Das TAG für TAG No 5 - Thema (14.07.2018 - 02.04.2019)




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Ist das bekloppt !?!

Beitragvon miljas » 24.03.2019, 13:24

Guten,

also zunächst einmal einen schönen und
gehorsamen ... nein: Geruhsamen Sonntag.
Ich habe heute schon einen Coup hinter mir.

Zur Erklärung:
Ich trinke vorzugsweise immer Wasser
mit Kohlensäure. Zwar gibt es Geräte, mit denen man
das Leitungswasser aufarbeiten kann, aber mein
Leitungswasser ist hart (Kalk). Deshalb kaufe
ich mir welches. Dummerweise habe ich mir eine
Sorte gewählt, die ich nicht in unmittelbarer Nachbarschaft
erhalten kann. In der Woche war ich zu faul. Nun
gibt es aber eine Möglichkeit, das Water in einem
Bahnhof zu kaufen. Der Laden öffnet sonntags 8 Uhr.
Ich habe mir die optimalen Fahrverbindungen
herausgesucht. Hin mit der S-Bahn. Dann ca. 20 min
Zeit für den Einkauf (auch gleich leere Flaschen abgeben),
und dann mit dem Regio zügig zurück. Wahl der frühen
Morgenstunde, weil es tagsüber von dem Kundenandrang her
dort genauso schlimm ist wie beim Fußballspiel der Bundesliga.

Nun bin ich eine Stunde später gefahren... war noch zu müde...
S-Bahn: ok. Supermarkt: 3 Kassen waren schon am Heißlaufen.
Dann zum Regio! - Seit paar Monaten wird der Zug nicht
mehr dort im Bhf. eingesetzt. Aber es gibt eine einfache Lösung:
Der Zug fährt noch 2 min bis zur Endstation. Da steigt man eben schon
ein und fährt mit, denn derselbe Zug fährt dann wieder
zurück in meine Richtung. Hat funktioniert. Ich muß noch
dazu sagen, daß ich wegen der 6x1,5 l Wasserflaschen ein
Rad dabei hatte. Beim Einsteigen war im Radabteil ausreichend
Platz. Also stellte ich das Rad dort ab und setzte mich bis zur
Endhaltestelle auf die provisorischen Sitze in der Radabteilung,
weil der Zug voll war.
An der Endhaltestelle sind alle ausgestiegen. Ich hatte die Absicht
dann auf einen der bequemen Sitze umzuziehen. Ich wartete
natürlich bis alle Leute ausgestiegen waren. Ich habe meinen
Platz bekommen (erobert), aber es war schon wieder am Rande
des Wahnsinns. Ich wollte noch zwei Stufen nehmen, da hörte
ich unmittelbar hinter mir: "Kann ich mal durch?!?" Nee, dachte ich - das
kann nicht wahr sein! Hätte er mir noch einen plausiblen Grund
genannt, wäre ich zur Seite gesprungen.
"Ja!", habe geantwortet, "wenn ich auf meinem Platz sitze." Ich wuchtete
meinen Rucksack die zwei Stufen des Mittelganges hoch, dann folgte ich und trat mit
meinem Rucksack in den Sitzbereich. Das alles ging zügig. Dauerte
insgesamt eine Sekunde, vielleicht auch anderthalb. Der Überholtyp
lief weiter, obwohl es in der Nachbarschaft noch freie Plätze gab.
Die wurden auch schnell belegt. Oh, ja - wie gut es doch war, daß ich
dieses Manöver des Vorfahrens gewählt hatte. An meiner Ersteinstiegstation
war der Zug schon voll. So war der Sonntagmorgen für mich
doch noch halbwegs entspannt. Und da kann ich immer noch froh sein,
daß hier nicht China ist...
oder Nordirland.

https://www.ardmediathek.de/ard/player/ ... m%20Brexit

In der ARD-mediathek gibt es aktuell eine zweiteilige
Biografie von Brecht. Kann ich empfehlen. Viele Frauen...
Eine von denen hatte ich einmal live erlebt. Ich wußte nicht,
daß sie ursprünglich Waltraut hieß. Brecht versüßte ihr den
Namen zu Käthe (im Film). Naja... In meiner Jugendzeit war der Name
ziemlich anrüchig. Da fragte man dann gelegentlich: Was hat
der denn für eine Käthe... ? Diese Käthe war Schauspielerin.
Da Herr Brecht sich östlich von Berlin in Buckow ein Sommerhaus
kaufte, hat die Dame sich dort auch eine Sommerfrische zugelegt.
Da hatte es der Herr B dann nicht so weit...
(Wie man hört, hat Brecht ihr das Haus gekauft. Da wird die
Weigel wieder Purzelbäume geschlagen haben ... :-))
Die Dame Käthe war unerträglich. Sie konnte keifen, zum Davonlaufen.
Einmal war ich zu einer Demo gegen Hartz4. An der SPD-Zentrale
in Berlin stand sie auf einem LKW und wollte ihren Senf
dazu geben. Die Leute wollten sie nicht mehr hören und haben
Krawall gemacht. Danke, Volk! :-).
2000 oder 2001 habe ich sie einmal künstlerisch erlebt.
Da hat sie Brechts Theaterstück "Die heilige Johanna der
Schlachthöfe" vorgetragen. Das zog sich elend lange hin.
Aber daß sie es auswendig konnte, war beeindruckend.
Danach gab es mit ihr ein Diskussionstreffen. Sie
meinte, daß das Stück und Brecht-Stücke überhaupt
nicht mehr oft aufgeführt werden und daß sie es deshalb
so zum Vertrag bringt, oft auch in Kirchen als Veranstaltungsort.
Ich meinte dann, auch um die Atmosphäre aufzulockern,
daß sich Brecht sicher darüber amüsieren würde, daß
das Stück in Kirchen zu Gehör gebracht wird. Sie ist
nicht darauf eingegangen und hat mich wie Luft
behandelt. Aber, wie mir schien, das gesamte Publikum
war ihr egal. Der wichtigste Mensch in diesem Raum war sie...

Die Dreigroschenoper ist prima. Aber die Musik stammt von Weill!
Mutter Courage und ihre Kinder ist ein prima Stück, aber
die Schauspielerin - die Göttin - war Helene Weigel!
Und was dann nach der Weigel war... Katastrophe!
Einmal sah ich die Dreigroschenoper mit Eckehard Schall
als M Messer. Das war zum Davonlaufen! Nee, dachte ich damals,
wie kann man nur so blöde sein ?!? Nur weil Schall mit Brechts
Tochter verheiratet war, durfte/sollte/wollte er diese Rolle
spielen. Er paßt vom Typ her überhaupt nicht zu der Rolle.
Da gab es ganz andere Leute, die es wirklich könnten.
Zum Beispiel ein Schauspieler Wolf Kaiser. Er stammte
aus der Schweiz. Als die Wende war, hat er sich aus
dem Fenster gestürzt. Ich weiß nicht warum. Noch heute
macht es mich traurig.
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von Anzeige » 24.03.2019, 13:24

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Gut analysiert

Beitragvon miljas » 25.03.2019, 07:52

Guten,

es geschieht etwas.
Und wenn es etwas beunruhigend Schlimmes ist,
kann man nicht so tun, als wäre nichts geschehen.
In der Zeitschrift "Die Zeit" wurde ein gehaltvoller
Artikel zur Terrorismusthematik unter der Überschrift
"Der einsame Wolf und sein digitales Rudel"
veröffentlicht.

