Kalender 03/2013 (März --> "C")




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Kalender 03/2013 (März --> "C")

Beitragvon miljas » 04.03.2013, 11:44

Hallo,

einzige Tagesordnungspunkte: Frühling und Temperatur.
Winter a.D. - nun geh!

Heute morgen: -6° Celsius. :-(

Woher kam Celsius?
Aus Uppsala.
http://de.wikipedia.org/wiki/Anders_Celsius
Kirsti Sparboe - "Ein Student aus Uppsala" 2:18 min

Er hat eine Temperaturskala erfunden, indem er zwei Fix-Punkte definierte.
Den Gefrier- und den Siedepunkt des Wassers.
Und zwischen den beiden Punkten liegen... 100 ... Grad.

Woher kam Fahrenheit?
Aus Danzig. Später lebte er in Den Haag.
http://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Gabriel_Fahrenheit

( Erinnerungstafel )

Er hatte seine Skala vor Celsius erfunden und zunächst war diese auch
in Europa im Gebrauch. Er definierte andere Fixpunkte
und eine andere Skaleneinteilung.

Egal, welche Temperaturangabe da ist.
Wenn es draußen kalt ist und das Wasser gefriert... brrr...

Ich wünsche mir und uns einen möglichst frostfreien Frühling.
Und wenn es geht, noch diesen Monat.
Denn am Ende kullert Ostern.

John Lennon - Mind Games 4:15 min
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von Anzeige » 04.03.2013, 11:44

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Beitragvon La Donna mobile » 08.03.2013, 19:37

Hei miljas und wer sonst noch da ist ;-)!

Da gibtst du ein Stichwort, nämlich Erinnerungstafel.

Ich bin mit ungebremster Kraft am Erstellen einer Ahnentafel, sprich eines Stammbaumes.
Und meine Datenmenge wächst und wächst und ich stoße, wohin ich mich auch wende, nur auf positives Echo und freundliche Zu-Arbeit.
Aber eine Höllenarbeit ist es schon. Doch das hält die Donna nicht von ihrem Vorhaben ab!
Stirn in den Wind und den Blick in die Ferne gerichtet - so gibt's ein Resultat.

Die Uralt-Fotos sind gesichtet und beschriftet. Die Dokumente sind eingeordnet. Jetzt geht's dann bald ans bildhafte Gestalten.
Aber das schaffen wir auch noch :-)!

Bei meinen Forschungsarbeiten bin ich auf die herrlichen 50er gestoßen - ganz klarer Fall - und demzufolge auch auf eine Kaffee- und / oder Abendbrottafel. Ich tippe auf Letzteres, wenn ich allein schon diese wunderbaren Fliegenpilzeier betrachte, die man damals in liebevoller und mühseliger Arbeit hergestellt hat.

Ansonsten ja, ich bleib dran...

Liebe Grüße von der

Donna :-)


Bild
La Donna mobile
 

Beitragvon miljas » 08.03.2013, 23:00

Hallo liebe Donna, Hallo,

ja, so eine Ahnentafel ist ganz interessant.
In Tausend Jahren (spätestens) werden die Leute
dann komplette Filmchen haben mit Grüßen
aus der Vorzeit (vielleicht sogar 3D-Gestalten...
fast wie Wachsfiguren oder noch schlimmer).

Die "von" verweisen ja manchmal auf ihre
vielhundertjährige Tradition und manchmal
hört man, daß jemand der Ur(ur)enkel von ... sei.

Noch nie habe ich gehört, daß jemand als
Abkömmling von Alexander dem Großen bezeichnet
wurde (wahrscheinlich sind es mittlerweile alle Griechen... :-)
(und die Sachsen stammen alle von August dem Starken ab... :-))

Das Foto ist einladend.
Ich denke, daß die Anzahl der Fliegenpilz-Eier auf dem Foto
größer ist als die Zahl von noch in der freien Wildbahn lebenden
Fliegenpilzen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen
sah... sie sind sehr selten geworden.

