In diesem Forum können auch Gäste schreiben, Beiträge nach dem Absenden aber weder bearbeiten noch löschen. Wir behalten uns vor, alles, was nicht dem Forumgedanken entspricht oder ungesetzliche oder den guten Sitten widersprechende Gedanken oder Spam enthält, zu moderieren, zu editieren oder zu löschen.<br><br>Als Mitglied schreibe hier bitte ausschließlich nach dem Login, um Fakes grundsätzlich zu vermeiden.
75 von 683 Seiten - immerhin... Inhaltsverzeichnis... Also, Einfallslosigkeit beim Textabsondern - so etwas kann man ihm nicht nachsagen.
Von dem neueren Hörbuch habe ich noch nicht alles gehört.
Aber schon die eine Story - ich weiß nicht so recht...
Es ist zu skuril. Und ich frage mich besorgt, welche Rolle B.mann dabei wirklich spielte.
Ein Mädchen, Monika, fast schon Jugendliche, spielte bei B.mann im Hinterhof mit den Nachbarskindern Rollenspiele/Theater. Irgendwann nach dem Mauerbau wird B.mann von ihr als Parteisau beschimpft. Das Mädchen wächst zur jungen Frau und verliebt sich in einen Sachsen. Sie wohnen bei ihrer Mutter. Er arbeitet im Milchhof. Als er nach 'ner Wohnung fragt, sagt man ihm, daß vieles möglich sei - er solle in die Partei eintreten. Die junge Frau konsultiert B.mann. Der gibt keine Empfehlung. Der junge Sachse ist dann wohl eingetreten. Hat sich zum Facharbeiter qualifiziert. Aber Wohnung blieb aus.
Er begann eine eigenwillige Nebenbeschäftigung. Auf dem Straßenstrich in der Oranienburger Straße verdiente er sich Westgeld oder Westdinge. Also, er selbst prostituierte sich. Das mißfiel seiner Frau. Da er nicht aufhörte, drohte sie ihm und hat ihm schließlich ein Küchenmesser in den Rücken... In diesem Zustand, mit dem Messer im Rücken, lief der Mann zur Charite (von der Chausseestr. 131 ein paar hundert Meter). Das rettete ihm das Leben, denn wäre das Messer herausgezogen worden, wäre er verblutet. Die Frau kam ins Gefängnis. Als sie wieder raus kam, lebte ihr Mann mit der Mutter schlafend zusammen. Daraufhin hat sich die Frau mit Gas das Leben genommen.
"Schöne" Geschichte... Aber welche Rolle hat B.mann gespielt? Konnte er helfen, hat er geholfen?
Heute ist es mir ziemlich egal, was die Nachbarn tun. Das hat persönliche Gründe. Aber damals war man mehr beieinander. Naja, wer weiß - vielleicht hat er alles Menschenmögliche getan, oder auch nicht.
------------------------------------
Hahaha - das sind Berichte, ganz nach meinem Geschmack:
Der gute Herr Schmider, der ehemalige Boß von Flowtex, dem die Villa früher gehörte, soll über weitere, auch sehr bescheidene, Unterkünfte im Globalumkreis verfügt haben. Ich weiß nicht, was der JUSO-Chef dazu meint - er hat ja nur gesagt, daß jeder nur den Wohnraum besitzen sollte, den er selbst nutzt. Schmider war vermutlich kein Wohnraumvillen-VERMIETER...
Wie sollen eigentlich diese Südlink-Kabel verlegt werden? Also, diese Stromhauptkabel für den Transport des Windrad-Stromes aus dem Norden zu den Bedürftigen nach Süden. In Bayern sollen die Kabel unter die Erde. Mit Flowtex?
Und wenn die Technologie aus US A stammt - ist es dort schon gebessert? In Spielfilmszenen von dort sah es immer kabelmäßig sehr "durcheinander" aus.
Auch ein Thema - gleiche Lebensbedingungen landesweit, in Stadt und Land. Beim TV scheint man auf diesem Gebiet ganz vorn zu sein. Gerade wieder gelesen: Usedom-Krimi! Gibt es auch schon "Ballermann-Krimi"? Oder "Dieter-Bohlen-Krimi"?