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... reme-szene

Abgesehen davon, was man insgesamt unternehmen
muß, um die Gesellschaft auf den Weg des Miteinanders
zu halten, oder dorthin, oder wieder zurück zu bringen,
sollten rechtsextreme Kanäle im Internet stark beobachtet
und unterwandert werden. Wie ich gehört habe, hatte der
Mann bereits vor seinem Anschlag Fotos seiner mit
Schriftzeichen "dekorierten" Waffen gezeigt. Wenn ich das
gesehen hätte und ein verantwortlicher
Sicherheitsmitarbeiter gewesen wäre, hätte ich eine sofortige
Überprüfung des Mannes und seiner Waffen veranlaßt.
Hausdurchsuchung! Und danach hätte man ihn auf eine Gefährderliste
setzen müssen. Genauso die Frage, was in Schießvereinen
abläuft. Welche Leute gehen dorthin, warum üben sie Schießen?

-------------------------
Kannte ich noch nicht:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Werner_Finck

https://m.youtube.com/watch?v=ir8SKjDqnFU

https://m.youtube.com/watch?v=oyFOYMW8b2c

https://m.youtube.com/watch?v=2w9U3q6lENI

https://m.youtube.com/watch?v=qyfnooj3N88

https://m.youtube.com/watch?v=248oBpR7Ie0ä

https://m.youtube.com/watch?v=X3CPNfwgroI

Da habe ich bisher etwas verpaßt.
Aber man kann sich auch jetzt noch daran erfreuen.

===============================================
Abweichend zur Überschrift hat Trump wieder einmal
Öl ins Feuer gegossen. Es mag zutreffend sein, daß die
Golanhöhen wichtig für die Sicherheit Israels sind.
Dennoch ist und bleibt es syrisches Territorium. Mit
diesen einseitigen Schritten disqualifizieren sich die
USA für eine Friedenslösung zwischen Israel und den
Arabern.
Wenn Trump schon mal dabei ist, hätte er auch gleich den
Anschluß der Krim an Rußland absegnen können... :-(
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Du darfst nicht kostenlos Kopieren - kapiert?

Beitragvon miljas » 26.03.2019, 17:25

Guten,

sie ist da. Sie wurde erfunden.
Die Erde.
Wer hat die Rechte, wer war der Urheber?

Wieder einmal eine Riesenlachnummer!:
Ein Urheberrecht gegen das unbezahlte Kopieren.

Darf man eigentlich Geld ohne Zahlungen an den
Urheber kopieren?

Diese Erde, dieser Lebensraum, entwickelt
sich immer mehr zu einer Kopie seiner selbst.
Was ist daran schlimm?

Wie immer geht es dabei nur ums Geld.
Wer bekommt wieviel wofür?

Kinkerlizchen!

Wenn in nicht allzu ferner Zukunft die Roboter los
sind und die Kopiermöglichkeiten ins Uferlose steigen,
wird das alles gegenstandslos.
Übergangsweise sollte man einen zentralen Fond
anlegen, aus dem die Kreativen bezahlt werden.
Wer kreativ genug ist, seine Kreationen selbst
gut zu vermarkten - bitteschön!

Wenn die Riesenplattformen ein Riesenincome haben
durch Werbung, dann sollte man sich diese Uploadfilter
sparen und einfach einen angemessenen Betrag
des Profits für diesen Kreativ-Fonds einfordern.
Die Klicks werden ohnehin gezählt, und dann kann
man das Geld kontinentalweise entsprechend verteilen.

Außerdem:
Es gibt auch viel Kreatives mit dem Millionen
und Abermillionen verdient wurden ( um nicht zu
sagen: gescheffelt wurden). Nichts gegen die Kleinverdiener,
die tatsächlich Unterstützung brauchen. Wenn man
einmal ein Auto als kreative Leistung betrachtet - es muß
Immer wieder neu hergestellt werden, um ein "Kreativ"-Einkommen
damit zu erzielen. Also, immer wieder Produktion und
Arbeit. Dafür sind aber die Verdiensmöglichkeiten
relativ handfest und klar (außer, daß es auch im produktiven
Bereich Produktfälschung und Ideenklau gibt...)

------------------------------

Diese Londoner Geisterbahn, die sich Unterhaus nennt,
ist völlig skuril. Die Abgeordneten hocken dort so eng
beeinander - da möchte man doch meinen, daß sie alle
voneinander alles wissen (das Zusammensitzen dort
ist derart beengt, daß man fast befürchten muß, es
könnte unter diesen Umständen versehentlich zu Sex kommen :-)).
Und wie die Luft dort ist, frage ich mich auch oft.

Und Frau May mit ihren, teils vorweihnachtlich anmutenden
Schmuckelementen, ist immer wieder ein Hingucker.
Neulich habe gedacht, daß sie vielleicht ein Problem
mit Schwimmen hat. Sollte sie einmal in die Themse
fallen, könnten diese Ketten mit ihren großen - wahrscheinlich hohlen - Kugeln
schon für einigen Auftrieb sorgen... :-)

Heute gibt es wieder rechtlich unverbindliche Abstimmungen.
Hm. War nicht auch diese Volksbefragung rechtlich unverbindlich?
Man hätte es ja auch so auslegen können:
Eine knappe Mehrheit ist unzufrieden. Wir bleiben am Ball
und müssen uns kümmern, daß die Zufriedenheit wächst.

3 Jahre vertan...

Nachtrag:
Hier eine Doku der ARD:
https://www.daserste.de/information/rep ... o-100.html

Was ist ausschlaggebend?
Bazillen oder Allergene?

Noch ein paar Infos zur Vorgeschichte...
Churchill, Gründung mit den römischen Verträgen, De Gaulle,
Kohl, Thatcher, The Commonwealth.

Es bleibt dabei:
Man kann die Zeit nicht zurückholen, nicht
zurückdrehen!

(Arabien - die Ruhe vor dem Sturm..., China - ist da und kommt
...)
Morgen wird alles anders sein.