Glückwunsch zum Frauentag!
Ich habe auch noch eine kleine Überraschung:

Max Raabe & Palast Orchester - "Heute Nacht oder nie" 1:52:49 h
Das ist der Mitschnitt eines Konzerts vom Februar 2009
im Berliner Admiralspalast (direkt am Bhf. Friedrichstr. gelegen).
Es gibt bei jedem Titel eine Ansage von Max Raabe selbst.
Ich habe die Titelliste mit den Zeitpunkten versehen und diese gerade
jetzt als Kommentar hochgeladen. Und das ist wunderbar, wie ich sehe,
weil man so auch ganz einfach zu den einzelnen Titeln springen kann.
So habe ich mir das gewünscht, aber ich wußte noch nicht, daß es so
funktioniert.
Die Ansagen ließ ich unberücksichtigt, wer diese hören möchte, muß dann
jeweils ein paar Sekunden zurück.

Viel Spaß bei allem! und
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Beitragvon miljas » 15.03.2013, 16:53

Hallo,

der "heilige" Martin kann sich wieder einmal nicht
seinen Kardinälen unterordnen...

[spoil]
Martin Buchholz hat geschrieben: Gott sei Dank!
Wir sind nicht mehr Papst!


Alle Jubeljahre wieder, wenn eine neue apostolische Kür
im Vatikan ansteht, heißt es für die gläubige Medienwelt:
„Sehet hinan, der Schornstein raucht!“ Nun, als Bertolt
Brecht diese Zeilen schrieb in seinem Lied von der
verführerischen Wirkung des Geldes hat er wahrscheinlich
nicht an das blakende Ofenrohr der Sixtinischen Kapelle
gedacht, das da seine Feinstaub-Partikel ungefiltert in die
Umwelt emittierte. Die Schadstoff-Belastung war weltweit
zu spüren. Besonders in deutschen Gauen hatte der weiße
Rauch weitgehend die Hirne vernebelt. In den Medien
schwadeten und schwafelten die vatikanischen Ausdünstungen
bis in die letzte publizistische Einzelzelle.

Seit Tagen müssen wir den öffentlich-rechtlichen Fundamentalismus
ertragen. Am Mittwochabend zur besten Tagesschau-Zeit
überzog man das Programm in ungeahnte Längen und zeigte
sich päpstlicher als der Papst: Fanatischer Papismus in Reinkultur.
Da krochen die Intendanten bäuchlings zur Wallfahrt nach Rom
und singen auf allen Kanälen ihr „Halleluja“ zur Lobpreisung eines
reaktionären alten Knackers.

Der Neue ist ein Alter, wie gehabt. Franziskus der Erste. Einer,
der das Folter-Regime der argentinischen Militärdiktatur stillschweigend
abgesegnet hatte. Einer, der vom „Plan des Teufels“ spricht, wenn es
um gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften geht. Einer, der sich
auf Verhütung und Abtreibung ebenfalls seine satanischen Verse macht.
Alles wie gehabt.

In seinen ersten apostolischen Botschaften hat er klar gemacht, daß er
nicht ein Jota im Psalm des menschenfeindlichen Dogmas verrücken will.
Nicht ums Verrecken! Und das im Wortsinne, will sagen: Egal, wieviele
Menschen an diesem Dogma verrecken. So zählt er es zu seinen Heiligsten
Vater-Pflichten, die drohende weltumspannende Condomisierung der
katholischen Christenheit abzuwehren. Darf man da nicht schon jetzt mal
ganz leise und schüchtern anfragen, wieviele AIDS-Opfer in aller Welt,
und besonders in Afrika, wohl auf das Leichen-Konto seiner Scheinheiligkeit
gehen werden?

Eine Fruchtbarkeit, die in der Dritten Welt zur Furchtbarkeit wird: Ihr
Kinder, verkommet! Der Missionar wird schon für ein christliches
Begräbnis sorgen – vorausgesetzt, daß das Kind noch rechtzeitig getauft
werden konnte. Dafür hat man schließlich Priester, um für einen würdigen
Abgang aus dieser Welt zu sorgen.

[/spoil]

Vielleicht wird einer vom Saulus zum Buenos Aires Paulus...
Bei diesen Leuten sollen ja Wunder(heilungen) möglich sein.