------------------------------
Da ich nun den kostenfreien Torso von B.manns AutobioEbook fand - siehe da, es gibt Gleichartiges für das neue Buch:
Sehr gut, weil ich den ersten Teil der Hörbuch-Serie auf rbb-Kulturradio verpaßte. In Teil 2 dieser Serie wurde das Ende der Story von der Geliebten Garance vorgelesen. Jetzt habe ich den Beginn gelesen.
Es geht um eine Krankenschwester, die B.mann im Krankenhaus kennenlernte. Der richtige Name der Frau ist unbekannt. "Garance" ist B.manns Erfindung (und all das Frankreichische, was dazu führte, ist nur B.manns Zierstuck an der Zimmerdecke).
Die Frau hatte ein Kind. Der Kindesvater, ein Arzt, hatte sich in den Westen "verflüchtigt". Die Stasi forschte natürlich nach, was die Mutter seines Kindes davon wußte. Sie wußte nichts. Nun hatten sich die "Genossen" von der "unsichtbaren Front" etwas Perfides ausgedacht. Die Frau sollte einen Brief an den Mann im Westen schreiben, daß er sie mit dem Kind über die Grenze zu sich holen soll. (Die West-Adresse kannte die Stasi.) Schließlich hat sie den Brief geschrieben, aber dann zeitnah eine Postkarte mit Gegendarstellung über eine Westverwandte in den Westen schmuggeln und von dort aus über den Postweg absenden lassen. Dennoch ist die Postkarte in die Hände der Stasi gefallen - im Westen! Und nun wurde die Frau erpreßt, im Westen gezielte Spitzelkontakte zu Männern zu leisten. Wenn erforderlich, auch mit Körpereinsatz, meinte man indirekt. Ihr Kind, so gab man ihr zu verstehen, blieb immer als Geisel im Osten und wenn sie sich generell diesem Vorhaben verweigern würde, gäbe es bezüglich der Postkarte ein Gerichtsverfahren, Sorgerecht für ihr Kind könnte entzogen werden...
Sie weihte B.mann ein (nur so kann er auch davon berichten, oder er hätte später davon in seinen Stasi-Akten gelesen - davon ist aber keine Rede).
Was hat B.mann getan in der Frage, außer der Frau zuzuhören und ihr moralischen Beistand zu geben? Der Fall ist klar - alles war kriminell hoch 2.
Die Affäre zwischen ihm und der Frau endete, als sie eine - kann man es so bezeichnen? - ich denke: ja - antisemitische Bemerkung machte.
Da hat der Herr B.mann Glück gehabt, daß er an dieser Stelle keine weitere Verantwortung tragen brauchte, aber doch einen guten Novellenstoff bekam.
(Fairerweise soll hier erwähnt werden, daß er sich nach seiner Ausbürgerung nicht nur um seine Ehefrau, sondern auch um seine Geliebte/Ex-Geliebte kümmerte, soweit mir bekannt.)
Viele Grüße - miljas (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
die seltenen Erden sollten häufiger vorkommen. Vielleicht würde man sich dann wohler fühlen. Nur eine Erde - das ist wirklich bißchen wenig. Und nirgendwo gibt es Ersatzteile! Und welche Versicherung wird zahlen bei Totalschaden?
Man dreht schon halb durch, wenn solch ein zartes kleines Wesen gewesen ist.
Seit 10 Jahren gibt es bereits dieses Video.
Für ein anderes ehemalig-ewiges Wesen hatte man kürzlich einen Film gemacht. Den muß ich mir noch anschauen. Die Menschin, die die Brücke baute, war mit dem Italiener in der Runde im Gespräch. Es ist witzig, als er ausnahmsweise die Zigaretten rausholt und sie etwas Besonderes zeigen läßt.
Das sind Originalfotos von Quiberon:
Ich finde, Totalüberwachung hat was. Ein Leben von Anfang bis Ende, lückenlos, alle (Meß)Daten. Audios, Videos, Gedanken, Emotionen. Es müßte nur garantiert sein, daß die Daten erst 100 oder 200 Jahre später auftauchen. Oder 1000. Das soll der Gott der Ethik entscheiden. Man kann ja nicht ewig so tun, als ob es keine Ewigkeit gäbe.
