Deutsche Geschichte, Abschnitt Drittes Reich




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Deutsche Geschichte, Abschnitt Drittes Reich

Beitragvon miljas » 23.10.2010, 12:45

Hallo,

ich finde Geschichte interessant.
Es hat ja alles seine Geschichte, seine Vorgeschichte, seine Einflüsse und Konsequenzen.
Man muß es sicher nicht bis zum "Exzess" bringen, allerdings ist ein Kriminalfall erst gelöst, wenn er wirklich gelöst ist. Und so ähnlich ist das manchmal auch mit Geschichte. Da sieht man etwas und denkt: Nanu ?!? Wie kommt denn das ? Oder es wird etwas erzählt und man glaubt dran, und im Verlauf der Zeit kommt man mit Dingen in Berührung, die das alles relativieren und anders erscheinen lassen.

Das soll also der Abschnitt zum Dritten Reich werden (es ist rein zufällig, daß ich damit beginne, gerade letzte Woche fand ich interessante Filme zu diesem Thema auf Youtube.). Es geht um Filme oder Quellen aus dem Internet. Ich gebe hier meine Playlisten an - wer sich für die Filme interessiert, kann sie sich dann leicht aufrufen.

"Heil Hitler, das Schwein ist tot! - Humor unterm Hakenkreuz" (Yt-Video)

(Der Film lief auf der ARD;
Internet-Filmdatenbank (Text)
Diesen Kommentar fand ich auf Kino.to:
"Der Film ist eine Reise in eine vermeintlich humorlose Zeit. Im Dritten Reich wurde aber sehr wohl über den Führer und seine Nazibonzen gelacht. Die politischen Witze der Hitlerjahre waren ein Barometer der wahren Volksmeinung. Doch wer es wagte, regimekritische Scherze zu machen, lebte gefährlich. In der frühen Nazizeit wurden Hitlerwitze als „Heimtücke“ geahndet, im Krieg gar als „Wehrkraftzersetzung“ – und darauf stand die Todesstrafe. Glimpflicher endete der Konflikt mit der NS-Obrigkeit für andere Witzbolde: Der freche Kabarettist Werner Finck wurde zwar ins KZ verschleppt, kam aber wieder frei. Der bekannte Wiener Schauspieler Fritz Muliar landete wegen seiner Hitlerwitze in einer Strafkompanie in Russland, überlebte aber wie durch ein Wunder. Mit dem Schrecken kam ein Schausteller davon, der seinem dressierten Affen den „Deutschen Gruß“ beigebracht hatte. Darf man über Hitler lachen? Fest steht – es wurden schon damals politische Witze gemacht. Beliebteste Zielscheibe des Spotts: die Nazi-Führungsriege („So soll der Arier sein: blond wie Hitler, groß wie Goebbels und schlank wie Göring.“) Dieter Hildebrandt, Fritz Muliar und andere Zeitzeugen berichten. Ihre Aussagen werden mit Archivmaterial, sowie mit inszenierten Hitlerwitzen aus dem Dritten Reich illustriert. ...")

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von Anzeige » 23.10.2010, 12:45

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Das Fernsehen unter dem Hakenkreuz

Beitragvon miljas » 23.10.2010, 13:13

Hallo,

"Das Fernsehen unter dem Hakenkreuz" (Yt-Video, Playliste)

(Internet-Filmdatenbank (Text)

9 (!) Jahre öffentliches Fernsehen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland (für sehr wenige Zuschauer).
In Archiven der DDR lagerten Filmaufnahmen, die ausschließlich für den Fernsehsender "Paul Nipkow" Berlin angefertigt worden waren.

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Reichsautobahn

Beitragvon miljas » 23.10.2010, 13:41

Hallo,

"Reichsautobahn" (Yt-Video, Playliste)

Das ist ein Film von 1986, allerdings wohl nicht vollständig.
Internet-Filmdatenbank (Text)

Weiterhin sind in der Playliste enthalten:
- ein Teil des Filmes "Moderne Wunder, Die Deutsche Autobahn" (Quelle: ? - wahrscheinlich ein US-amerikanischer Film)
- Aufnahmen von amerikanischen Sherman-Panzern auf deutschen Autobahnen 1945
- Filmbeitrag mit dem Buchautor Erhard Schütz (ZDF, Buch: "Mythos Reichsautobahn. Bau und Inszenierung der „Straßen des Führers“ 1933-1941. Berlin 1996)

Die erste deutsche Autobahn soll also von Konrad Adenauer, damals OB von Köln, zwischen Köln und Bonn in Auftrag gegeben worden sein (Einweihung: 1932).

