Schichten ging es mehr ums Überleben - da wuchsen die Kinder zum Teil in der Kartoffelfurche auf. In den wohlhabenderen Schichten war das Modell wohl eher so, wie Vilar es beschreibt, allerdings ist die Frage, mit welchen Grad einer tatsächlichen inneren Freiwilligkeit.
Marie Curie, zum Beispiel, mußte nach Frankreich gehen, weil Frauen in Polen damals nicht studieren durften.
Der Kindergarten wurde in Deutschland erfunden, in Westdeutschland wurde er nach dem 2. Weltkrieg vergessen. In Ostdeutschland wurde er in breitem Stil eingerichtet (100%). Dann hat man nach der Wiedervereinigung eine riesige Kritik in Gang gesetzt, daß es staatliche "Erziehungsanstalten" waren. Zum Teil mag da etwas dran gewesen sein - ich habe den Kindergarten mit gemischten Eindrücken erlebt. Ich mochte keinen Mittagsschlaf
. Und die Erzieherin mochte ich auch nicht. Aber Immerhin hat man dort mit uns künstlerisch gearbeitet, gesungen - und in diesem Umfang hätten dies meine Mutter und meine Großmutter nicht mit mir getan, es nicht vermocht. Lesen und Schreiben zu lernen - das war in der Schule nach einem Jahr erledigt. Der Kindergarten galt als Vorschule. Dies zur Frage von Kindergärten nur nebenbei.
Übrigens, zur Frage von Erziehungsgeld war es in der Ex-DDR ab den 80er Jahren auch so, daß man bei der Geburt des zweiten Kindes bezahlt ein Jahr zu Hause bleiben konnte. Ich weiß nicht, ob das bis zur Abschaffung des Staates noch erweitert wurde auch bezüglich des ersten Kindes.
Meine Ex-Frau blieb beim ersten Kind unbezahlt ein Jahr zu Hause.
Ihren Job hat sie danach wieder antreten können, nach dem ersten und nach dem zweiten Kind.
Ich denke, die Frage der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist sowohl ein persönliches Problem zwischen den Paaren, als auch ein gesellschaftliches. Esther Villar hat es wohl zu vereinfachend verallgemeinert, daß die Frauen an allem schuld seien. Die gesellschaftlichen Konventionen, die Erwartungen und die Beinflussungen - das sind die Hauptursache für die damals und auch heute noch - vielleicht in reduziertem Maße - bestehenden Mißstände. Und sich in dieser Fernsehdiskussion gegenseitig anzugreifen, das war völlig sinnlos. Sie hätten sich Gedanken machen sollen, inwiefern ihre Kritiken berechtigt sind, in welchem Umfang und daß die Lösung des Problems der Geschlechterfrage sozusagen unabhängig vom Geschlecht erfolgen muß.
Liebe Grüße - miljas :t252:
PS:
Das finde ich recht witzig - Richling als Frau Ministerin von der Leyen:
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Richling: Wer ist die Leyen im ganzen Land?
Richling: Leyen-Theater
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