-----------------------------------
Als B.mann 1976 nicht mehr durch die Mauer zurück durfte, unterschrieb ein Dramatiker, der etwa zeitgleich mit B.mann aus dem Westen, aus München, in die DDR übergesiedelt war (1955), das Pro-B.mann-Papier nicht. Im Gegenteil. Er hat es wohl sogar noch begrüßt, daß B.mann "verwestlicht" werden sollte. Leider gab es damals noch kein Internet, so daß sein Beitrag von damals dort nicht zu finden ist.
Hier ein Zitat von Peter Hacks:
„Die Reime waren schon damals schlecht, die Verse holprig, die Gedanken kraus; die Worte waren schon damals nicht wichtig genug, um nicht des Beistands der Musik zu bedürfen, und die Melodien nicht stark genug, um ohne Worte standzuhalten, aber Biermanns Lieder waren bildhaft und wunderlich wie die, welche die Schäfer auf der Heide und die die Dienstmädchen in den großen Städten singen.“
Hacks war bis dahin der meistgespielte deutsche Dramatiker in Ost und West. Danach war im Westen "Ruhe in der Truhe".
Im obigen Zitat wird nicht in vollem Umfang B.manns Kunst politisch oder unter dem Aspekt der Absichten von B.mann bewertet. Aber was die Qualität angeht, kommt es der Realität nahe.
Nachtrag:
Jetzt habe ich den Beitrag von Peter Hacks aus der Weltbühne doch noch gefunden. Er wurde in einer anderen Publikation 2007 erneut veröffentlicht.
Das ganze Hick-Hack interessiert mich weniger. Mir geht es mehr um die allgemeine B.mann-Stänkerei, die nun auch den toten Krug betrifft. Noch habe ich den Text nicht im Original gelesen (oder im Hörbuch verlesen bekommen), auf den sich der Sohn Krugs bezog.
Von meinen Bauchschmerzen mit zwei der Geschichten, die B.mann als Novellen bezeichnet, habe ich bereits geschrieben.
Und, offen gesagt, seine Erotik-Mitteilungen sind nicht lustig und auch nicht sinnlich. Vielleicht hätte er damit besser in eine Selbsthilfegruppe der anonymen Sexonauten gehen sollen. (Wenn es keine gab, dann hätte er eine gründen können - damals, in der Chausseestr.) (Eine intime Beziehung und was damit zusammenhängt, solte auch besser weitgehend intim bleiben! Alles andere ist respektlos.)
Nun habe ich auch noch das Gespräch B.manns mit dem Spiegel gefunden:
Naja, wenn man die Formulierung "reaktionäre stalinistische Bonzen" breit öffentlich ausspricht, dann kann man nur geringe Erwartungen auf deren wohlwollende Reaktionen haben. So sind derartige Bonzen nun mal...
In dem Spiegel-Interview fiel diese Formulierung. Was er bei dem Konzert alles geäußert hat, weiß ich nicht. Ich hab es damals nicht gesehen. Ich war berufstätig in der Produktion und hatte noch einen Nebenjob. Da habe ich kein fern sehen können. Ein Lied kam im Radio. Naja... Und später nach der Wunderwende sah ich immer nur Auszüge.
In dem Interview hat B.mann zu erkennen gegeben, daß er ausreichend gut informiert war über sein gegenseitiges Verhältnis mit den "reaktionären Stalin-Bonzen". Man kann es so beschreiben: Es war zerrüttet. Was passiert in einer Ehe? - Wenn nicht Mord- und Totschlag, dann geht entweder der eine von sich aus, oder er wird rausgeworfen.
Viele Grüße - miljas (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
Das BKK (B.mann Konzert in Köln) soll 3,5 Stunden gedauert haben. Ich habe zwei CD (aus dem Internet abspielbar) gefunden. Da wird gekürzt worden sein, weil es nur 2 Stunden sind.
Es sieht nicht gut aus für B.mann. Ein Witz gegen die Stasi. Ein Lied über Schikane gegen Ausreiseantragsteller. Ein Lied über Fußabhacken individuell und bei der Partei. Ich werde mir das noch zu Ende anhören.
Ich fand nun etwas sehr Interessantes zu dem nachfolgenden Protest der Schriftsteller.
(Den hatte auch Manfred Krug (und außer ihm noch zwei weitere bekannte Schauspieler) unterschrieben. Bekannt wurde nach der Wunderwende das Treffen mit Werner Lamberz - Honeckers Kronprinz - in Krugs Haus.)
