Bedingungsloses Grundeinkommen - Petition noch bis 10.2.




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Bedingungsloses Grundeinkommen - Petition noch bis 10.2.

Beitragvon Gast-Chord » 05.02.2009, 11:33

Hallo, zurzeit läuft eine Petition für die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens, die noch bis zum 10.2. hier unterzeichnet werden kann:

Petition bedingungsloses Grundeinkommen

Man muss sich dazu mit Namen und Adresse (von letzterer wird nur Bundesland und Ort veröffentlicht) registrieren - das Ganze geht aber wirklich schnell.
Wenn man registriert ist, die Petition "mitunterzeichnen" anklicken.

Die Petition ist eine deutsche, kann aber von jedem/r unterzeichnet werden.
In Österreich wird ab 2010 zwar ein Grundeinkommen, leider jedoch nicht das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt. Wer sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen will, dem/der rate ich, dazu nach Götz W. Werner zu googeln, der dazu recht viel im Netz geschrieben und auch ein Buch veröffentlicht hat. Er setzt sich seit Jahren dafür ein - diese Petition stammt nicht von ihm, sondern von einer (meines Wissens nicht in der Öffentlichkeit bekannten) Frau, er hat sie jedoch auch unterzeichnet.

Mit Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens würden viele der derzeitigen gesellschaftlichen Probleme sehr entschärft und es wäre auch eine - längst fällige - Neuorientierung hin zu besseren Werten sehr viel leichter möglich und für viele Menschen überhaupt erst umsetzbar - wenn man seine gesamte Kraft einsetzen muss, um irgendwie über die Runden zu kommen, und noch dazu von Monat zu Monat befürchten muss, dass es eines Tages dennoch nicht reicht, bleibt nichts mehr übrig, man wird müde und depressiv und hat keine Kraft mehr. Die HartzIV-Bestimmungen verhindern - anders als in Österreich zurzeit - zumindest Obdachlosigkeit, allerdings sind die Beträge so, dass man sich nicht mehr ausreichend ernähren kann, vor allem Kinder nicht, geschweige denn am sozialen Leben teilhaben oder sich weiterbilden. Derzeit werden Menschen sowohl durch Arbeit als auch durch Arbeitslosigkeit sehr oft kaputtgemacht, wobei aus ökonomischen Gründen ein Ausweg für viele unmöglich war - dies fiele damit endlich weg.

Im konkreten Fall ist der angedachte bedingungslose Einkommensbetrag in der Ausgangspetition für mich zwar zu hoch gegriffen - aber man wollte wohl schöne runde Zahlen haben. Sinn und Zweck des Ganzen ist ja ohnehin eine Anregung zur Diskussion zu sein - dafür aber ist es wirklich wichtig. Momentan werden von der Politik Zustände in Kauf genommen, die es immer größeren Gruppen von Erwerbslosen und auch Erwerbstätigen zunehmend unmöglich machen, frei und selbstbestimmt zu leben - ja, nicht nur wird dies in Kauf genommen, sondern geradezu noch gefördert und gefordert - so wurden ArbeitnehmerInnen zunehmend immer unzumutbarere Bedingungen aufoktroyiert - die nun im salonfähig gewordenen Bespitzeln gipfeln. Es wird immer weniger Lohnarbeit geben, aber das muss nicht zwangsläufig zur Folge haben, dass es immer mehr Menschen schlecht geht. Unter dem derzeitigen System allerdings ist das die zwangsläufige Folge. Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre eine Möglichkeit, dies auf friedlichem Weg zu ändern.