Hier auch noch Hochinteressantes:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 59271.html
1 Mio Polen in UK!
Ja, man selbst ist schlau und sucht sich paar "Doofe".
Und wenn der Mohr seine Schuldigkeit getan hat...
Gut, mindestens die Hälfte der Briten ist nicht ausfällig
und wird nicht gewalttätig. Schaun wir mal.

-----------------------------
Der Attentäter von Christchurch soll eine hohe Geldsumme
an die Identitären in Österreich gespendet haben

https://www.blick.ch/news/ausland/chris ... 37493.html

Es wird allgemein festgestellt, daß der Mann in Europa vorzugsweise
Orte aufsuchte, wo es in vorigen Jahrhunderten zu Kämpfen
zwischen Europäern und Muslimen kam. Die Frage ist, wann er genau
damit begann und warum. Australien insgesamt ist wohl nicht
unschuldig. Abgesehen von der Historie um die Ureinwohner soll
der Rassismus in Australien weit verbreitet sein. Daß der Täter
sich als normalen "Weißen Mann" in seinem Pamphlet darstellte,
kommt nicht von ungefähr..
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It's Brexit-Time

Beitragvon miljas » 27.03.2019, 18:56

Guten,

in der britischen Unterwelt, Quatsch, im Unterhaus
gibt es 8 Varianten zur Entscheidung.
B) NO DEAL: Brexit-Hardliner fordern einen Austritt aus der EU ohne Abkommen am 12. April.
D) WEICHER BREXIT: Eine überparteiliche Gruppe von EU-freundlichen Abgeordneten fordert, dass Großbritannien auch in Zukunft eng an die EU gebunden bleiben soll, inklusive Mitgliedschaft in Binnenmarkt und Zollunion.
H) NORWEGEN-MODELL: Großbritannien soll nach dem Willen dieser Abgeordneten ähnlich wie Norwegen Mitglied im Binnenmarkt, aber nicht in der Zollunion bleiben.
J) ZOLLUNION: Einflussreiche Konservative und Labour-Politiker fordern, dass Großbritannien in einer Zollunion mit der EU bleibt.
K) ZOLLUNION UND ENGE BINDUNG AN DEN BINNENMARKT: Der offizielle Vorschlag der oppositionellen Labour-Partei sieht vor, dass Großbritannien in der Zollunion bleibt und sich an den Regeln des Binnenmarkts orientiert. Auch in anderen Bereichen ist eine enge Kooperation mit der EU vorgesehen.
L) BREXIT-WIDERRUF ALS NO-DEAL-NOTBREMSE: Sollte bis zwei Sitzungstage vor dem EU-Austritt kein Brexit-Abkommen angenommen sein, muss die Regierung eine Abstimmung darüber abhalten, ob das Land ohne Vertrag ausscheiden soll. Wird das abgelehnt, soll London die Austrittserklärung widerrufen, fordert eine überparteiliche Gruppe.
M) ZWEITES REFERENDUM: Dutzende Abgeordnete aus verschiedenen Parteien verlangen, dass das Brexit-Abkommen vor dem Austritt der Bevölkerung in einer zweiten Volksabstimmung vorgelegt wird.
O) ÜBERGANGSPHASE OHNE ABKOMMEN: Brexit-Hardliner wollen nach dem Austritt bestimmte Vorteile einer EU-Mitgliedschaft vorerst behalten, bis die neuen Beziehungen ausgehandelt sind.
Wir haben also b d h j k l m o.
Was können wir denn daraus machen?
Wenig, wegen fehlender Vokale.
DB-Klohjm. - Vielleicht ist das Holländisch und bedeutet
DB-Clown. :-) (DB - Abkürzung: Der Briten) oder
DB-Mohjlk? :-)

Jetzt habe ich über Phoenix einmal in diese Parliamentsdebatte
geschaut. Die Bänke waren ziemlich spärlich besetzt.
Aber solche Abwesenheiten soll es ja auch nicht so selten
im Bundestag geben. Und die Bänke, wenn man sie leer sieht,
auf mich wirken sie wie Folterinstrumente. Aber es wird ja wohl
nicht verboten sein, sich eine Sitzunterlage mitzubringen... :-)

Haha - jetzt hat man auf der Tagesschau-Seite die Buchstaben
entfernt:


NO DEAL: Brexit-Hardliner fordern einen Austritt aus der EU ohne Abkommen am 12. April.

WEICHER BREXIT: Eine überparteiliche Gruppe von EU-freundlichen Abgeordneten fordert, dass Großbritannien auch in Zukunft eng an die EU gebunden bleiben soll, inklusive Mitgliedschaft in Binnenmarkt und Zollunion.

NORWEGEN-MODELL: Großbritannien soll nach dem Willen dieser Abgeordneten ähnlich wie Norwegen Mitglied im Binnenmarkt, aber nicht in der Zollunion bleiben.

ZOLLUNION: Einflussreiche Konservative und Labour-Politiker fordern, dass Großbritannien in einer Zollunion mit der EU bleibt.

ZOLLUNION UND ENGE BINDUNG AN DEN BINNENMARKT: Der offizielle Vorschlag der oppositionellen Labour-Partei sieht vor, dass Großbritannien in der Zollunion bleibt und sich an den Regeln des Binnenmarkts orientiert. Auch in anderen Bereichen ist eine enge Kooperation mit der EU vorgesehen.

BREXIT-WIDERRUF ALS NO-DEAL-NOTBREMSE: Sollte bis zwei Sitzungstage vor dem EU-Austritt kein Brexit-Abkommen angenommen sein, muss die Regierung eine Abstimmung darüber abhalten, ob das Land ohne Vertrag ausscheiden soll. Wird das abgelehnt, soll London die Austrittserklärung widerrufen, fordert eine überparteiliche Gruppe.

ZWEITES REFERENDUM: Dutzende Abgeordnete aus verschiedenen Parteien verlangen, dass das Brexit-Abkommen vor dem Austritt der Bevölkerung in einer zweiten Volksabstimmung vorgelegt wird.

ÜBERGANGSPHASE OHNE ABKOMMEN: Brexit-Hardliner wollen nach dem Austritt bestimmte Vorteile einer EU-Mitgliedschaft vorerst behalten, bis die neuen Beziehungen ausgehandelt sind.

... die Welt wird vollkommener, von Minute zu Minute... :-)

Naja, wie auch immer es jetzt ausgehen wird - ich
kann mich meines Eindrucks nicht erwehren, daß Frau
May ihren eigenen Stiefel gefahren ist, damit das Volk
nicht mitbekommt, was da anrollen wird. Wenn schon
2017 Klartext vor der Öffentlichkeit gesprochen worden
wäre, hätte es bereits 2017 eine Millionendemo gegeben.