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Beitragvon miljas » 25.10.2010, 11:53

Hallo,

keine Ahnung, wann ich zum ersten Male davon hörte - ich entsinne mich nur, daß ein Kollege in den 80ern in der Frühstückspause von "Leni Riefenstahl" sprach (damals war sie wohl auch wieder in den Schlagzeilen). Ich glaube, in der Schulzeit habe ich von Riefenstahl nichts gehört. Und zum Lehrplan des Geschichtsunterrichtes in der DDR hat es, wenn ja, dann nur als Randnotiz gehört.
Auf Youtube kann man sich diesen kompletten Film anschauen:

Leni Riefenstahl: "Triumph des Willens" (Yt-Video, 1:50:31)
Das ist die Kopie einer Ausgabe aus dem angloamerikanischen Raum, von 2000.

Ich habe den Film noch nicht durchgehend angeschaut - ist ja auch recht lang, fast 2 Stunden.
Und wenn man nun Hitler und seine Kumpane und die Menschenaufläufe und -blöcke, zum Teil in Uniformen sieht, kann es einem natürlich auch übel werden. Es ist ganz eindeutig ein Propagandafilm. Die filmisch-handwerkliche Qualität ist allerdings recht hoch und sicher für diese Zeit damals - wenige Jahre nach Einführung des Tonfilms - herausragend. Ich bin kein Fachmann, aber schon die Luftaufnahmen zu Beginn des Films sind auffällig.
Was mir zum Beispiel inhaltlich auffiel: Hitler wohnte damals (September 1934, also fast exakt 5 Jahre vor Beginn des Weltkrieges) im Hotel "Deutscher Hof" in Nürnberg. Man hatte aus Glühlampen ein Schild mit der Inschrift "Heil Hitler" zentral am Gebäude angebracht. Bei Nachtaufnahmen war der Schriftzug dann auch gut zu erkennen. Auf dem Gebäudedach leuchtete nachts ein Hakenkreuz.
Riefenstahl hat wohl immer wieder erklärt, daß sie von Hitlers Politik keine Ahnung hatte und den Film nur aus Begeisterung für die Begeisterung und als ästhetischen Ausdruck gedreht hat (natürlich im Auftrag von Hitler und Goebbels...).
Die Fahrt Hitlers, stehend im offenen Wagen - keine Ahnung, wann das begann, zu früheren Zeiten waren es ja wohl Kutschen - "toll'" - ein Herrscher zum "Anfassen", und wenn auch nur kurz mit den Blicken beim Vorüberfahren.

Nur 2 Jahre später dann die Olympischen Spiele in Berlin. Natürlich wieder mit Frau Riefenstahl. Sie hatte ein sehr großes Team.
Leni Riefenstahl: "Olympiade 1936" (Yt-Playliste, Film nicht vollständig)
Auch diesen Film habe ich noch nicht vollständig gesehen. Aufgefallen ist mir, daß die Sportler beim Einmarsch ins Stadion alle mit dem Hitlergruß begrüßt wurden. Die Italiener grüßten derart zurück, und leider auch die Franzosen. Der 10.000 Meter-Lauf war spannend - 3 finnische Läufer waren die schnellsten.

- am Ende der Playliste ein Beitrag über Berlin 1936, in Farbe

Passend noch zu Riefenstahl ein Film über den Kameramann/Regisseur
Hans Ertl (Yt-Playliste)
Er hat mit ihr zusammengearbeitet - ein ziemlich lebhafter Mensch, aus Bayern. Er war wohl mehr ein Abenteurer, kein Nazi.

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Beitragvon miljas » 26.10.2010, 16:25

Hallo,

"Ueberleben im Untergrund" (Yt-Playliste)

Dieser Film gefällt mir sehr gut.
Es ist eine Arbeit Jugendlicher zur Thematik "Versteckte Juden und ihre Helfer im Berlin der Nazizeit".

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Beitragvon miljas » 04.11.2010, 20:06

Hallo,

wie zu erfahren bei den einschlägigen Quellen, wurden bereits ab der ersten Hälfte der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts Materialien für Farbfotos und -filme produziert. Bekannt sind die Marken Agfa und Kodak.

Im Frühjahr sah ich einen Film über den 2. Weltkrieg, den eine französische Regisseurin zusammengeschnitten hatte. Der Film war in Farbe - das vermittelte einen anderen Eindruck als die üblicherweise bekannten S/W-Aufnahmen.

Natürlich ist die Menge der Farbaufnahmen viel geringer als die der S/W-Dokumente, denn diese Aufnahmematerialien waren damals noch sehr teuer.

Nachdem ich einige "Schnipsel", "vertont" mit alten Nazikampfliedern und -schlagern (wobei man sagen muß, musikalisch sind sie gut gemacht - kein Wunder, daß man damit die Leute ansprechen konnte) fand, kam ich schließlich an den Ursprungsfilm. Er stammt aus diesem Filmstudio:

Agentur Karl Höffke (eigentlich das Filmstudio "Polarfilm", das aber der Agentur gehört)

Herr Höffke sammelt Fotos und Filme aus der Zeit bis 1945.
Mittlerweile verfügt er über das wahrscheinlich umfangreichste Archiv derartiger Materialien in Deutschland. In einem Artikel auf Wikipedia wird er mit Rechtsextremismus in Verbindung gebracht.
Der Film, den man über die folgende Playliste bei Youtube sehen kann, erschien 2008 und wird recht sachlich und - wie mir scheint - überwiegend korrekt kommentiert.
Die Aufnahmen fertigte einer der deutschen Kameraleute, der für die sogenannte "Wochenschau" arbeitete (es soll insgesamt etwa 300 Reporter gegeben haben). Der Filmautor Götz Hirt-Reger (Jahrgang 1920) machte mit einer zweiten Kamera seine privaten Beobachtungen, die nicht für die "Wochenschau" gedacht waren. Die Farbfilme von Kodak, die sein Vater aus den USA mitgebracht hatte, waren irgendwann 1941 aufgebraucht, so daß in S/W weiter gefilmt wurde.