Liebe Grüße,

Chord
Gast-Chord
 

von Anzeige » 05.02.2009, 11:33

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Beitragvon der narr » 06.02.2009, 13:07

Momentan werden von der Politik Zustände in Kauf genommen, die es immer größeren Gruppen von Erwerbslosen und auch Erwerbstätigen zunehmend unmöglich machen, frei und selbstbestimmt zu leben

die zustände werden nicht "in kauf genommen", sie sind beabsichtigt!!
was hätte ein politiker noch für eine macht, wenn niemand mehr angst hätte?
aber ein solches "grundeinkommen" würde an der freiheit der menschen nicht viel ändern.
"frei und selbstbestimmt zu leben" ist nämlich ein innerer zustand, kein von äußeren umständen abhängiges konstrukt.
wer sich noch nicht soweit befreit hat, dass ihm bestimmte zustände am arbeitsplatz, erwartungen und anforderungen von anderen menschen oder von seinem job noch zu schaffen machen, dem hilft auch so eine materielle (schein)sicherheit nicht weiter.

es ist wie in der medizin. an den symptomen herum zu doktern hat noch niemanden geheilt (s. den topic "heil sein" von meer). die krankheit kann nur an der wurzel, in der "seele" der menschen geheilt werden.
diese unmenschlichen (äußeren) "zustände" sind nichts anderes als die materielle manifestation des "seelischen" zustands der menschen.
erst sollte man sich befreien (innerlich), heil werden, dann wird sich das äußere dasein 1:1 danach ausrichten, sich entsprechend verändern!!

meine meinung und meine erfahrung.

alles liebe, der narr
es lebe des narren freiheit!
der narr
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Beitragvon toggle bis 12. Jan. 2012 » 06.02.2009, 15:56

Liebe Chord,

abgesehen davon, daß ich Deinem wie dem Gedankengang des narren durchaus folgen kann, werde ich die von Dir verlinkte Petition mit Sicherheit nicht unterzeichnen. Warum? Unter dem angegebenen Link findet sich unter "Details" folgende Angabe:
Text der Petition
Der Deutsche Bundestag möge beschließen ... das bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen.
Begründung
Unser Finanz- und Steuersystem ist sehr unübersichtlich geworden. Auch die Arbeitslosenquote scheint eine feste Größe geworden sein. Um nun allen Bürgern ein würdevolles Leben zu gewährleisten, erscheint mir die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens als guter Lösungsweg. Ca. 1500€ für jeden Erwachsenen und 1000€ für jedes Kind.
Alle bestehenden Transferleistungen, Subventionen und Steuern einstellen und als einzige(!) Steuer eine hohe Konsumsteuer einführen. Eine deutliche Vereinfachung unseres komplizierten Finanzsystems erscheint mir zwingend erforderlich. Auch ginge mit dieser Veränderung ein deutlicher Bürokratieabbau, und damit eine Verwaltungskostenreduzierung, einher.
Ich stelle demnach zwei wichtige Dinge fest: Jeder, der dieser Petition zustimmt, befürwortet also, daß erstens Unternehmen keine Steuern zahlen und zweitens nur noch Steuern auf Konsumgüter erhoben werden sollen. Frage: Was sind Konsumgüter? Dazu empfehle ich Euch den diesbezüglichen Wikipedia-Artikel. Mehr braucht man eigentlich nicht zu wissen, um diese Petition als ausgemachten Unsinn zu entlarven.

LG
toggle

P.S. Vervielfachte Konsumgüterpreise dürften Menschen mit sehr hohem Einkommen übrigens kaum interessieren, diejenigen mit einen Durchschnittseinkommen aber sehr wohl. Das Brutto-Durchschnittseinkommen in der Bundesrepublik Deutschland für 2009 ist übrigens von der Deutschen Rentenversicherung Bund auf monatlich rund 2573,- Euro festgelegt worden. Zur Zeit bleiben davon bei Steuerklasse I netto rund 1568,- Euro übrig (Gehaltsrechner online). Für 2003 (vor sechs Jahren!) gibt das Statistische Bundesamt die Privaten Konsumausgaben pro Haushalt und Monat mit durchschnittlich 2177,- Euro an. Das fand ich eben auf die Schnelle, nur als ganz groben Anhaltspunkt und - ich weiß - Äpfel und Birnen gemischt, trotzdem...
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Beitragvon Nobody » 06.02.2009, 17:01

Aloha

Ach - was ist schon UnSinn?
Vielleicht sollte das passieren?
Klar - ist wohl unsIN(N)?

http://www.youtube.com/watch?v=PlBsj_B5 ... re=related

Von Herzen
Nobody ;-)
Nobody
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Beitragvon toggle bis 12. Jan. 2012 » 06.02.2009, 17:06

Aber DAfür hat noch niemand eine ernsthafte Petition an den Deutschen Bundestag gerichtet.
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Beitragvon Nobody » 06.02.2009, 19:26

Aloha toggle und @LL

Würdest Du/Ihr so einer "Idee" überhaupt den "Hauch" einer Chance geben?
Nicht wirklich...Gell?! ;-)

*

Aber zu dem Thema von @chord möchte ich einige Sätze schreiben dürfen.
Es stimmt wohl, dass wir in einer verlogenen, kalten, unsozialen, egozentrischen und dekadenten Gesellschaft hier und in Ö. und so weiter leben?