Und hier das Ergebnis (die Buchstaben sind wieder da :-) ):
Das Parlament hat keine der acht vorgeschlagenen Alternativen für den weiteren Brexit-Verlauf angenommen. Der konservative Abgeordnete Letwin zeigte sich in einer ersten Reaktion enttäuscht. Er sprach von der Möglichkeit eines neuen Anlaufs am Montag. Von den acht Vorschlägen war es am knappsten bei Option J, die meisten Ja-Stimmen gab es für Option M. Das sind die Abstimmungsergebnisse im einzelnen:

B) NO DEAL: Brexit-Hardliner fordern einen Austritt aus der EU ohne Abkommen am 12. April. 160 Ja-Stimmen, 400 Nein-Stimmen.

D) WEICHER BREXIT: Eine überparteiliche Gruppe von EU-freundlichen Abgeordneten fordert, dass Großbritannien auch in Zukunft eng an die EU gebunden bleiben soll, inklusive Mitgliedschaft in Binnenmarkt und Zollunion. 188 Ja-Stimmen, 283 Nein-Stimmen.

H) NORWEGEN-MODELL: Großbritannien soll nach dem Willen dieser Abgeordneten ähnlich wie Norwegen Mitglied im Binnenmarkt, aber nicht in der Zollunion bleiben. 65 Ja-Stimmen, 377 Nein-Stimmen.

J) ZOLLUNION: Einflussreiche Konservative und Labour-Politiker fordern, dass Großbritannien in einer Zollunion mit der EU bleibt. 264 Ja-Stimmen, 272 Nein-Stimmen.

K) ZOLLUNION UND ENGE BINDUNG AN DEN BINNENMARKT: Der offizielle Vorschlag der oppositionellen Labour-Partei sieht vor, dass Großbritannien in der Zollunion bleibt und sich an den Regeln des Binnenmarkts orientiert. Auch in anderen Bereichen ist eine enge Kooperation mit der EU vorgesehen. 237 Ja-Stimmen, 307 Nein-Stimmen.

L) BREXIT-WIDERRUF ALS NO-DEAL-NOTBREMSE: Sollte bis zwei Sitzungstage vor dem EU-Austritt kein Brexit-Abkommen angenommen sein, muss die Regierung eine Abstimmung darüber abhalten, ob das Land ohne Vertrag ausscheiden soll. Wird das abgelehnt, soll London die Austrittserklärung widerrufen, fordert eine überparteiliche Gruppe. 184 Ja-Stimmen, 293 Nein-Stimmen.

M) ZWEITES REFERENDUM: Dutzende Abgeordnete aus verschiedenen Parteien verlangen, dass das Brexit-Abkommen vor dem Austritt der Bevölkerung in einer zweiten Volksabstimmung vorgelegt wird. 268 Ja-Stimmen, 295 Nein-Stimmen.

O) ÜBERGANGSPHASE OHNE ABKOMMEN: Brexit-Hardliner wollen nach dem Austritt bestimmte Vorteile einer EU-Mitgliedschaft vorerst behalten, bis die neuen Beziehungen ausgehandelt sind. 139 Ja-Stimmen, 422 Nein-Stimmen.

Der Trend geht eindeutig zu einer Abstimmung über ein Austrittsabkommen durch die
Bevölkerung. Das wäre indirekt eine Frage danach, ob der Brexit überhaupt
stattfinden soll. Denn in der Kürze der Zeit gäbe es nur Mays Brexitabkommen.
Aber die Aussichten einer Bestätigung durch das Unterhaus sind schlecht.
Etwas anderes wird es in der Kürze der Zeit nicht mehr geben. Aber wenn es
nicht dazu kommt, gibt es einen harten Brexit. Man wird in Brüssel sagen:
"Ihr habt nun seit Längerem mit der Abreise gedroht. Nun schließt doch bitte
endlich die Tür von außen!"

Arme Briten!

Wieviele Abgeordnete sind es?
Vielleicht legen die Briten zusammen und spendieren
allen Abgeordneten und der Regierung klassische Zufallsgeneratoren -
Würfelbecher!

Wenn harter Brexit, dann könnte jede der beteiligten Seiten tun, was sie
will. Aber wenn man sich de facto an die unbestätigte Brexitvereinbarung
halten würde, könnte es auch bei einem harten Brexit verhältnismäßig
normal ablaufen. Und dann müßten die Briten Verhandlungen über
die Nachbrexitzeit beginnen. Möglicherweise ohne Mrs. May.
Aber nicht ohne Parlamentsbeteiligung. Und vielleicht sollte man
auch vorgezogene Neuwahlen abhalten. Immerhin gibt es bereits
einige unabhängige Abgeordnete. Wenn sie eine EU-freundliche Partei
oder Bewegung gründen...

Natürlich gibt es noch Länder ohne EU. Ob das auf Dauer und
zukünftig vorteilhaft bleiben und sein wird? Spätestens wenn
die UBS von China gekauft wird, werden auch die Schweizer wissen,
daß China keine Erfindung von Marco Polo ist.
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Mr. Hardemann wußte von nix

Beitragvon miljas » 28.03.2019, 12:38

Guten,

in San Francisco hat ein Gericht
einem Mr. Hardemann fast 80 Mio. zugesprochen.
Das Geld muß die Fa. Bayer zahlen. Sie hat vor kurzem
Monsato gekauft. Diese Firma stellt seit 40 Jahren
ein Unkrautvernichtungsmittel her, das Mr. Hardemann
seit auch 40 Jahren nutzte. Nun hat er Krebs. Und
angeblich von dem Zeug. Kann sein, aber völlig sicher
ist es nicht. Das Mittel enthält Glyphosat. Abgesehen
von möglichen Krebsgefahren ruiniert dieses Zeug
das Ökosystem.
Insofern - die gerichtlich verordneten Strafzahlungen
können nicht hoch genug sein!
Ob Mr. Hardemann nun so viel Geld erhalten sollte...
(die Hälfte oder noch mehr davon werden die Anwälte
kassieren) ... wer so dumm ist, solches Zeug in die
Natur zu bringen ...
(Genauso vor einiger Zeit die Dreistheit eines Mannes,
die Tabakindustrie zu verklagen, weil sie nie auf die
gesundheitlichen Risiken verwiesen hat.)
Aber egal, wenn über diese Wege Zwänge zur Veränderung
zustande kommen, dann ist es gut.

-------------------------------
Aus aktuellem Anlaß der 2-teiligen Spielfilmdoku in der ARD
hier noch ein Link zur Frage des Brecht-Erbes:

https://www.berliner-zeitung.de/kultur/ ... t-22742350

Paßt auch zum Urheberrechts-Bumbumdudu.
Noch 7 Jahre, dann kommen die Brecht-Texte offiziell
aus dem "Urknall".

Und der Highfisch,
der hat Drogen,
und die steckt er
in den Mund.
Doch so geht's nun
schon seit Wochen
dort im Viertel
mächtig rund!