Mit der Kamera an der Ostfront (Yt-Playliste, Gesamtlänge: 2 h 38 )

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Beitragvon miljas » 18.01.2011, 19:23

Hallo,

ein interessanter Film - wenn man den "Klatschfaktor" abzieht...
(klatschmäßig gesehen, geht es eigentlich - es wird schon alles einigermaßen seriös berichtet sein):

"Edward VIII. und die Nazis" (Video, ZDF)

Ob das nun die endgültige Variante bleibt ?
Gestern so, heute so, morgen so - wie hätten wir es denn gerne ?
Wer weiß, welche Akten in den KGB-Archiven noch vor sich hin gammeln...

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Beitragvon La Donna mobile » 18.01.2011, 22:01

miljas hat geschrieben:Hallo,

ein interessanter Film - wenn man den "Klatschfaktor" abzieht...
(klatschmäßig gesehen, geht es eigentlich - es wird schon alles einigermaßen seriös berichtet sein):

"Edward VIII. und die Nazis" (Video, ZDF)

Ob das nun die endgültige Variante bleibt ?
Gestern so, heute so, morgen so - wie hätten wir es denn gerne ?
Wer weiß, welche Akten in den KGB-Archiven noch vor sich hin gammeln...

Viele Grüße - miljas :t252: :t252:


Manchmal, lieber miljas, möchte ich ganz einfach nur noch Augen und Ohren vor der Vergangenheit mit den grausligen Regimen und den dazu gehörigen Machern schließen und niiiie wieder etwas davon hören. Ich war immer sehr an der Geschichte überhaupt unseres Landes interessiert, aber ich stelle fest, dass sie mich, je älter ich werde, immer weniger tangiert - so schlimm das klingt. Ob das normal ist?

Die Donna
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Beitragvon miljas » 24.01.2011, 19:34

Hallo Donna, Hallo,

Manchmal, lieber miljas, möchte ich ganz einfach nur noch Augen und Ohren vor der Vergangenheit mit den grausligen Regimen und den dazu gehörigen Machern schließen und niiiie wieder etwas davon hören. Ich war immer sehr an der Geschichte überhaupt unseres Landes interessiert, aber ich stelle fest, dass sie mich, je älter ich werde, immer weniger tangiert - so schlimm das klingt. Ob das normal ist?


Kann ich verstehen.
Ich weiß nicht, wie es unseren Vorfahren so erging - da wurde sicher auch viele verklärt bzw. man war nichts anderes gewöhnt (?) (einen Hundertjährigen Krieg... - so etwas gab es - dann wurden sie immer kürzer - 30 Jahre, 7 Jahre, blitzmäßig... na, ja - an Atomblitze mag ich gar nicht denken...)

Geschichte hat so was Beruhigend-Beunruhigendss: Wir können (leider, oder zum Glück - je nachdem) nichts mehr daran ändern.

Wahrscheinlich haben wir Deutschen auch eine ganze Menge Pech gehabt, am Ende der Expansionen (also nicht am Ende der Geschichte! - denn die läuft noch (passend dazu wäre dieser umgeformte Witz - "Wo laufen sie denn? Wo laufen sie denn?" zu "Wo läuft sie denn?" "Wo läuft sie denn... :-))).
Die Franzosen, Briten, Spanier, Portugiesen, Amerikaner - das waren eben alles Helden... Wir Deutschen (ich sag das jetzt mal so, auch wenn ich kein Hohenzoller bin) waren eben keine guten Seefahrer, hatten keine Indianer im Land, erfanden nicht Versailles - alle diese "Heldenzüge" waren bereits abgefahren. Und dann versuchte man (noch weit vor Ulbricht) eben ein "Überholen ohne Einzuholen". :-(

Ich pflichte Dir bei - unser Leben ist zu kurz (und dem Schicksal sei Dank, nicht so abgekürzt wie bei vielen vor uns) - um das alles "raffen" (oder korrekt formuliert: es verstehen und nachvollziehen. oder gar "nachleben") zu können. Also tun wir etwas, jetzt - etwas Normales - das ist doch ein gewisser und nicht zu unterschätzender Fortschritt.

Alles fängt einmal irgendwo an, alles geht irgendwie weiter, und alles führt irgendwo hin.
Hoffen wir für Letzteres auf das Beste.

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