@chord schrieb u.a.:
Im konkreten Fall ist der angedachte bedingungslose Einkommensbetrag in der Ausgangspetition für mich zwar zu hoch gegriffen - aber man wollte wohl schöne runde Zahlen haben.
Sinn und Zweck des Ganzen ist ja ohnehin eine Anregung zur Diskussion zu sein - dafür aber ist es wirklich wichtig.


Das Wort ---> Diskussion
ist mir aufgefallen.

@chord möchte vielleicht nicht über Sinn und oder Unsinn dieser Petition schreiben, sondern
"Hinterfragen" und mit uns "sprechen"?

*

Ich bin der Meinung, dass "wir" auf der nördlichen Erdhalbkugel grundsätzlich andere Probleme haben sollten - müssten...
Was ich meine ist, dass wir diesen Planeten versuchen sollten zu retten!
Oder auch nicht?

*

Zum Thema zurückkommend bin ich, ob in D oder in Ö, auf "unsere Volksvertreter" meist stink und sauer!!
Und da fängt für mich die eigentliche Diskussion an...
Warum?
Und gleichzeitig bin ich in einem "Widerspruch"

Unser Gesundheitssystem / ein Beispiel ist (noch) vorbildlich (!) und (noch relativ) stabil
Schauen wir doch mal nach...
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheit ... en_Staaten

oder nach...
http://de.wikipedia.org/wiki/National_Health_Service
Dort reissen sich Zahnpatienten bereits selbst die Zähne aus, weil die Wartezeiten für einen
Arzttermin zu lang sind...

*

Sehr viel läuft wohl nicht so, wie es besser laufen könnte in unseren 2 Ländern, aber sehr Viel könnte besser laufen in allen Ländern??!
Wer hat eigentlich damit begonnen Grenzen zu "ziehen"?
Ich war es nicht! *ehrlich*


Schönes WE und mehr...
von Herzen
Nobody


PS
@chord
Ist das jetzt wirklich Dein Ernst??? :-(
*G=Gag)
http://www.youtube.com/watch?v=OiuvK5yLKMY

*g*
Nobody
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Beitragvon toggle bis 12. Jan. 2012 » 06.02.2009, 20:34

Nobody hat geschrieben:Aloha toggle und @LL
Würdest Du/Ihr so einer "Idee" überhaupt den "Hauch" einer Chance geben?
Nicht wirklich...Gell?! Wink
Wenn mir mal einer den Sinn dieses Unterfangens erklären könnte? Vorweggreifend: Es wäre natürlich schön, wenn jeder von uns so viel Geld zur Verfügung hätte, daß er gut davon leben könnte. Leider ist dieser Zustand in meinen Augen lediglich eine gutgemeinte und nicht zu verwirklichende Utopie.
Nobody hat geschrieben:Das Wort ---> Diskussion ist mir aufgefallen.
@chord möchte vielleicht nicht über Sinn und oder Unsinn dieser Petition schreiben, sondern
"Hinterfragen" und mit uns "sprechen"?
Gern.
toggle hat geschrieben:...daß ich Deinem wie dem Gedankengang des narren durchaus folgen kann...
Ich habe lediglich die Aufforderung zur Mitunterzeichnung dieser Petition zerrissen, weil sie (die Petition), um es noch deutlicher zu sagen, schlichtweg dumm ist. Daß es mir in anderer Hinsicht ganz ähnlich wie Dir geht, lieber Nobody, das wirst Du wissen. Wir haben unsere nationalen Probleme mit der permanenten Verschlechterung unseres Gesundheitssystems, wir werden die Auswirkungen der Finanzkrise zu tragen haben, wir sind mit ständig steigenden Ausgaben des Staates konfrontiert für Anliegen, die von niemandem als schlecht bezeichnet werden können (Umweltschutz etc.), die aber die knappen Finanzmittel weiter einschränken... Und wir steuern als Gesamtmenschheit zusammen auf eine Zeit zu, die durch Mangel in allen Bereichen gekennzeichnet sein wird. Der Club of Rome lag vom Prinzip her gar nicht falsch.