So, zack - Brecht versaut... :-)
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Es stinkt mich an

Beitragvon miljas » 29.03.2019, 12:28

Guten,

es kann sein, daß ich befangen bin, weil ich
keine Glimmstäbchen brauche. Glück
gehabt?
Der Witz aus Studententagen vermittelt vielleicht
ein Stück Wahrheit:
Die Summe aller Laster = const. Wer nicht raucht...
Nein, lieber andere Laster!

Es ist schon wohltuend, daß nicht mehr luftverpestend
in öffentlichen Räumen geraucht werden darf (wenn
ausschließlich Raucher unter sich sind, mag es sogar
sinnvoll sein, sich gegenseitig vollzuquarzen, denn
so kann man vielleicht Zigaretten sparen :-)).

Schon der Anblick von Rauchern stößt mich ab.
Wenn man nun einen Herrn Brecht als Zigarren
qualmenden Mann darstellt, folgt man der historischen
Wahrheit. Wenn aber nun in einem recht gut gemachten
Film ein aktueller fiktiver Zeitgenosse wieder mit einer Zigarette
bestückt wird, bin ich verärgert. Da wird wieder kostenlose
Reklame gemacht und das Rauchen wieder als schick und
cool dargestellt.

Nun kommt aber auch noch eine andere unangenehme
Erscheinung mit dem Zigarettenrauchen zur Sprache -
Kippen. Dies stinkt mich auch schon lange an, vor allem,
weil es immer mehr wird. Das Zeug liegt zwischen den Gleisen
oder am Boden, auf Erdflächen, wo nicht gefegt wird.
Am See, am Badestrand - jeden Morgen müssen die
Schwimmmeister zig Zigarettenstummel wegsammeln.
Diese Badegäste machen es sich bequem - sie sind zu (stinkend)
faul, ihre Absonderungen ein paar Meter weiter in die bereitgestellten
Abfallbehälter zu bringen.

Am Meer soll das Zeug schon zu Problemen führen,
weil das Material der Filter nicht schnell zerfällt. Sie enthalten
Giftstoffe.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zigarettenstummel

Was kann man tun?
Passende Abfallbehälter müssen im öffentlichen Raum
in ausreichender Anzahl vorhanden sein. Ansonsten
muß aber ein gesellschaftliches Klima der Reinhaltung
geschaffen werden. Ansprache, Mahnung. Die Strafen
müßten drakonisch verschärft werden. 100, 200, 300
Euro... Mit den Kippen müßte man ja DNA-Tests machen
können (die sollen teuer sein, aber wenn man in größerem
Umfang derartige Tests benötigt, kann es vielleicht
auch preiswerter werden). Wenn jemand verurteilt wird,
muß er den DNA-Test bezahlen. Mit Smartphones kann
man die Täter, oder noch besser: Täter und Taten dokumentieren.

Alles albern? Kann sein. Aber wie auch immer, der Dreck muß
beendet werden! Weil es leider immer mehr wird.

--------------------------
Ich habe gelesen, daß sich auf Plattformen für Gamer
Leute mit Avataren von Massenmördern anmelden (also
deren Namen und/oder Fotos verwenden). Die Betreiber
müßten diese sofort freiwillig löschen, oder man muß
sie dazu zwingen. Nach deutschem Recht wäre das
doch schon sehr einfach - BGB: Verstoß gegen die guten Sitten!
Und in anderen Ländern?

-----------------------------
Heute sollte Ultimo sein für GB in EU.
Zum 3. Mal ist der Maysche Brexit-Vertrag nicht
durch das Unterhaus gekommen.
Vielleicht wird die Queen nicht nur das
Oberhaupt des Commonwealth, sondern auch EU-Bürgerin
bleiben. Ich denke, die Briten bleiben zunächst, dann wird
es bald Neuwahlen geben. Dann wird man sich 5 Jahre streiten.
Am Ende wird sich kaum noch jemand für den Brexit interessieren.
Das Leben geht weiter... :-)
Politisch gesehen:
Mief means Mief.
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Danke

Beitragvon miljas » 30.03.2019, 12:06

Guten,

der Brecht-Film, der in der ARD gerade in der Mediathek ist, wurde von den Enkelinnen
ermöglicht:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/re ... _id=975386

Prima.

Unzulänglichkeit
https://m.youtube.com/watch?v=FSk3TG5czcg

Wenn vieles klappt, wird Unzulänglichkeit verknappt
https://m.youtube.com/watch?v=IbxDkAHhW8U

Eine arte-Doku:
https://m.youtube.com/watch?v=u8jXiMl4kXM

Die Dreigroschenoper
https://m.youtube.com/watch?v=dvCSuWN4eZc

(Wo sollte diese Oper auch sonst spielen,
wenn nicht in London? Aber, gut, auch die Verrücktenanstalt
wurde und wird globalisiert. Das hat Wahnsinn nun einmal so
an sich - hoch ansteckend! New York Rio Tokio...)



Die Idee des "epischen Theaters" ist interessant.
Aber von einem Extrem ins andere? (Gefühl -> Verstand)
Ich fühle (allesmögliche und) meinen Verstand.
Ich verstehe (allesmögliche und) mein Gefühl.
Und Biochemie und Chemobiologie kommen auch noch dazu. :-)
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Kaum Frühling...

Beitragvon miljas » 31.03.2019, 00:56

Guten,

... und schon kommt wieder die dumme Zeitumstellung.
Hoffentlich ist das bald vorbei.

(Demnächst kommt noch jemand auf die blöde Idee,
jährlich einmal die Erde in Polrichtung zu drehen. D.h.
der Nordpol wird zum Südpol und umgekehrt. Warum sollte das sinnvoll
sein? Ganz einfach: Bei uns sind die Nordseiten immer die
feuchten, weil die Sonnenstrahlen nie dorthin kommen.
Und Sonnenaufgang im Westen ist doch auch eine
schöne Abwechslung... :-( )

Und Mrs. May will es noch ein viertes Mal wagen.
Ist doch logisch. Das Abstimmungsergebnis ist
von Mal zu Mal besser geworden. Als sie bei der
dritten Abstimmung ihren Rücktritt als Erfolgsprämie
auslobte, konnte sie sogar Meister Johnsen hinterm
Ofen vorlocken. Da bin ich jetzt gespannt, wie sie die
nordirischen Nationalisten überreden wird. Vielleicht
mit der Zusicherung, daß Nordirland über die gesamte
Insel erweitert wird, wenn es zukünftig nicht gut
laufen sollte? :-).
(Nein das geht natürlich nicht! Da gäbe es großen Ärger, auch mit
der EU. )



------------------------------

Der Herr Biermann...
jetzt hat er ein Anekdoten-Buch rausgebracht.
Ich habe es nicht gelesen.
Die Familie von Manfred Krug regt sich über die Darstellungen
des Schauspiers auf. Der Sohn Krugs hat einen offenen Brief
an Biermann geschrieben.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 60360.html

Krug war okay.
Wozu die Allgemeinheit einen Biermann braucht ...?
Völlig sinnlos ist ein Mensch natürlich niemals.
Wer ihn braucht - von mir aus.
(Zu DDR-Zeiten mag er für die einheimischen
unzufriedenen Intellektuellen einigermaßen
anziehend gewesen sein mit seiner schnoddrigen
Rotzfrechheit und seinen Kontakten in die
Westberliner oppositionelle Szene.)