Die Erklärung wurde beim Neuen Deutschland (Staatspartei-Zeitung der SED) abgegeben, mit der Bitte um Weitergabe und Veröffentlichung. Das geschah 14.30 Uhr. Des weiteren wurde die Erklärung an AFP, die französische Nachrichtenagentur, mit einem Sperrvermerk von 3 Stunden gegeben.
Honecker erhielt das Schreiben der Schriftsteller 18 Uhr. Damit war die Karre schon mal sauber gegen die Wand gefahren! Weil bereits die Veröffentlichung im Westen im Gang war.
Ja, man kann argumentieren, daß die Repressionen gegen die Protestierenden dennoch gekommen wären. Ich denke, wenn man Honecker zunächst direkt kontaktiert und etwas Zeit gegeben hätte, wäre eine bessere Lösung möglich gewesen. So dumm, gegen die besten Künstler des Landes vorzugehen, war die SED-Führungsspitze sicher nicht.
Der Chefdissident Havemann schrieb einen Brief direkt an Honecker. Allerdings hat er diesen Brief auch dem Spiegel übermittelt. Und DESHALB hat man ihm Hausarrest verordnet.
Bei den Schritstellern war dann der Teufel los. Ein Schriftsteller - Karl-Heinz Jakobs - hat dazu Notizen gemacht und diese 5 Jahre später, nachdem er in den Westen übersiedelt war, im Spiegel veröffentlicht:
Jakobs schrieb Romane. Sein bekanntester "Beschreibung eines Sommers" wurde 1962 mit Krug verfilmt.
Was ist das????:
Das ist der Film. Um ihn gegen Löschung zu schützen wurden die Seiten verkehrt, die Geschwindigkeit erhöht, der Titel erweitert... - Kriegslist ist manchmal lustig...
... Kapitän der Jenissei... (in der Sibirischen Schweiz, oder wo )
Diese Schauspielerin besuchte damals eine Parallelklasse. Aus ihr sind viele (Rollen) geworden. Den Chefätzt spielte Otto Mellies. Vorzüglich war er. Seine Stimme stimmt.
Viele Grüße - miljas (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
so richtig heftige Anti-DDR-Ansagen auf dem Kölner Konzert von B.mann, besser gesagt: Ansagen gegen Mißstände in der DDR, habe ich auf den beiden CD nur die 3 bereits genannten gefunden. Ob in den 1,5 h, die nicht auf den CD dokumentiert sind, noch weiteres kam, weiß ich nicht.
B.mann meinte, er hätte auf dem Konzert auch nur "Hänschen klein" singen brauchen.
Das wird zutreffend sein. Natürlich sind die 3 genannten Ausfälle schon 3 zu viel, aber entscheidend wird sicher die Vorgeschichte sein. B.mann hat die ganzen Jahre über im Westen veröffentlicht - das kam in die DDR hinein auf den schwierigen Wegen, aber es kam. Wurde weiterverbreitet. B.mann traf sich in seiner Wohnung mit vielen. Von all dem wußte die Stasi. Und B.mann wußte auch, daß die Stasi davon wußte.
Im September 1976 war er ziemlich dreist. Trotz Auftrittsverbot ist er nach Prenzlau gefahren und hatte in einer Kirche einen Auftritt vor größerem Publikum. Die Stasi wußte davon nichts. Die erfuhren erst später davon über einen Spiegel-Artikel:
Es gab dort in der Kirche einen Kirchenmann, der auch Biermann hieß. Außerdem wurde die Veranstaltung als Gottesdienst angekündigt, so daß keine Anmeldung bei der Polizei notwendig war. So konnte B.mann der Stasi-Aufmerksamkeit ein Schnippchen schlagen. Wobei er wohl dachte, daß die Stasi im Bilde war und seinen Auftritt tolerieren würde. (Im Brief an seine Mutter- siehe Spiegelartikel oben - meinte er, daß jemand von der "Sicherheit" mit Kassettenrecorder da gewesen sei.) Er hat dann sogar nachgedacht, ob er weiter durch die Kirchen tingeln sollte.
