Aloha
Poe habe ich früher auch viel gelesen und seine Romane fast verschlungen. Bei Manchen bekam ich sogar richtige Gänsehaut. Aber nicht weil ich gefroren habe.
*
miljas hat in einem seiner Beiträge vom Abbau der Bürokratie geschrieben. Das unterstreiche ich gleich 3 mal und beziehe es nicht alleine auf die öffentlichen Ämter und Behörden, sondern erweitere es auch auf Versicherungen.
Sollte hier "was" in einer Behörde oder Versicherung tätig sein – so mag "es" mir verzeihen und "es" darf mir wirklich glauben, dass ich sie oder ihn gar niemals nicht meine. Und seinen "Verein" auch nicht.
Auch wären Ähnlichkeiten mit und noch lebenden Menschen oder so – rein zufällig. *ehrlich*
Folgender Fall, den ich jetzt etwas leicht veränderte...
Letztes Jahr hatten wir in Tirol einen Sturm. Dabei ist uns ein Zaun (etwa 15m) zerstört worden.
Euch ist jetzt wohl klar, dass der Sturm unseren Zaun (15m) kaputt gemacht hat?
Wir hatten was?
Richtig – einen Sturmschaden!
Ich bin richtig Stolz auf Euch, dass Ihr das so schnell verstanden habt.
Die Versicherung versteht es bis heute noch nicht!!
Wir haben letztes Jahr den Schaden gemeldet und Bilder beigelegt.
Dann kam die erste Anfrage:
- Wie es denn passiert ist?".
Antwort:
-- Der Sturm vom soundsovielten hat unseren Zaun in einer Länge von etwa 15 Metern zerstört, vernichtet, kaputt und unbrauchbar gemacht. Der Schaden beläuft sich auf Euro.
Das ging dann noch einige male so hin und her. Dann kam sogar einer von der Versicherung und hat es sich mit seinen, so hoffe ich doch, eigenen Augen angesehen. Fotos hat er auch gemacht.
Kürzlich kam wohl die fünfte (i.W. 5) Anfrage und am Wochenende habe ich nun geantwortet.
Ich muss jetzt hinzufügen, dass das Anwesen nicht mir sondern meiner Freundin, bzw. deren Mutter gehört.
Hier nun meine geschriebene Antwort für meine lieben Tiroler:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie fordern Begründung, wie es dazu kam, dass mein Zaun von einem Sturm zerstört worden ist. Nach anfänglicher Ratlosigkeit, was man da wohl schreiben soll, ich dennoch aber gezwungen bin, zu antworten, um meinen Pflichten als Versicherungsnehmerin nachzukommen, trage ich nun ordnungsgemäß vor:
Die Sonne wärmt die Luft weltweit unterschiedlich. Wo sie senkrecht auf die Erde trifft (am Äquator), wärmt sie stärker als da, wo sie schräg auftrifft (Nord- und Südpol). Und über Land wärmt sie stärker als über dem Meer. Aufgewärmte Luft dehnt sich aus, der Luftdruck wird an diesen Stellen höher (man nennt das "Hoch"). An kühleren Stellen bleibt der Luftdruck niedrig ("Tief").
Die Luft versucht, diese Druckunterschiede wieder auszugleichen. Sie strömt von Gebieten mit hohem Luftdruck in Gebiete mit niedrigem Luftdruck – je größer die Druckunterschiede sind, umso schneller. Bewegt sich die Luft mit 6 km/h, nennt man das Wind. Ab 74,9 km/h nennt man diese Bewegung Sturm, ab 117,7 km/h Orkan. So schnell ist Luft aber nur bei extremen Druckunterschieden.
Ein solcher Druckunterschied lag am Schadenstag über Tirol vor. Zur Unglückszeit passierte schnelle Luft den Großraum Innsbruck und das Innsbrucker Land, wobei sie auch an meinem Haus vorbei kam.
Da mein Haus der schnellen Luft im Wege stand, sollte es weggepustet werden. Das lies jedoch mein treuer Zaun nicht zu. Um das Haus zu schützen, hat sich mein armer Zaun mit aller Kraft gegen die schnell Luft gestemmt. Es gelang ihm zunächst, sich und das Haus erfolgreich zu verteidigen, so dass die schnelle Luft gezwungen war, den Weg durch das Nachbarhaus zu nehmen.
Als das große Dach des Nachbarhauses in einem Stück vorbeigeflogen kam, was nur in sehr seltenen Fällen vorkommt, muß mein Zaun erschrocken oder zumindest kurz abgelenkt gewesen sein. Die schnelle Luft hat sofort ihre Chance genutzt und meinen treuen Zaun heimtückisch niedergedrückt. Der Held brach zusammen und starb noch am Boden liegend vor dem Haus, welches er jedoch immerhin erfolgreich beschützt hatte.
Das ist meiner Ansicht nach der Vorgang so, wie er sich real zugetragen hat. Es könnte jedoch auch weniger dramatisch gewesen sein und der Fall ist als ganz gewöhnlicher Sturmschaden zu behandeln, dem nichts hinzuzufügen ist, außer dass an dem Tag im Innsbrucker Land – wie überall in Tirol – Sturm war.
Sollte weiterer Vortrag notwendig sein, Zeugenaussagen begehrt werden oder Ihrer Ansicht nach eine Obduktion des Zaunes erforderlich sein, stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Von Herzen
Nobody