Ich wundere mich eigentlich nicht über den Eklat.
Biermann ist ein Mann, der mit fremden Augen
in die Welt schaut und dann oft lieblos-dumme
Ergüsse absondert. Daß diese mit dem lieblos-dummen
Handeln seiner Gegner zusammentrafen, war ein dummer Zufall, der
dem Herrn Biermann gewiß auch Leid gebracht hat
(er war nicht "am Drücker", er hatte keine Macht),
aber letztendlich hat er aus seiner Opferrolle erklecklich viel
Nutzen gezogen.

Krug war zurecht populärer. Auch im Westen.
Er hat sich nicht so übermäßig als Opfer dargestellt.

(Das Gerücht über die Party, auf der Krug seine Million
feierte, hatte ich auch gehört. Daß die Party satirisch
gemeint war, kann man auch im Nachhinein sehen.
Ich kann nichts finden, wo sich Krug als vermögend-überlegen
dargestellt hat. Diesen Ersatz hatte er nicht nötig mit
seinen Talenten und mit seiner Persönlichkeit.)

Und jetzt kommt mir noch ein völlig ketzerischer Gedanke.
Ist vielleicht ein wenig abwegig, weil es Parallelentwicklungen
gab, die wichtig und vielleicht auch wichtiger waren (in der Wirtschaft)
Wenn der Herr Biermann von sich aus in den Westen
gegangen wäre, hätte es weniger Ärger gegeben. Man muß sich doch fragen,
daß jemand 10 Jahre bespitzelt und behindert wird (Auftrittsverbot)
und der ursprünglich aus Hamburg kam, warum ein solcher Mann, der
immer noch seine Kontakte in den Westen hatte, warum der nicht von
sich aus sagte: "Jetzt ist genug - ich gehe!" Natürlich
hatten andere auch Schwierigkeiten und haben dann das Land verlassen.
Aber dieser Rauswurf war ein Politikum. Es erzeugte Angst.
Und mehr Angst, als notwendig war. Es kam zu einer Zuspitzung
auf beiden Seiten. Die Staatsmacht blockte stärker. Und
der Wunsch der Künstler, dem Land völlig den Rücken zu kehren, sozusagen
auch präventiv, nahm zu. Und das hatte wiederum Auswirkungen auf das gesamte
Klima im Land.
Ich denke, der Herr Biermann mußte mit dem Schlimmsten rechnen,
so gut wie er informiert war. Er hatte Kontakt zu Herrn Havemann,
der wohl seit den 1960er Jahren Repressionen ausgesetzt war
(Berufsverbot und eingeschränkte Bewegungsfreiheit, quasi Hausarrest).
Angeblich gab es noch besondere Kontakte zu Frau Honecker.
(Ah, hier habe ich etwas dazu gefunden, aus Biermanns
eigener Feder:
http://www.eva-maria-hagen.de/sites/Wol ... _S-68.html
Damit wäre auch diese Frage geklärt - seit 1964 oder 1965
zumindest keine Begegnung mehr!)
Aber daß in diesem Politbüro die bekannten männlichen Masken
das Sagen hatten - das konnte doch jeder aus 100 km Entfernung sehen.
Wenn der Herr Biermann den Märtyrer spielen wollte,
dann ist es für ihn glimpflich ausgegangen. Den Hauptärger haben
viele andere bekommen. Unter anderen auch Krug.
Nun sind viele bereits nicht mehr unter uns. Und daß Biermann
nun seine, ach, so wichtigen, Erlebnisse aus jener Zeit zum Besten
gibt und damit den Weggefährten von damals noch übel nachredet
- das ist höchst unangenehm!

https://m.youtube.com/watch?v=7FCyEvuLTyc

Nachtrag:
Ich hörte vor 20 oder 30 Jahren ein Gerücht, daß Krug mit
seinem Auto an einem Berganstieg einem schwächer motorisiertem
Fahrzeug hinterfahren mußte. Am Gipfelpunkt hielt der Fahrer und
Krug wäre ausgestiegen und gegenüber dem Fahrer ausfällig
geworden. Ich konnte mir vorstellen, daß es ein solches Ereignis
gegeben hat, weil Krug aufbrausend war, anders gesagt cholerisch.
Wie gesagt, nichts Genaues wußte ich darüber.
Jetzt machte der Sohn Krugs in seinem Brief an Biermann eine
Bemerkung, daß Biermann seinen Schwur an Havemann verletzte.
Biermann sollte nichts davon berichten, zu Havemanns Dingen
auf Landstraßen. ??? Jetzt habe ich das hier gelesen:

https://www.nordkurier.de/kultur-und-fr ... 18603.html

Also gab es bereits 1966 einen derartigen Vorfall in der DDR.
Aber wenn Havemann nicht wünschte, daß es publik wird...

Und zur "Millionärsfrage" hatte Krug bereits in einem Zeit-Interview
vom 1. Juli 1977 etwas gesagt:

https://www.zeit.de/1977/28/ich-bin-ein-unikat
(Zunächst funktionierte der Link, so daß ich den Artikel
ohne Sperre lesen konnte. Von Google war ich dorthin
gelangt. Aber allgemein scheint er nicht kostenfrei
zugänglich zu sein.)

14 Tage nach seiner Übersiedlung nach West-Berlin
hatte Krug einen Auftritt im TV:

https://youtube.com/watch?v=wvAlyhXgHpE

Hier ein Auftritt seines Sohnes 2018 im mdr:

https://www.mdr.de/riverboat/danielkrug ... d-100.html

Das war's. Krug bleibt Krug. Und was der Biermann aus seinem Restleben
macht...

(Und bitte das Buch nicht kaufen! In einer Biblio vielleicht mal ausleihen.
Für die Lektüre auf dem Örtchen...)

Gibt es eigentlich einen Titel "Ehrenwürger von Berlin" ?
Wäre ein toller Titel für Leute, die in der Stadt sich
an Dingen ausprobieren, die für sie viel zu groß sind,
also, an ihnen würgen.
Und dann Jahrzehnte später die "weltbewegenden"
Episödchen wieder hochwürgen, unverdaut.