Also, so etwas ist nicht zu fassen! Wer sich einigermaßen in der DDR auskannte, der wußte, daß dieser Staat von Anfang an Schwierigkeiten mit den Kirchen hatte. B.mann hat es selbst beschrieben, wie er 1953 nach seiner Übersiedlung erlebte, wie Gleichaltrige gezwungen wurden, sich von der jungen Gemeinde loszusagen. Im August 1976 hatte sich ein Pfarrer Brüsewitz selbst verbrannt - also: höchste Alarmstufe!
Die Angelegenheit der Ausweisung B.manns ist für mich jetzt klar. Das hat er durch seine Fahrlässigkeit selbst verschuldet. Er wußte, wie sie in der Machtzentrale ticken, und hat dennoch weiter gegen den Stachel gelöckt.
Ich habe damals nichts unterschrieben. Weder für, noch gegen. Zum Glück ist auch niemand an mich herangetreten. Hätte ich damals diese Spiegelartikel lesen können, dann wäre es völlig klar gewesen, daß es sein Bier war.
Ich denke, diese Schriftsteller und Künstler hatten teilweise Zugang zum Spiegel (Heym zum Beispiel). Sie konnten teilweise auch frei in den Westen reisen, sozusagen dem Spiegel entgegen. Warum sie dann diese Petition aufsetzten... Vermutlich, teilweise aus persönlicher Solidarität, weil sie mit B.mann direkten Kontakt hatten, teilweise aus prinzipiellen Gründen, weil sie nicht wollten, wie jemand sagte, daß sich "das Ausbürgern einbürgert".
Was soll's? Vermutlich war die DDR-Entwicklung von Anfang an die Geburt eines Wesens mit geringer Lebenserwartung. Zum einen, weil Westdeutschand größer und wirtschaftlich erfolgreicher sein würde. Und zum anderen, weil die Sowjetunion auch wirtschaftlich erheblich schwächer war als die USA. Wäre die Sowjetunion ein wirtschaftlich aufsteigender Staat gewesen, wie gegenwärtig China, dann hätte es vielleicht anders kommen können. Als Gorbatschow antrat, hoffte ich auf Bewegung beim russischen Bären. Aber das kam mindestens 20 - 30 Jahre zu spät. Die DDR-Deutschen waren schon längst abgedreht.
Nachtrag Im Rückblick wird mir auch klar, warum dieses Konzert für B.mann so erfolgreich wurde und welche Folgen das hatte. Ursprünglich sollte das Konzert irgendwo in einem kleineren Saal stattfinden. Die Einladung kam von einem Herrn Moneta, der bei der IG Metall für Jugendarbeit zuständig war. Als die IG Metall Chefs mitbekamen, daß B.mann tatsächlich kommen wird, hat man die größte Halle von Köln angemietet. Köln, Ruhrgebiet - das Einzugsgebiet hat mindestens 6 Mio. Einwohner. Die Karten wurden für jeweils 5 DM verkauft (B.mann behauptet, daß Karten kurz vor Beginn des Konzerts vor der Halle von Schwarzmärktlern für mehrere hundert DM verkauft wurden). Warum war das Interesse so groß? Die BRD befand sich damals gerade mitten in einem linken Gärprozeß. Die RAF war aktiv. Es war wenige Jahre bis zur Gründung der Grünen. B.mann war bekannt durch seine Veröffentlichungen. Nun wollte man sich diesen bunten Vogel, der 11 Jahre nicht öffentlich aufgetreten war, einmal leibhaftig anschauen und -hören. Und so hat es funktioniert.
Daß aber nun das Konzert so groß und erfolgreich war und vom WDR aufgezeichnet wurde, war das Pech der DDR-Führung. Denn so ging der Plan mit der Ausbürgerung, mit dem Ziel, es ohne allzu viel Aufsehen und kurz und schnell über die Bühne zu bringen, völlig nach hinten los.
-----------------------------------
Nun wird B.mann gelegentlich doch einmal auf seine Krug-Bemerkungen angesprochen:
Ist leider bis zum Ende des Interviews kostenpflichtig. Aber ein paar Aussagen sind lesbar.
B.mann unterstellt glaubend, daß der Sohn Daniel Krug ein Problem mit seinem Vater hätte.