"Spirituelle Kampfansage an die Kurie" Text/ARD
Da muß man arg aufpassen, daß man sich nicht verspricht:
Sprituelle Kampfansage an die Furie... :-)

Und was das nun wird...
"Vatikan spricht von "Kampagne" gegen Franziskus" Text/ARD
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Beitragvon miljas » 16.03.2013, 12:48

Hallo,

kann man diesen Gasometer vielleicht
auf Rundreise durch das Land schicken?
(ist doch rund - müßte doch rollbar sein... :-))

Nun hat der Künstler Christo mit 77 Lebensjahren
kurz vor Ostern 2013 noch ein riesengroßes
Überraschungsei gelegt.
(Und das jetzt ohne Hilfe seiner Frau - sie ist leider
vor einigen Jahren verstorben, Respekt!)
Was man so aus den Filmaufnahmen und Bildern
erahnen kann - es ist ein sehr schöner, einmaliger
Eindruck:

"Luftpaket-Kunst von Christo, Im Licht baden"
(Text/ZDF; Video von dort erreichbar)


Den Kommentaren möchte ich überhaupt nicht
widersprechen, im Gegenteil.
Was ich ergänzend sagen würde bezüglich der Besonderheit,
daß der von außen unansehnliche Gasometer
eine "Verpackung" von innen erhielt:
Schönheit... kann auch innen sein.
(Sie hält sich immer dort auf, wo es ihr am besten gefällt. :-))

9 Fotos bei "Zeit-online"

Bei mir regnet es, unaufhörlich (deutlich hörbar :-)) - Sonnenstrahlen... :donna_11_00007256_1:
The Cascades - Rhythm of the Rain 2:36 min
( bei 1:46 ist die Sonne zu sehen )

Auf arte gibt es eine Sendereihe "Mit offenen Karten".
Jezt hat sich dem offenbar ein bulgarischer Grafiker
angeschlossen:

Atlas der Vorurteile (Fotos von Grafiken)
Wäre natürlich sehr schön, wenn er den Maßstab dieser Karten
noch verkleinern könnte (am besten, so ähnlich wie Google-Earth,
zum Hinein- und Herauszoomen).
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Beitragvon miljas » 18.03.2013, 13:27

Hallo,

hier noch
eine kleine Papstwahlnachlese mit einigen
sehr netten Gags (ZDF)
6:37 min

Was ist schon Fasching dagegen... ??? :-)
(Also, wenn ich ganz ehrlich bin - ich wünsche
mir für die Papstbesetzung das Rotationsprinzip,
alle zwei Jahre eine Neuwahl... so etwas hält jung :-))
(Beteiligte und Zuschauer)
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Beitragvon miljas » 19.03.2013, 08:57

Hallo,

jetzt muß ich auch einmal diese etwas kindlich-naive
Ausdrucksweise nutzen: "Augenreib und schau"
Draußen schneit es wieder...
Vielleicht ... ist das kein ... Schnee, sondern - für
die Vegetationsanregung - Dünger. :-)
So kurz vor Frühlingsbeginn.

In Rom gibt es heute wieder Action.
Der neue Papst wird mit den "notwendigen" Ausrüstungsgegenständen
komplettiert. Ich habe fast die Vermutung, daß es niemand so sehr
witzig finden wird, wie er selbst. Er soll bei der Umkleide direkt nach der Wahl
beim Umhängen einer Schärpe oder eines Schals dem "Mitarbeiter"
(Zeremonienmeister) gesagt haben, daß der sich das Ding selbst
umhängen soll. :-) (Und bei der kurzen Ansprache während der
Vorstellung auf dem Balkon des Pertersdoms war auch eine
merkwürdige Szene zu beobachten, als ihm kurz ein solcher Schal
umgehängt wurde, bevor er etwas Gebetsmäßiges ablas, und dieser
Schal danach sofort wieder abgenommen wurde.)
(Höchstwahrscheinlich denkt er - analog zur Tätigkeit der Journalisten,
dier er kommentierte - zu seinen eigenen Aufgaben: "Ganz schön
viel zu tun..." :-))

In der ARD wurde natürlich bereits heute morgen ausführlich informiert.
Im Morgenmagazin berichtete wieder Frau Hornberger,
sehr fotogen platziert vor der Kulisse des Petersdoms.
Und dann kam eine Frau Götte aus Würzburg zu Wort, die lebhaft
in einem interessanten Sprachdialekt-Melange sprudelte. Es ist
nicht mehr die reine Form, aber wer dafür ein Gehör hat, erkennt sofort
den sächsischen Sprachhintergrund.