Und noch etwas. Biermann behauptet, Kommunist gewesen zu sein.
Und nur deshalb hätte er so viel Gutes für den Kommunismus getan.
Und wie kam es, daß er plötzlich unkommunistisch wurde?
Das soll ja erst 1983 passiert sein.

https://www.unsere-zeit.de/de/4846/kult ... u-sein.htm

Interessanter Artikel...
Hier, in diesem Interview schwafelt er nichts von einem
Franzosen :

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ ... 47661.html

Naja, Ideologie, Tautologie... wichtig sind die Logik,
das Faktische, das Praktische, das Taktische und
das Strategische. Ich glaube nicht, daß Biermann das
in der noch verbleibenden Zeit noch kapieren wird.
Und: Respekt ... habe ich vergessen.
Wenn es den bei ihm gäbe, hätte er jetzt auch nicht den Krug-Aufschrei bekommen.

Und Kommunismus... solch ein Schwachsinn, sich
darüber zu streiten, ob er kommen sollte, oder
wird und ob man selbst sich zum so wesentlichen Wegbereiter
dafür machen sollte, oder nicht.
Natürlich wird es irgendwann eine andere, freiere,
gerechtere Gesellschaft geben! Wenn es genug
materiellen Reichtum geben wird, daß er wie Wasser aus
dem Wasserhahn fließt (noch nicht überall auf der Welt
selbstverständlich: Wasser für jeden aus der Leitung),
Dann kann man sich auch noch einen schönen Namen
dafür ausdenken. Wie wär's denn mit "Laminoae" ? :-)
(Aber bitte erst, wenn es eingetreten sein wird.)

Nachtrag
------------------

Die Behörde "Der Beauftrage .... Staatsicherheitsdienst der DDR"
hat eine Schrift zum Biermann-Thema rausgebracht.
Man kann sie sich hier als PDF herunterladen:

https://www.bstu.de/informationen-zur-s ... -verletzt/

In dieser Schrift werden Dokumente der Stasi
gezeigt, die belegen, wie Biermann überwacht wurde.
Es gibt auch Dokumente, die belegen, daß man seit 1973
darüber nachdachte, wie man ihn loswerden könnte.
Es gibt ein Dokument, daß Biermann 1974 (S. 24) ein Gespräch
mit einem Staatssekretär Löffler hatte, der ihm ganz
unverblümt den Vorschlag machte, dauerhaft in den Westen zu gehen.
Wenn das zutrifft, dann wußte Biermann ganz genau Bescheid,
wie es sich die DDR-Führung vorstellte.
Nein, er wollte nicht weg - er wollte weiter in der DDR, aus
der DDR, gegen die Oberen stänkern.
Insofern war alles, was er danach unternahm, fahrlässig.
Und alle Folgen, auch die Verfolgungen und die Haft von
Protestierenden gegen seine Ausbürgerung, haben mit ihm,
mit seiner Fahrlässigkeit, zu tun!
Krug hat seinen Ausreiseantrag erst nach den Schikanen
gestellt. Vielleicht hätte er anderenfalls Privilegien
erhalten und auch in den Westen reisen und dort
arbeiten können. Das wäre wahrscheinlich für alle Seiten
besser gewesen. Krug hätte noch weitere bessere Film gemacht
und für sein Publikum gesungen, in der DDR.

So, diese Bemerkungen sollen dafür stehen, daß
ich den Krug mit in Schutz nehme und Verständnis für
den Protest seiner Familie habe. Daß ich in diesem
Zusammenhang nochmals etwas zu der Biermann-Affäre
sagte, hängt damit zusammen, daß ich rückblickend
diesen gesamten Biermann-Auftritt und seine Folgen
für sehr unangenehm und unerfreulich halte. Es mag
sein, daß es auf die eine oder andere Art und Weise
früher oder später auch "geknallt" hätte. Aber daß
nun ausgerechnet der Herr Biermann..., und auch noch
40 Jahre danach...

Der Krug-Sohn spricht von "untergehendem Stern".
Hoffentlich. Ich habe auch nie jemanden gehört,
der ein Biermann-Lied nachgesungen hat (außer
seinen Damen).

https://mediathek.rbb-online.de/radio/L ... d=61151560
Rundfunkbeitrag von rbb-Kulturradio.
Am 30.04. im Berliner Ensemble...
Na, hoffentlich kommen Brecht und Weigel vom
Dorotheenstädtischen und werfen den Kerl raus.
Aber ... so verkehrt ist es vielleicht auch nicht - Verfremdungseffekt! :-)
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Big Ben dreht durch

Beitragvon miljas » 01.04.2019, 18:43

Guten,

zum Abendbrot gibt es wieder eine Auswahl
von 4 Delikatessen:

Zollunion: Einflussreiche Konservative und Labour-Politiker fordern, dass Großbritannien in einer Zollunion mit der EU bleibt. Dieses Ziel soll gesetzlich verordnet werden. Diesem Vorschlag werden die besten Chancen auf eine Mehrheit ausgerechnet.

Gemeinsamer Markt: Verlangt ein Abkommen mit der EU nach dem Vorbild von Norwegen. Man bliebe in einem gemeinsamen Markt einschließlich gesonderter Zoll-Regelungen. Der Antrag fand bei der letzten Abstimmung keine Mehrheit.

Referendum: Dutzende Abgeordnete aus verschiedenen Parteien verlangen, dass das Brexit-Abkommen vor dem Austritt der Bevölkerung in einer zweiten Volksabstimmung vorgelegt wird. Der Vorstoß scheiterte beim ersten Mal recht knapp.

Brexit-Widerruf und zweites Referendum: Sollte es zwei Tage vor dem EU-Austritt keine Mehrheit für einen Deal geben, muss London diesem Vorschlag zufolge die EU um eine weitere Verlängerung bitten. Wird das nicht bewilligt, soll das Parlament erneut über einen No-Deal abstimmen. Wird der Austritt ohne Abkommen abgelehnt, soll die Austrittserklärung zurückgezogen werden. Ob Großbritannien dann doch aus der EU austritt, könnte in einer weiteren Volksabstimmung geklärt werden.