B.mann und Krug seien Freunde gewesen. Jurek Becker (bereits verstorben, und Freund von Krug) hätte er öfter gesehen. B.manns Äußerungen zu Krug seien so humorvoll wie Krug es war. Und wertschätzend. Krugs Information auf seiner Party 1974, daß er jetzt Millionär sei, fand B.mann zunächst "degoutant". [Bemerkung von mir dazu: Mit wem/für wen redet B.mann? - Ich habe dieses Wort noch nie gehört.]
Aber Jurek sagte, das ist doch prima, damit attackiert er doch auf wunderbare Weise die verlogene Gleichheitsideologie im real existierenden Sozialismus, wo alle Tiere gleich sind - außer die Schweine. Die Bonzen konnten, solange sie zum Machtapparat gehörten, kaum persönliche Reichtümer anhäufen, aber sie besaßen alles, alle Produktionsmittel. Dagegen ist die Anhäufung von Geld, eine Million, ein Gegenmodell des Grundmodells im real existierenden Sozialismus. Und in diesem Sinne wirklich erfrischend. Deshalb nenne ich in meiner Novelle Krugs Haltung eine "fast subversive Tugend". Das hat der Becker mir damals erklärt, weil er witziger und gelassener war als ich.
Soso - DAS hat Jurek Becker ihm erklärt? Mit diesem Tiervergleich?
Kann ich mir nicht vorstellen. Das scheint mir eher aus dem B.mannschen Vokabular zu stammen.
Ich bin gespannt, wie lustig der Text sein wird. Wo ist Krug beerdigt? Vielleicht fahre ich einmal hin und lese ihm das vor. Mal sehen, wie er darauf humorvoll reagieren wird. Vielleicht so: "Schönen Gruß an B.mann. Ich habe es immer gewußt, daß er beruflich fehlorientiert war - an ihm ist ein guter Bierkutscher verloren gegangen."
Viele Grüße - miljas (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
Ein dichtender Krimineller oder ein krimineller Dichter in Paris vor 550 Jahren.
Nun habe ich rein zufällig eine Ballade eines deutschen Zeitgenossen gefunden. In dieser stellt er das Verhältnis von Villon und B.mann ausführlich dar:
Er hat doch nun wahrlich genug gelitten. Keinen Vater richtig gehabt. Knapp dem Hamburger Feuersturm entkommen. In Bayern bis Kriegsende gelitten. In Hamburg auf dem Gymnasium fast gescheitert. DDR-Bildungsweg-Endspurt. Brecht-Theater (warum keine Superregie-Karriere? ) Und dann Dichter und Sänger, immer nah bei den Akten.
(so nah erst nach der Wunderwende)
Naja, Austeilen und Einteilen. Dir 'nen Teil und mir 'nen Teil, von der deutschen Teilung. Und irgendwann wieder Umverteilung.
Voll der Laden - Dichter, Schlichter und andere Wichte.
Am besten immer ausreisen, in andere Zeiten, an andere Orte, in Gedanken, in andere Worte (oder wenigstens Vor-Orte).
Wie im Beitrag erwähnt, soll es eine Mitteilung in der B-Zeitung gegeben haben. Aber: Was ist B.... ? Und wie soll man da hineintreten können? Es soll ja mehrere Buchstaben geben und anstelle des "B", das natürlich bei dieser Zeitung bevorzugt wird, soll ein anderer Buchstabe gesprochen worden sein. (Ich nehme ein "H", wir nehmen ein "H" ) Und wenn dem so war, wäre auch der nachfolgende Satz zur Gesamtaussage passend.
wie war es denn nun wirklich? Was hat die Stasi ausgekundschaftet?
Variante 1:
„Biermann macht Geschlechtsverkehr mit einer Dame. Es ist Eva-Maria Hagen. Danach fragt er sie, ob sie etwas trinken möchte. Aber die Dame hat Hunger. Danach ist Ruhe im Objekt.“
Wolfgang Biermann führte mit einer Dame Geschlechtsverkehr durch. Später erkundigt sich er, ob sie Hunger hat. Die Dame erklärt, daß sie gern einen Konjak trinken würde. Es ist Eva Hagen. Danach ist Ruhe im Objekt
Vielleicht stammen die Berichte von zwei unterschiedlichen Terminen?
Hauptsache, es war immer etwas zu Essen und zu Trinken im Hause ...
Und die Stasi hätte in ihre Protokolle auch mehr Pep reinbringen können...