Susanne Hornberger zur Amtseinführung von Papst Franziskus (ARD/BR) ca. 2 min

Also bitte nicht falsch verstehen - ich möchte niemanden wegen
des Sprachdialekts diskriminieren - im Gegenteil. Mich amüsiert einfach
die Geschäftigkeit, mit der die eigenen Anschauungen vermittelt werden
und wozu natürlich neben dem eigenen Naturell die Sprechvoraussetzungen
ungewollt einen unüberhörbaren Beitrag leisten.
(Wer jemals aufmerksamer bei der Eisläuferin Katharina Witt
zugehört hat, wird Parallelen erkennen können.)

(Also, manchmal hat man auch komische "Verleser"
- analog zu Versprechern. Da steht in einem ARD-Beitrag ganz
unten etwas von "Dossier Papst Franzikus - der Neue im Vatikan".
Und wie habe ich mich beim flüchtigen Hinschauen verlesen ?:
"Papst Franziskus - der Neue im Vulkan".
Vielleicht sind das auch "Freud'sche" Verleser. :-))

~~~~~~~~~~~~~

In Zypern soll man selbst entscheiden, woher man 5,8 Mrd. Euro
"klaut'". Aber wenn man es von den Reichen nimmt... wo wäre
da das Problem? Die meisten von denen haben sich das Geld
doch auch nur geklaut, wenn man es genau sieht. Also, bei den
reichen Russen ist das überhaupt keine Frage. Vor 25 Jahren
waren das alles Studenten, Mitglieder im kommunistischen
Jugendverband oder Kleinkriminelle (oder ähnliches, auf jeden
Fall keine Stinkreichen. Das russische Volk und die anderen Völker
der ehemaligen Sowjetunion haben sie beklaut. Und wenn sie nun
herumnölen wollen - wenn das zypriotische Bankensystem zusammen-
bricht, wird ihr gesamtes Diebesgut den Bach herunter gehen...)
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Beitragvon miljas » 21.03.2013, 10:24

Hallo,

Sixto Rodriguez - "Sugar Man" (live in einer TV-Sendung) 3:31 min[align=center]Songtext[/align][spoil]Sugar man, won't you hurry
'Cause I'm tired of these scenes
For a blue coin won't you bring back
All those colors to my dreams
Silver magic ships you carry
Jumpers, coke, sweet Mary Jane

Sugar man met a false friend
On a lonely dusty road
Lost my heart when I found it
It had turned to dead black coal.
Silver magic ships you carry
Jumpers, coke, sweet Mary Jane

Sugar man you're the answer
That makes my questions disappear
Sugar man 'cause I'm weary
Of those double games l hear

Sugar man
Sugar man
Sugar man[/spoil]
Sixto Rodriguez - "I wonder" (live im Konzert) 3:18 min[align=center]Songtext[/align][spoil]Sixto Rodriguez - "I wonder" (mit Text) 2:40 min[/spoil]

Hier ein Bericht über die Geschichte dieser Musik:
"Rodriguez: The rock icon who didn't know it" (Doku) 14:02 min

PS.:
Vielleicht weiß jemand Genaueres,
war gestern Winter 2.0 - Anfang? :-( :-)
Draußen schneit es schon wieder.
Dabei lag noch genug Schnee von den Vortagen.

Das war 1969.
Gab es diese Zeit überhaupt?
Fassbinder: Filmausschnitt aus "Liebe ist kälter als der Tod" 4:39 min
Die Musik klingt gut.

Fassbinder: Filmausschnitt aus "Liebe ist kälter als der Tod" 4:04 min
Das ist gut - damals waren die Supermärkte noch S/W.
Aber kleine Transportbänder gab es bereits...
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Beitragvon miljas » 22.03.2013, 23:25

Hallo,

[align=center]Martin Buchholz blickt auf Mauerreste und Rumsbumsfeld:[/align][spoil]
Martin Buchholz hat geschrieben:
Vermischte Nachrichten
mit gemischten Gefühlen


