Guten,
Gundermann, Gerhard, war ein charismatischer
Typ. Ich betrachtete die damalige "Singebewegung"
(eine solche, fast offizielle Bezeichnung gab es damals
tatsächlich) teils mit Sympathie, teils aber auch
kritisch. Mit Sympathie deshalb, weil die jungen
Leute etwas eigenes, schöpferisches versuchten.
Kritisch sah ich plakative Propaganda und Agitation
mit derartigen Mitteln. Gundermann schien mir
zunächst auch in diese Richtung zu tendieren.
Gegen Ende der 1980er Jahre kam er aber davon weg
und hat originelle Songs mit eigenen Texten gebracht.
In den Jahren nach der DDR-Abschaffung war er
sehr produktiv und im Osten populär. Durch seinen
frühen Tod 1998 fand das leider ein abruptes Ende.
Diesen Sänger kopieren zu wollen oder seine
Songs nachzusingen - das fand ich schon immer ziemlich
gewagt und sinnlos. Denn dieser Mann, seine Songs und
seine Interpretation - das war und ist aus einem einmaligen
unnachahmlichen Guß.
Nun hat Dresen einen Film gemacht. Von mir aus...
Dazu sind Autoren, Regisseure und Schauspieler da.
Wenn man den Leuten bescheinigen kann, daß sie
sich große Mühe gaben, dann kann man es sicher
einigermaßen wohlwollend betrachten.
https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/201 ... cheer.html