-----------------------------
Oh, hier hat der Herr B.mann durchblicken lassen, wie es bei ihm läuft:
Wir haben niemals darüber gesprochen, weil keiner Lust hatte, das zu erzählen – aus Gründen, die Ihnen doch einleuchten. Der Krug wollte es nicht erzählen, weil er sich schämte, dass er ausgerechnet dem Havemann die Fresse poliert hat. Denn die waren ja eigentlich eher Verbündete im Streit der DDR-Welt. Havemann wiederum hat darüber kein Wörtchen verloren, nicht mal seinen engsten Freunden gegenüber, weil es eine Demütigung gewesen ist, dass der von Krug eins in die Fresse gekriegt hat. Und ich habe nicht darüber gesprochen, weil ich genau wusste, dass die nicht darüber sprechen wollen. Das war eine Peinlichkeit, die wir für uns behalten haben. Nun sind die beiden lange schon nicht mehr im Spiel. Havemann ist gestorben, der Krug leider auch viel zu früh. Und jetzt reite ich nicht, wenn ich diese Geschichte nun erzähle, mit dem Arsch eines anderen Mannes durchs Feuer – das heißt: nicht auf seine Kosten – sondern ich zeige ja in meiner Erzählung, dass die beiden schon prima Kerle waren. Denen fällt dadurch kein Zacken aus der Krone – umso mehr, als sie gar keine Krone trugen.
Es geht um den Vorfall, daß Krug in seinem Mercedes hinter einen Trabant fuhr, der ihn nicht überholen lassen wollte. Als der Trabantfahrer endlich anhielt, hielt auch Krug, stieg aus, riß die Fahrertür des Trabant auf und versetzte dem Fahrer mit der Rückhand einen Schlag ins Gesicht. Das kostete dem Trabbifahrer - Havemann - 3 Schneidezähne.
Havemann und Krug würden ďurch B.manns Info "kein Zacken aus der Krone" fallen.
Nö, den beiden eher weniger. Offenbar war Havemann ein ideologisch vorgespannter Sturkopf, was hier bestätigt wird, indem er einen Westwagen nicht überholen lassen wollte. Und Krug war ein Choleriker mit Bärenkräften.
Aber B.mann - wenn er nun etwas öffentlich auftafelt, was die Protagonisten nie wollten - was ist das für ein Stil? Krug ist erst vor knapp 3 Jahren gestorben. Mit der Familie Krugs hat er vor der Veröffentlichung nicht gesprochen.
Wer weiß, wenn er die Veröffentlichung so unabgesprochen zu Krugs Lebzeiten... dann würden vielleicht noch mehr Zähne..., die sich dann B.mann als Zacken in seine Krone hätte stecken können.
Viele Grüße - miljas (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
was sich im Internet so alles anfindet... Über das Cover hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht.
Das Auto soll natürlich für B.manns Karre stehen, die er damals hatte. Ein Käfer-VW. Geschenk seiner Mutter, die es von einer 5000 DM-Entschädigung für seinen ermordeten Vater kaufte (um ihm das Auto zu bringen hat sie extra die Fahrerlaubnis gemacht).
Aber wer ist die Frau? Barbara? Nein, es ist seine Schwiegermutter als Zwanzigjährige.
Aha, "Barbara" ist eine Figur, die "aus Erlebnissen mit ungefähr vier Frauen montiert ist".
Ungefähr... vielleicht waren es auch 20?
B.mann - der Verdacht liegt nahe: Wer bin ich, und wenn ja, wieviele und mit wievielen?
Ich frage mich auch, warum er seine Regieassistenz am Berliner Ensemble beendete und dann auf Studium Philosophie und Mathematik ging.
PhiloSophie geht vielleicht noch, auch wenn man an die vielen BegleitErscheinungen - Studentinnen in diversen Semestern - denkt. Aber Mathematik? Kann vielleicht nützlich sein... wenn man berechnend ist. Vielleicht steht ja etwas dazu in dem SuperLebens-Krimi (Autobiographie genannt) ...
Eine Dame, Gisela Steineckert, mit der B.mann vermutlich kein Verhältnis hatte, beschreibt die B.mannsche Berechnungsgrundlage
Wenn man die persönliche Subjektivität abzieht (ich kenne sie nicht aus der Nähe, aber sie ist nicht dogmatisch und destruktiv), wird der Verstoßene deutlich zum Verstoßer. Das war keine Dichtung, sondern nur Drehung an Dichtungen. Der kleine und kleingebliebene BlaseBalg wollte wilde Sau spielen (lassen). Wie gut, daß er Klavier und Gitarre konnte und sich manches im kulturellen Vakuum "als ob" anhörte.