Wie willst Du dagegen ansteuern? Mit altruistischer Ideologie? Mit Macht? Wie soll eine globale Erwärmung noch gestoppt werden - sie ist doch längst im vollen Gang? Was bedeutet das wirklich für die Menschheit in ihrer Gesamtheit? Wenn es unsere Politiker nicht packen - und da sind bei allem berechtigten Unvertrauen einige Schlaueier drunter! -, unsere Lebensbedingungen zum Besseren zu verändern, wie sollen wir es dann? Vorschläge, bitte! Aber, bitte, keine Utopien oder Diskussionsansätze, die sich in Wenns und Abers verlaufen und zu nichts führen. Ich persönlich fühle mich dazu nicht berufen, das übersteigt meine Kräfte.

Nur mal noch ne Anregung: Was ist Menschen in Schlüsselstellungen jetzt schon bekannt, was wir erst in dreißig, vierzig Jahren erfahren werden?

Kommt Euch diese Frage ominös vor? Dann möchte ich Euch dazu ein sehr persönliches Beispiel geben. Ne Art Klabautergeschichte, nur etwas gruseliger: Wißt Ihr, wie man Zement macht? Vereinfacht gesagt, nimmt man Kalkstein aus der Natur, bricht ihn klein, malt ihn zu Gesteinsmehl, erhitzt das Mehl für eine Weile auf etwa 1450 °C, läßt die dabei entstehenden Brocken aus der Teilschmelze des Gesteins abkühlen und malt sie wiederum sehr fein. Das ist dann Zement. Wißt Ihr auch, was bei dem Erhitzen des Kalksteins bei etwa 800-900 °C passiert? Das Material wird entkalziniert, entsäuert, wie man sagt. Das bedeutet aber nichts anderes, als daß chemisch gebundenes Kohlendioxid aus dem Gestein freigesetzt wird. Deswegen benötigt man pro Tonne Zementklinker (das sind oben erwähnten Brocken, die nach dem Erhitzen übrigbleiben), etwa 1,7 Tonnen Kalkstein. Merkt Ihr was? Von 1,7 Tonnen Kalkstein bleiben nur noch 1 Tonne übrig, 0,7 Tonnen wurden als Kohlendioxid in die Luft geblasen. Informiert Euch mal über die täglichen Mengen an Kohlendioxid, die weltweit durch den Individualverkehr entstehen, und informiert Euch mal, wieviel Tonnen Zementklinker weltweit pro Tag produziert werden (und multipliziert diesen Wert mal 0,7). Dann könnt Ihr vergleichen... Führende Köpfe der deutschen Zementindustrie diskutierten bereits Ende der neunzehnhundertsechziger Jahre über den Treibhauseffekt durch Kohlendioxid, das erfuhr ich ganz persönlich schon vor 1970 von einem ehemaligen Prasidenten des Bundesverbandes der Deutschen Zementindustrie.
Nobody hat geschrieben:...Es stimmt wohl, dass wir in einer verlogenen, kalten, unsozialen, egozentrischen und dekadenten Gesellschaft hier und in Ö. und so weiter leben?...
Dem stimme ich gern zu. Und Ihr dürft mich gern als Fatalist bezeichnen, wenn ich angesichts der politischen Realität Diskussionen um solche Fragen wie der Einführung eines Grundeinkommens für absurd halte.

