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Also, ich habe seit Jahren keine Böller mehr gekauft. Was steht auf den Dingern drauf? "P I" und "P II" ? Toll - das ist ja so richtig eingängig. Und worauf soll man achten? Auf das "BAM-Zeichen"? Auch toll - das ist ja mindestens genauso eingängig.
Bei mir im Haus sind in den letzten Jahren zweimal Böller in Briefkästen geworfen worden. Das erste Mal war es in der dritten Januarwoche. Also zu einem völlig unerwartetem Zeitpunkt. Damals mußte die gesamte Briefkastenanlage erneuert werden (das sind ja nicht nur die Briefkästen, die betroffen sind, sondern auch die Klingel- und die Gegensprechanlage, die mit dran hängen; soweit ich im lockeren Kommunikationsaustausch mit dem Hausmeister erfuhr, kostete der "Spaß" mehrere Tausend Euro). Beim zweiten Mal in diesem Jahr, direkt in der Neujahrsnacht am frühen Morgen, war der Schaden geringer. Der Hausmeister hat die Verbeulungen einigermaßen richten können.
Ich überlege, was man in diesem Jahr tun könnte. Ich hätte es vielleicht vorher einmal mit dem Hausmeister/Vermieter besprechen sollen. Wenn ich in Eigeninitiative einen Zettel anbringe, daß die Briefkastenanlage kameraüberwacht ist... Auch wenn keine Kameras in Aktion sind und die Information nur ein präventiver Bluff sein soll - ich bin nicht der Vermieter und nicht dazu befugt. Wenn es wieder kracht und jemand dann behauptet, daß die Information über eine Kameraüberwachung gerade nun provozierend war... (Also, definitiv - ich unternehme nichts, außer wachsam zu sein.)
Um es klar zu sagen: Ich empfinde die Bedrohungslage durchaus als "terroristisch". Es geht zwar nicht um Leben und Gesundheit (hoffentlich nicht!), aber wenn über Wochen mein Briefkasten und meine Klingel ausfallen (würden; ich hatte bisher Glück) - als was soll ich einen solchen Zustand dann empfinden? Na, klar, es terrorisiert mich! Genau, wie auch die Mitbürger terrorisiert werden.
Und wenn hier in meiner Wohnumgebung über Wochen nach Silvester immer wieder massive Böller gezündet werden - nachts, tags, natürlich immer völlig ankündigungslos, im Grunde genommen sogar ganzjährig - was ist das denn anderes, wenn nicht Terrorismus ??? Man überlebt diese Vorkommnisse. Ich bin zum Glück nicht gar zu schreckhaft und bisher wurde auch zum Glück noch nie solch ein Ding direkt unmittelbar neben mir gezündet (wie ich und mein Körper dann reagieren würde, weiß ich nicht), aber diese Zustände regen mich auf. Und ich glaube, solche Vorkommnisse sind in Deutschland weiter verbreitet, als bekannt. Zumindest in den Städten. Und ich würde nicht sagen, daß ich nun gerade in einer "Problemgegend" wohne.
Um zu meiner Frage zurückzukommen und direkt etwas darauf zu antworten: Natürlich ist die Silvesterknallerei an sich kein Terrorismus. Aber die Umstände (immer größere verfügbare Knallknörper/Böller bis hin zu illegalen Feuerwerkskörpern aus dem Ausland) begünstigen den Mißbrauch. Briefkastenschaden... ... wird sicher bei Polizei und Gerichten nur als "Sachschaden" eingeordnet. Ich persönlich sehe diese Vergehen als "Sprengstoffmißbrauch". Auch das Zünden außerhalb der erlaubten Zeit. Und das kommt dann schon nahe an "Terrorismus" heran, auch wenn die meist jugendlichen Täter sich dessen velleicht oft nicht bewußt sind. Es ist sicher nicht immer Vorsatz, einen Briefkasten sprengen zu wollen - beabsichtigt ist meist nur der gezielt überhöhte Donnerschall in einem abgeschlossenen Raum (also Briefkasten... Treppenhaus). Dennoch, das ist kein "Dummerjungenstreich" und es gibt auch Täter, die genau wissen, daß ein weitergehender Schaden eintreten kann und es beabsichtigen. Und, wie gesagt, die Sprengladungen im Handel sind zu groß. Für die Silvesterknallerei sind auch kleinere ausreichend!
Die Sicherheitsbehörden müssen sich um derartige Fragen kümmern, sowohl präventiv, als auch in der Verfolgung. Bei Wiederholungstätern ohnehin. Man freut sich ja, wenn man überhaupt einmal nachts ein Streifenfahrzeug der Polizei sieht... Wieviele sind in der Silvesternacht unterwegs?
PS.2: http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1361820.html Was sagte der Feuerwehrmann?: "Nicht von Balkonen, immer auf der Straße... nicht gegen Tiere, Menschen oder andere Gebäude...schießen". BRIEFKÄSTEN hätte er noch ergänzend deutlich erwähnen müsssen! Dennoch, diese jährliche Aufmunitionierung ist nicht in Ordnung. Ich habe mich erinnert. Zu DDR-Zeiten gab es 2 Sorten Knaller. "Filou", in Stiftform, ca. 5-10 cm lang. Keine Gefahr, auch nicht für Briefkästen. "Harzer", auch in Stiftform, ca. 10-15 cm lang. Entsprechend lauter. Bei normaler Anwendung auch keine Gefahr. Ob letztere Briefkästen hätten demolieren können, weiß ich nicht. Wenn man mehrere zusammen gebunden und gemeinsam gezündet hätte, dann vielleicht. Aber das war ja nicht vorgesehen.
PS.3: Was ist das ??? Die DDR-Knaller waren zu laut?: [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ZdX74IZbYgI[/youtube] "Silberhütte -- Ende der DDR Blitzknaller, 1990 (3:07 min)
Der "Zonenknall"... (wer hat den ??? ) Vielleicht hatten deshalb viele gar nicht das Bedürfnis diese Knaller in Briefkästen zu werfen... sie waren laut genug.
So sieht es heute aus: [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=S2ZV0cLIfbk[/youtube] Silvesterverkauf in der "Feuerwerksvitrine" Berlin, 2010, Ladenrundgang (2:48 min)