Und er hat viel geübt. Mein Gott, hat er geübt!
Hier durfte er auch bei einer Schwarzkopf- (Nein, nicht Schwatzkopf!, sondern SCHWARZKopf! ) Stiftung reden (2013):
1. Touched By The Sun [0:00] 2. Haven't Got Time For The Pain [5:37] 3. Letters Never Sent [9:10] 4. I've Got To Have You [13:16] 5. Anticipation [18:01] 6. Halfway 'Round The World [21:30] 7. Legend In Your Own Time [26:56] 8. Jesse [30:56] 9. De Bat (Fly In Me Face) [35:15] 10. Coming Around Again [38:28] 11. Davy [43:18] 12. That's The Way I've Always Heard It Should Be [46:56] 13. Let The River Run [51:24] 14. We Have No Secrets [54:45]
Besser ist besser. Was sollte der ganze B.mann-Quatsch eigentlich? Selbst mit den Comedian Harmonists waren wir schon viel weiter.
Viele Grüße - miljas (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
angenommen, wir würden alle schlagartig hochgradig dement (komische Strahlung, plötzliche Seuche), wie würde es weitergehen? Alles vergessen, aber die Spuren bleiben.
(Frisco, 1906)
"You" ist alles außerhalb von "Ich". Wir sind Ich. Und alles andre ist vom Tisch. Denkt man...
Eine Kunstexpertin sagte die Wahrheit. Die Kirche ist jetzt eine Ruine. (Eine von vielen!) Und damit muß man erst einmal leben lernen.
Moderner Mensch ist zu blöd, einen Flughafen brandschutztechnisch sicher zu bauen. Falsches Trägergestein für Kabel, das bei Brandhitze explodiert (Sandstein), falsche Dübel, die bei Hitze die Mücke machen. Aber das ist nur das Spitzchen vom Eisberg.
Es ist interessant, die damalige Sichtweise auf Vergangenheit und Zukunft mit den heutigen Ergebnissen zu vergleichen.
Der Journalist ist ziemlich ratlos, was aus B.mann werden soll und werden wird.
Und Tatsache - nichts Konstruktiv-Sympathisches ist passiert.
Das Einzige, womit er sich in Szene setzte, war seine DDR-Diktatur-Apathie. Damit ist er bis 1976 groß geworden. 1989 gab es ein Revival. Dann, nach der DDR-Abschaffung, noch ein sehr ergiebiges Betätigungsfeld - Stasi-Akten. Und nachdem auch dies mehr oder weniger stark abgehandelt war, blieb nur noch die Autobiogiraffe mit dem langen Hals zurück in die Ost-Action-Jahre. Denn da war was nix los!
Zwischendurch immer einmal wieder Linken-Bashing, zum eigenen einfühlsamen Zeitvertreib und um allen Gönnern und Fans zu gefallen.
Eine Bilderbuch-Karriere!
Viele Grüße - miljas (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)
welchen Wunsch? Die Einfälle sollten nicht ausfallen!
Denn das ist die einzige Möglichkeit große Ausfälle zu verhindern.
01. No Ordinary Love - 00:00 02. Smooth Operator - 07:22 03. By Your Side - 11:41 04. Kiss Of Life - 16:08 05. Cherish The Day - 20:18 06. Your Love ls King - 26:36 07. Soldier Of Love - 30:17 08. Paradise - 36:15 09. ls It A Crime - 39:47 10. Nothing Can Come Between Us - 46:10 11. Jezebel - 50:02 12. King Of Sarrow - 55:14 13. Never As Good As The First Time - 1:00:09 14. Hang On To Your Love - 1:04:05 15. Love ls Stronger Than Pride - 1:08:02 16. The Moon and The Sky - 1:12:21 17. Feel No Pain - 1:16:55 18. Babyfather - 1:20:42 19. Haunt Me - 1:25:24 20. You're Not The Man - 1:31:14
Viele Grüße - miljas (Bewegen und Lieben - liebe Lokomotiven!)