Anfang der Woche erreichte mich eine E-Mail,
die ich verspätet aus dem Spam-Eimer fischte,
wo sie aus virtuell-geheimnisvollen Gründen
gelandet war (eine elektronische Vorzensur
meines Post-Eingangs, die ich seufzend erdulde).
Man fragte mich an, ob ich anläßlich der Proteste
gegen den Abriß der Mauer an der East-Side-Gallery
nicht auch etwas kundgeben wolle. Nun hatte die
Aktion ja an sich schon einen hohen satirischen Wert.
Ging es doch darum, daß einzelne Stücke der Rest-Mauer
entfernt werden sollten, um einen Übergang zu schaffen
zu Luxus-Apartment-Bauten, die ein Groß-Kapitalist auf
dem Grundstück dahinter plant. Endlich erkannten die
Berliner den Sinn dieses antikapitalistischen Schutzwalls.
Wer hätte je geglaubt, daß Tausende von Ossis und
Wessis gemeinsam gegen die Maueröffnung demonstrieren.
Da konnte ich nur noch nostalgisch seufzen: Zu spät,
zu spät...

+++
...
+++


Gerade ist in den USA ein Dokumentarfilm erschienen mit
dem Titel: „The Unknown Known: The Life and Times of
Donald Rumsfeld“. Anlaß ist der Irakkrieg, der sich in diesen
Tagen zum zehnten Mal verjährt hat. Dieser Krieg wurde ja
begonnen in dem sicheren Wissen von etwas Ungewissem
– eben the unkown known –, daß nämlich Saddam Hussein
irgendwo in den weiten Wüsteneien seines Reichs
Massenvernichtungswaffen gebunkert haben sollte. Damals
konnte die US-Regierung nicht ahnen, was ansonsten alle Welt
wußte. Hatte doch der hinterhältige Diktator diese
Massenvernichtungsmittel gemeinerweise schon vorher massenhaft
vernichten lassen. Und das alles nur, um die Amerikaner hereinzulegen.
So hatte er ihnen niederträchtig wie er war in dreister Weise
den Kriegsgrund rauben wollen.

Daß die US-Regierung auf eine solch unerhörte
Provokation in aller Härte reagieren mußte, war all jenen
klar, die auf die unverbrüchliche Freundschaft mit dem
amerikanischen Brudervolk eingeschworen waren. Dazu
gehörte auch Angela Merkel, die sich als frühere
FDJ-Sekretärin mit unverbrüchlicher Freundschaft zu einem
Brudervolk auskannte. Nur, daß sie inzwischen das Brudervolk
gewechselt hatte. Sie wäre ja damals am liebsten mit den
Amis in den Irak einmarschiert. Blöderweise war sie zu jener
Zeit noch nicht Kanzlerin, weshalb sie ohnmächtig zusehen
mußte, wie die damalige Bundesregierung ihren Freund
George Bush und seinen Kriegsminister Rumsfeld schmählich
in Stich gelassen haben.

Diesen Donald Rumsfeld hatte man in unserem Old Europe
meist nur als polternden Komißkopp wahrgenommen. Doch
ich hatte schon früh erkannt, daß sich hinter seiner betonharten
Stirn das philosophische Hirn eines großen existentialistischen
Dichters und Denkers verbarg. Im US-Magazin „Newsweek“ fand
ich damals einen Text aus Rumsfeldscher Feder zum Thema
unergründlicher Kriegsgründe. Gedanken über das bewußte
Nichtwissen, deren Bedeutungsschwere und Sinnentiefe jeden
abendländischen Intellektuellen in ein abgründiges Grübeln
versetzen mußte.

Ich hatte mich erkühnt, diesen Prosa-Text aus dem
Prosaischen ins Lyrische zu transponieren. Im freien Zeilenfall
war die Kühnheit, ja, die Unerhörtheit dieser philosophischen
Eingebung besser zum Klingen zu bringen:

There are known knowns.
These are things
we know that we know.
There are known unkowns.
That is to say, these are things