LG
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Beitragvon miljas » 06.02.2009, 22:03

Hallo,

Treibhauseffekt - Verbrennungsmotore und Zementherstellung...
Ich habe gehört, am schlimmsten sind die Rindviecher. Kein Witz, oder doch?:
[align=center]Die Mär vom Klimakiller Kuh[/align]
Nach Angaben des Umweltbundesamtes trugen sie mit nur 1,82 Prozent zu den Gesamtemissionen Deutschlands im Jahr 2004 bei. Der vermeintliche Klimakiller Kuh ist somit nur ein kleiner Fisch unter den Verursachern des Treibhauseffekts. Der Mensch ist und bleibt der wahre Übeltäter.

Der Mensch... also: doch die... Rindviecher... ;-)
Ist doch alles surri-burri... wenn Rindviech' es schafft, massenweise COzwei freizusetzen, dann kann Rindviech' es doch auch schaffen, massenweise COzwei wieder einzufangen. Es muß nur jemand die zündende Idee haben, wie es gehen und wie man damit auch Geld verdienen kann. Vielleicht werden unsere Autobahnen bald aus einem Kohlenstoffverbundwerkstoff gebaut werden... ? Oder Saudirabien bekommt ein Hochgebirge für alpinen Skisport...

Und das Grundeinkommen... - das ist doch ganz einfach. Man berechnet, wieviel die deutsche Wirtschaft jedes Jahr abwirft. Das teilt man durch die Anzahl der Leute (Kinder meinetwegen mit einem angepaßten Anteil) und dann wird man sehen, wieviel pro Nese dabei möglich ist. Vielleicht sind die in der Petition vorgeschlagenen Summen gar nicht so eine Utopie. Vielleicht stellt sich heraus, daß es pro Nase erheblich mehr ist... Und das darüber Hinausgehende wird einfach auf die Arbeitswilligen, -fähigen und -zugelassenen so verteilt, daß sie noch motiviert sind. Die Manager bekommen natürlich noch ein paar mehr Euros..., und dann könnte es doch so gehen, oder? Und wie soll das genau funktionieren? Ganz einfach - alle Profite werden abge"steuert", im Klartext abgeführt, rigoros (wäre natürlich sehr gut, wenn das weltweit so gemacht würde, daß das psychisch so "labile" Kapital nicht vor lauter Angst die Flucht ergreift) - alles Notwendige wird dann davon bezahlt - einschließlich Grundeinkommen. Und was dann übrig bleibt, nach Abzug aller Kosten auch für Bildung, Gesundheit etc. - das bekommen die Firmen anteilmäßig (also je nach geliefertem Beitrag) dann zurück als den eigentlichen Gewinn, mit dem sie dann so operieren können, wie gehabt..
Ja, ich weiß - nun geht gleich die Diskussion los: Aber die Firmen sind doch in Privatbesitz... Na und... Wenn sie wollen, daß der Laden noch eine Weile so weiter läuft bisher, dann müssen sie sich früher oder später ohnehin Gedanken darüber machen, wie das gehen kann. So lange noch solche "Zwergstaaten" mit "Zwergfirmen" in Europa und USA vor sich hinwerkeln... Wenn erst einmal China und der indische Suppenkontinent auf vollen Touren laufen, dann sind solche Kinkerlitzchen ohnehin nicht mehr wichtig... (was dann wichtig ist? - daß man eine motovierte, gut gebildetete und gelaunte und eine gesunde Bevölkerung, und wenig Bürokratie hat - das ist dann wichtig)

Viele Grüße - miljas :t252:
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Beitragvon Meer » 07.02.2009, 09:24

Hallo toggle

... Und wir steuern als Gesamtmenschheit zusammen auf eine Zeit zu, die durch Mangel in allen Bereichen gekennzeichnet sein wird.

Jaaaa, leider und deswegen sollten wir unsere Unfähigkeiten ansehen und sie in Fähigkeiten verwandeln.

Wie willst Du dagegen ansteuern?

Mit Verzicht! Mit Abwurf von unnötigem Ballast, mit Besinnung auf lebensnotwendiges und nicht ständig ein mehr und mehr haben wollen.
Mit altruistischer Ideologie?

Auch, denn das heißt uneigennützig im Gegensatz zu egoistisch.
Mit Macht?

Jaaa, auch mit Macht. Denn Machtgebrauch ist kein Machtmissbrauch. Leider wird die damit verbundene eigen- und gesellschaftliche Be(ver)antwortung meist gescheut.
Wie soll eine globale Erwärmung noch gestoppt werden - sie ist doch längst im vollen Gang?