Wenn jetzt wieder nicht bestellt wird, gäbe es doch eine sehr
einfache Methode. Es wird solange abgestimmt, bis endlich
entschieden wird, was gegessen wird. Sollte sich das ewig lange hinziehen und Hunderte
Abgeordnete den Hungertod erleiden, dann muß es eben Neuwahlen
geben. :-)

Nachtrag:
Alle Varianten abgelehnt. Nur bei der Zollunion war man bis auf 3 Stimmen
an eine Mehrheitsentscheidung herangekommen. Vielleicht
sollte man nur noch 2 Varianten zur Entscheidung stellen und
jeder Abgeordnete bekommt eine Ja- und eine No-Stimme.
(Das würde auch dem praktischen Leben entsprechen,
denn man muß sich gelegentlich nicht nur gegen etwas,
sondern auch für etwas entscheiden.)
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Ein Ddr-Mensch im Westen

Beitragvon miljas » 02.04.2019, 11:28

Guten,

in den 1970er Jahren gab es die vielleicht
erfolgreichste Rockgruppe dort (in der DDR) in dieser Zeit - die
Klaus-Renft-Combo. Sie wurde 1975 verboten.
1976 landete Biermann im Westen zurück,
denn von dort, aus Hamburg, kam er ursprünglich.
Der Gründer der Renft-Combo gelangte durch Heirat einer Griechin
nach West-Berlin im Frühjahr 1976.

https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Renft

Offenbar als Biermann bereits wieder im Westen war, gab es ein
Telefongespräch zwischen ihnen.

https://youtube.com/watch?v=5QWmOJ6Rln4

Diese Aufnahme stammt aus dem Film "Saitenwechsel".
Er wurde 1976/77 vom NDR gedreht und sollte zeigen,
wie ein Ddr-Künstler im Westen von vorn beginnend weitermacht.
Hier der gesamte Film:

https://youtube.com/watch?v=5QWmOJ6Rln4

Interessant, wie Biermann bereits damals, ohne mit
Leuten direkt zu reden, Dinge öffentlich machte.

Olaf Leitner zu Renft und zu dem Film:
https://tagesspiegel.de/kultur/ein-schu ... gle.com%2F

Einer der beiden aus der Renft-Combo, auf die sich Biermann
bezieht, ist Gernulf Pannach.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerulf_Pannach

Er wurde am 21.11.1976 von der Stasi verhaftet
und kam erst nach 9 Monaten wieder frei, exakt
am 26.08.1977. Da Biermann in dem Telefongespräch
erwähnt, daß man mit Pannach nicht reden könne,
weil er gerade im Zuchthaus sitzt, muß also das
Telefongespräch in diesem Zeitraum gewesen sein.

Material über diese Pressekonferenz konnte ich
im Internet bisher nicht finden.
Und ich kann bisher nirgendwo einen Hinweis
darauf finden, daß Klaus Renft die Band gespalten
haben soll. Im Gegenteil, insbesondere er soll es jahrelang geschafft
haben, die Band und ihre Songs gegen die Angriffe der
Obrigkeit zu verteidigen.

http://amiga-schallplatten.de/klaus-ren ... ten-wurde/

http://amiga-schallplatten.de/klaus-ren ... s-ostrock/

Ab 1990 wurde die Band wieder begründet. Zwischendurch
trennte man sich von Renft für 2 Jahre. Es kann schon sein,
daß es hin und wieder auch Differenzen untereinander gab.
Aber was ging das Biermann an ?!?

Pannach und Kunert wurden von der Stasi inhaftiert,
weil sie die Biermann-Petition unterschrieben. In einer
solchen Situation auf Renft einzudreschen, weil er
- bereits ein halbes Jahr vor der Biermann-Affäre - nach West-Berlin gegangen
ist - das halte ich nicht nur für "bedenklich", sondern für
geschmacklos.

Ah, hier habe ich noch etwas Interessantes gefunden:

https://www.nmz.de/kiz/nachrichten/ostr ... ft-wird-60

Darin heißt es:

"Die Gruppe sei in zwei Lager gespalten gewesen, «Cäsar und Jochen wollten mit den Liedern bis an die Grenze gehen, sie aber nicht überschreiten, Gerulf, Kuno und Monster wollten das durchziehen und alles aussprechen», erinnert sich Renft. Dieses Problem sei sicher zu lösen gewesen, meint er im Rückblick. Unlösbar war für ihn jedoch, was Staat und Stasi dann von ihm verlangten: sich für Reisepässe, Auslandsauftritte und materielle Vorteile von den kritischsten Mitglieder der Gruppe zu trennen. «Das wäre Verrat gewesen, und ich hätte nie wieder in den Spiegel schauen können», sagt Renft. Und so habe er das Kaufangebot ausgeschlagen, wohl wissend, dass damit das Verbot der Gruppe besiegelt wurde. 1976 wurde Renft vor die Alternative gestellt, auszureisen oder in den Knast zu gehen. Nach Verhaftung und Abschiebung folgten ihm Pannach und Kunert, Biermann, Krug und Wegner wurden ebenfalls vertrieben."

Das ist schon einmal etwas Konkreteres.
Hier als Zitat von Renft.

Ich denke, mit Biermann am Telefon (oder fernmündlich)
zu reden, ist die sicherste Variante. Wenn man ihm als
Gesprächspartner direkt gegenüber steht - das erscheint
mir lebensgefährlich. Er hat seine Arme und "Pfoten" (so
hat er entsprechende Körperteile von sich bezeichnet, zumindest
für die Zeit als er ca. 10 Jahre alt war) nicht unter Kontrolle.
Vielleicht sollte man sich vorsichtshalber
wenigstens eine Schutzbrille aufsetzen:

https://youtube.com/watch?v=W7RBV4QFOeg

Und der Herr Schabowski, der Mauerdosenöffner, der "wußte"
wieder etwas.
Sorry, das war derselbe Mann, der 1987 als Parteichef in
Ostberlin den Menschen, die unzufrieden waren mit
dem höheren Preis des weiterentwickelten "Wartburg"
(DDR-PKW, in Kooperation mit VW bekam der Wagen
einen 4-Takt-Motor) sagte, daß der Wagen "ein Ersatzrad" hat.
Dafür, für solche persönlichen Fehlleistungen, hätte er
sich vor allem entschuldigen müssen!
Und noch eine Bemerkung zu einer B-mann-Bemerkung :
Krane auf der Werft in Hamburg bei Blohm & Voß aus der DDR...
Das war gerade eine der Schwierigkeiten - material- und arbeitsintensive
Produkte, an denen die DDR nur ein paar Devisen verdiente.
Auch das führte zum K.O.

Sein Ziehsohn scheint zu Biermann ein gutes Verhältnis zu haben.
https://lr-online.de/nachrichten/kultur ... 293?pgnr=0

https://youtube.com/watch?v=UK5XmwcUcFM
Er weiß es wenigstens, der Revolutionsgockel, daß auch viele
kleine Leute ganz schön hart bezahlen mußten.
Vielleicht wäre es gut gewesen, wenn er Schabowski bereits
1975 getroffen hätte und ihm klar geworden wäre, besser
selbst zu gehen, als sich als "schlapper" Revolutionär
zu gerieren und vor die Tür gesetzt zu werden und viele
mit hineinzuziehen, die sich und die allgemeine Lage damals überschätzten.
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