that we know we don’t know.
But there are also unknown unknowns.
These are things
we don’t know we don’t know.

Die expressive Wucht und die dichterische Schönheit
dieser Worte haben mich tief berührt. Eine philosophische
Lyrik, die sich in ihrer ganzen Heideggerschen Unerklärlichkeit
wohl nur im Ur-Text offenbart. Wie könnte man die
minimalistische Kargheit eines Sprachbildes
wie „unknown unknowns“ in ein deutsches Know-how
übersetzen? Ich wagte es dennoch. Allerdings mußte ich mich
mit einer etwas freieren Nachdichtung behelfen, die zwar nicht
den lyrischen Tonfall, aber doch den Sinn rettete, sofern da
einer gewesen sein sollte:

Da gibt es ein gewisses Wissen.
Ein Wissen
von dem wir wissen, wir wissen’s.
Und es gibt ein gewußtes Unwissen.
Ein Ungewisses,
von dem wir nichts Gewisses
nicht wissen,
dies aber wissen wir ganz gewiß.
Und es gibt ein ungewisses Nichtwissen.
Ein Un-Gewissen,
mithin ein Gewissen,
von dem wir nichts wissen.
Aber das wissen wir nicht.
Und wollen’s nicht wissen.

Sie merken: Im Deutschen geht allein durch den
Mehrverbrauch an Sprache etwas von der klaren Umnachtung
des Original-Textes verloren. Wobei die Frage auftaucht:
Was ist eigentlich das Original? Ich will hier wahrlich keine
Plagiats-Beschuldigungen gegen Donald Rumsfeld erheben
– das wäre mir zu gefährlich; wer will schon in sein Schußfeld
geraten... – aber könnte es nicht sein, daß dieser
deutschstämmige Donald sich von einem meiner Bücher
hat inspirieren lassen?

Schon in meinem Machwerk „Wir sind, was volkt“ habe ich
mich im Rumsfeldschen Sinne mit dem Wissen und dem
Ungewissen beschäftigt. Mein Fazit war, daß man in unserem
Lande eher mit dem Ungewissen rechnen muß als mit dem
Gewissen. Denn zu einem Gewissen gehört zunächst ein
gewisses Wissen – und davon will man meist gar nichts
wissen. Man vertreibt das Wissen – hinfort ins Ungewisse.
Also heißt es: Geh, Wissen!


[/spoil]
"Es begann mit einer Lüge" (Doku/ZDF) 42:20 min
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Beitragvon miljas » 23.03.2013, 11:15

Hallo,

so also war es...
Walt Disney hat sich seine Motive in Europa abgeguckt.
Und die Russen teilweise von Walt Disney (ihre Filmchen "Hase und Wolf").

"Die 3 kleinen Schweinchen" (Walt Disney - Silly Symphonies, 1933) 8:00 min
Die deutsche Synchronisation stammt vermutlich
aus der Zeit nach '45.

Für 1933 ist ein solcher Film schon eine tolle Leistung, mit "Technicolor"
und Ton.

"Lullaby Land" (aus der Reihe "Silly Symphonies", 1933) 7:07 min

http://de.wikipedia.org/wiki/Walt_Disney

Ein wahrer Pionier mit sehr guten Ideen.
Daß natürlich die Figuren seine Handschrift trugen
(ein wenig plakativ alles - und das zunehmend),
ist ihm nicht weiter anzulasten. Es waren Ideen und
Vorschläge.

"The Skeleton Dance" (Silly symphony, 1929) 5:32 min
:-) :-) - Excellent! Das reicht für das Denkmal.

Hier gibt es noch eine Fortsetzung in Farbe:
"Skeleton Frolic" (1937) 5:32 min
Das ist ja unglaublich... :-) :-) :-)
Na, vielleicht waren Disney und sein Chefzeichner direkte Nachkommen von
Tom Saywer und Huckleberry Fin. :-)
(Und Halloween..., ja bei Disney steht was von irischen Einwanderern.)
(Und Ostfriesland... :-))

http://de.wikipedia.org/wiki/Ub_Iwerks
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