Das weiß ich leider auch nicht, versuchen müssen wir aber was geht.
Was bedeutet das wirklich für die Menschheit in ihrer Gesamtheit?

Na schlechtesten falls geht sie unter. Danach hat der Globus wieder Zeit sich zu erholen.
Wenn es unsere Politiker nicht packen - und da sind bei allem berechtigten Unvertrauen einige Schlaueier drunter! -, unsere Lebensbedingungen zum Besseren zu verändern, wie sollen wir es dann? Vorschläge, bitte! Aber, bitte, keine Utopien oder Diskussionsansätze, die sich in Wenns und Abers verlaufen und zu nichts führen. Ich persönlich fühle mich dazu nicht berufen, das übersteigt meine Kräfte.

Die einzigste Bedingung (eher ein Ruf), die das Leben an uns stellt ist, dass wir das Leben in seiner Gesamtheit lieben. Das ist keine Utopie und kein Diskussionsansatz und es ist kein Wenn und Aber.
Und lieben heißt dann, dass es gerechte Verteilungen weltweit geben sollte, um Ungerechtigkeiten auszugleichen. Und das alles beginnt bei jedem einzelnen von uns, zuerst in einem Selbst, dann zum Nächsten, dann zur Gesellschaft und letztendlich kollektiv und weltweit.
Fragen wir uns doch zuerst einmal, wo unsere Kräfte liegen und in wie weit wir sie überhaupt einsetzen, bevor wir resignieren.
Wenn wir natürlich gar nichts hören, kann Liebe soviel rufen wie sie will, es geht gar nichts.

:-( Meer
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@toggle @Narr @tigerauge und alle anderen

Beitragvon Gast-Chord » 07.02.2009, 21:19

Hallo toggle und alle anderen (hatte zuerst begonnen, an toggle zu antworten, dann ist es aber umfassender geworden).

Hallo toggle, ich bin keine Wirtschaftsfachfrau - zum Glück nicht ;-), und ich finde es durchaus legitim, eine Petition zu unterzeichnen, wenn man nicht hundertprozent mit jeder Einzelheit einverstanden ist, aber die Grundtendenz, in die sie verweist, für erstrebenswerter hält als die derzeitigen Zustände, selbst wenn das eine oder andere darin "dumm" ist. (Die Schmerzgrenze wäre, wenn ich es nicht mit meinem Gewissen verantworten könnte, ob die Firmen aber ein bissl mehr oder weniger Gewinn machen ist da für mich ziemlich irrelevant, das machen sie unter dem derzeitigen System ja auch schon.)
Außerdem fällt mir auf, dass du aus "hohe Konsumsteuer" auf "vervielfachte Konsumgüterpreise" kommst - das erscheint mir ziemlich übertrieben.
Generell findet man im Netz mehr als genug Publikationen, sowohl zum Grundeinkommen als auch zur Konsumsteuer, die das Ganze nicht als so abwegig darstellen wie du hier, wiewohl da durchaus eine Reihe recht seriöser Wissenschaftler dabei sind.

Ich will aber mit dir jetzt nicht darüber streiten, denn darum geht es ja auch gar nicht. Zum Glück ist das Recht in der BRD derhzeit so, dass jede Einzelperson befugt ist, eine Onlinepetition einzureichen - es wird nicht verlangt, dass es sich um eine Expertin/einen Experten handelt, oder dass die Petition vorher einer Expertise unterzogen werden muss.
Sinn und Zweck einer solchen Petition ist es, eine öffentliche politische Diskussion in Gang zu setzen, denn ab einer genügend großen Anzahl an UnterzeichnerInnen muss sie behandelt werden - sie kann angenommen werden, an bestimmte Stellen zur weiteren Bearbeitung verwiesen, teilangenommen oder abgelehnt werden. Mehr ist vom System her ohnehin nicht vorgesehen.

Ich persönlich halte es für einen Glücksfall, dass sich eine "unbedarfte" Frau (das soll jetzt nicht abewertend gemeint sein), des Themas angenommen hat - denn sie ist eine glaubwürdige Pberparteiliche - es haben sich mittlerweile "Granden" von Grundeinkommensmodellen angeschlossen, die zunächst nichts besseres zu tun hatten, als so wie du, diesen Vorschlag einer Laiin "zu zerreißen". Wenn jemand ernsthaft der Meinung ist, dass ein Grundeinkommensmodell etwas Anzustrebendes ist, tut er/sie den Betroffenen aber nichts Gutes, wenn sämtliche Diskussionen hierzu fernab der Lebenswelt der Unmittelbar Betroffenen in akademischen Zirkeln geführt werden, die sich dann allesamt noch gegenseitig bekriegen. Die ersten Modelle gab es schon seit den 80ern - bis jetzt mit n u l l Auswirkung sind zig weitere ersonnen worden. Allerdings merkt man allein schon an der doch recht breiten Zustimmung, dass sich hier was tut. In den 80ern wären z.B. aus kirchlichen Kreisen niemals Stimmen für ein Grundeinkommen laut geworden, und sämtliche derartige Vorschläge wären als utopische absurde Hirngespinste abgetan worden - und sind das auch. Heute zeichnen 17000 Leute (trotz beinah eines ganzen Tages technischer Pannen und Unerreichbarkeit sind es schon soviele) das Grundeinkommensmodell, und keineswegs nur lauter Bauern und Ungebildete, die nicht rechnen können.

Apropos Rechnen: Mir fällt das z.B. stark auf bei bestimmten Umweltthemen. Da haben wir Messinstrumente entwickelt, die ähnlich wie Fieberthermometer arbeiten sollen. Wenns Probleme gibt, wird aber - und das durchaus nicht selten - an den Grenzwerten (!) herumgedoktert. Oder das Ausspielen von Arbeitsplätzen - die offenbar stets der letzte Trumpf sind immer und wichtiger als alles andere.
Ein Redakteur schrieb allen Ernstes: "Wird dem Folge geleistet, haben wir zwar blühende Wiesen und saubere Luft in Hülle und Fülle, aber leider keine Jobs mehr." Ich konnte es mir dann nicht verkneifen, in einem Kommentar anzumerken: "Umgekehrt scheint es dem Autor wohl eher zu passen?"

Sprich, ich halte es für grundfalsch, wirtschaftliche "Gesetze" und "Notwendigkeiten" so zu behandeln als wären es Naturgesetze und unumgängliche Notwendigkeiten. Kann schon sein, dass du Recht hast, und dass es damit unvereinbar ist. Nur versteh ich nicht, warum man sich dem Diktat irgendwelcher Wirtschaftsgesetze beugen muss. Das macht die Wirtschaft selbst ja auch nicht - denn das Wettrüsten z.B. ist unter wirtschaftlichen und mathematisch-logischen Gesichtspunkten ein völliger Unsinn, dennoch ist dafür nicht nur stets Geld vorhanden, sondern stets auch immer mehr.

Die predigen seit Jahren und zum Schaden der Menschheit z.B. die Mär vom Wachstum, obwohl das im Grunde ein sinnlos entfremdeter Selbstzweck ist. Man fördert die Autoindustrie durch Verschrottungsprämien - weil da dran soviele Arbeitsplätze hängen - keineswegs aber, weil es so einen Bedarf an Autos gäbe. Jede Firma muss produzieren auf Teufel komm raus,

Mir persönlich wäre ein würdiges Leben lieber als ein kapitalistischen Zwängen unterworfenes. Derzeit ist es ja so, dass ein Großteil der Menschheit das natürliche Tageslicht gerade mal aus dem Bürofenster wahrnehmen darf und Überstunden bis zum Gehtnichtmehr schiebt, während der andere in Depressionen verfällt und kein Geld mehr hat, um seine Freizeit sinnvoll zu gestalten. Es sagt sich zwar leicht, dass die halt spazieren gehen sollen - bloß, das hab ich selber erlebt, wenn du in einer Großstadt bist, geht das nciht so einfach, dann brauchst du einen Fahrschein, bis du überhaupt mal zu einer ausreichend großen Grünfläche kommst oder zu einem Wald oder aber ein Fahrrad zumindest - beides kostet, für letzteres werden Reparaturen fällig, wenn man Pech hat zerstören es Vandalen usw. usf. Selbst wenn man nicht ausgeht, sondern Leute zu sich zuhause einlädt, kostet das. Viele lassen das dann aus Scham ganz sein.

@Narr Jein - im Prinzip hast du schon Recht, allerdings ist es in meinen Augen eine Mischung von Ursache und Wirkung. Es mag sein, dass es Menschen gibt, die meditieren können, während alle halben oder ganzen Stunden ein Flieger im Tiefflug ihre Wohnung überquert - aber die sind dann schon sehr weit. (Warum wohl glaubst du, finden sämtliche Angebote in der Richtung in entspannter ruhiger Atmosphäre, idyllischer Abgeschiedeneheit usw. usf. statt, wenn das doch angeblich so völlig belanglos ist?)
Und es gab auch ganz bemerkenswerte Menschen, die unter fürchterlichsten Bedingungen eine unerhörte geistige Freiheit entfalten konnten - ich würde dazu aber eher sagen - sie trotz fürchterlichster Bedingungen sich bewahren konnten.
Genauso wie Bequemlichkeit hinderlich ist ist es auch Erschöpfung - und unsere Zeit raubt den Menschen ihre inneren Ressourcen. Ich halte das für ziemlich fatal, dass die, die Glück gehabt haben, dann den andern noch Vorhaltungen machen - Peter Lauster z.B. schreibt ganz dezidiert und klar, dass Armut und Elend alles andere als förderlich ist, sondern es den Menschen erschwert, zur Erkenntnis zu kommen. Wenn du mit drei bis sechs wechselnden Teilzeitjobs gerade eben so über die Runden kommst, obwohl du keineswegs ein extravagantes Leben führst, und dir Monat für Monat deine Jobs zusammenklauben, um nicht zu sagen, erbetteln musst, und dann nur noch ausgelaugt bist, dann zeig mir den, der in so einer Situation noch inneren Frieden bewahren oder innere Ressourcen mobilisieren kann. Oder wenn du zu gesundheitsschädlciher Arbeit (Schichtarbeit, Mobbing) gezwungen bist, weil du sonst auf der Straße stehst. Usw. usf.
Schau dir mal die Biographien der großen Denker und Philosophen an - du wirst da sehr viele finden, die das Glück hatten, viele "Muße"stunden genießen zu dürfen - wahrscheinlich ist es ncht einmal bloß ein Glück, sondern eine Notwendigkeit. (Weswegen es wahrscheinlich bis dato auch so wenig weibliche Vertreterinnen gibt, denn denen wurde das gemeinhin nicht zugestanden.) Allein schon daher halte ich das Grundeinkomensmodell für wünschenswert - ich hatte Zeiten, da konnte ich ncht einmal mehr ausreichend schlafen, und das nicht, weil ich ein Workaholic gewesen wäre - ,mein Einkommen lag als working poor unter Hartz IV, und es gibt zunehmend mehr Menschen für die ein Grundeinkommen in jedem Fall der derzeitigen Regelung vorzuziehen wäre. Sie könnten nicht mehr gezwungen werden ihre sozialen Bindungen aufzugeben und umzuziehen, nur weil ihre Wohnung 5 Quadratmeter zu groß ist und weitere dergleichen

Langfristig wird die Arbeit verschwinden: Interview mit Jeremy Rifkin
http://marius300482.wordpress.com/2009/ ... einkommen/

"In 30 Jahren wird es keinen Kapitalismus mehr geben"
Ralf Streck 06.02.2009
Der Soziologe Immanuel Wallerstein sagte früh den Zusammenbruch des Sowjetblocks voraus und prophezeit nun das Ende des Kapitalismus.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29687/1.html

Trotz eines fast ganztägigen Ausfalls sind bereits 17785 Stimmen zusammengekommen:
https://epetitionen.bundestag.de/index. ... ition=1422


Liebe Grüße,

Chord



Nur für Mathematiker ;-): http://www-cgi.uni-regensburg.de/Fakult ... se_Ela.pdf
Gast-Chord
 

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