Herzlich willkommen in Peter's Plauder-Ecke (PPE)

[miljas]

Liebe Meer,

nimm es mir nicht übel - ich bin nicht der Meinung, daß ein Mensch übermenschlich sein muß.
Gerade darin, daß dies nicht notwendig ist, sehe ich eine wichtige Seite der Humanität.
Und wenn es einer sein will - dann ist es seine alleinige Entscheidung, die man nicht als allgemeingültiges Vorbild hinstellen sollte.
Liebe ist ja etwas sehr Schönes, aber es ins Übermenschliche zu steigern - das führt sie nicht zum Menschen hin, sondern von ihm weg.

Es gibt ein Recht auf Widerstand gegen Unmenschlichkeit.
Das muß man immer wieder sagen und nicht eine solche Duldungsorgie inszenieren, selbst wenn es ein historisches Vorbild gibt. Und auch das historische Vorbild hat an dieser Stelle der vermeintlich (neutestamentalischen) Stärke eine Schwäche.
Brecht formulierte es so, daß der Sieg der Vernunft nur der Sieg der Vernünftigen sein kann.
Wenn dann noch Liebe im Spiel ist, dann ist noch mehr Kraft da und dann könnte das ein Sieg werden, von dem alle (oder viele oder auch nicht so viele) träumen - ein Sieg von Liebe und von Vernunft. Alles andere ist vergebens.

Viele Grüße

miljas

[Gast Meer]

Lieber Miljas,

da hast du vollkommen recht, ein Mensch muss nicht übermenschlich sein und er hat auch ein Recht darauf, gegenüber Unmenschlichkeit Widerstand zu leisten.
Leider verstärkt aber gerade Widerstand in dieser Form von Gegenschlägen die eigentliche Ursache unmenschlicher Handlungen, was wir bei dem heute noch bestehenden Bruderkrieg (und anderen Kriegen) zwischen den Israeliten und den Palestinensern beobachten können.

Ich bin auch gegen ein Übermaß an Leiddarstellungen, welches nicht mit einem Übermaß an freudigen Erlebnissen ausgeglichen wird und meine innere Abwehr gegen patriarchaische Unterdrückungsmethoden und Angstmacherei hat mich vor langem aus dieser römisch-katholischen Gemeinde und anderen so praktizierenden Gruppierungen getrieben.
Deswegen verlor ich aber nicht meine christliche Einstellung im Sinne von Gerechtigkeit und Mitmenschlichkeit.

Liebe im Verbund zwischen Menschen ist wahrhaft etwas Schönes. Hierbei ist Liebe aber auf das menschliche Maß des Ertragens heruntergefahren (-transformiert), denn die höhere Qualität der Liebe könnten wir ebenso schlecht vertragen wie die niedrigsten Abgründe des Daseins.

Christus in seinem wahren SEIN beinhaltet sowohl Stärke als auch Schwäche. Und oft ist Schwäche Stärke und umgekehrt.
Vernunft gepaart mit Intuition ist ebenso etwas Gemeinsames, allerdings mit unterschiedlichen Qualitäten, dazu die LIEBE ...... wunderbar .

Vergessen wir aber nie unseren "freien Geist", welcher sich mittels unseres Seelengewandes darstellt. Hierin liegt die erste Entscheidung was wir erfahren wollen, um seelisch zu wachsen.

lieben Gruß Meer

[Starlight]

Hallo Nobody und alle anderen,

ich mag solche brutalen Filme nicht. Auch nicht als Abschreckung. Ich brauch so was nicht als Abschreckung, weil ich nicht so veranlagt bin. Und die, die es abschrecken sollte, die geilen sich aber noch mehr dran auf und richten in Ihren kranken Gehirnen noch mehr Schaden an. Wenn einer so was mag, dann bekommt er durch solche Filme ja gerade noch mehr Material in die Hand für seine Perversität.
Ganz im Ernst, ich brauch nur jeden Tag die Zeitung zu lesen, um mit zu bekommen was für kranke Menschen rum laufen. Da gibt es Eltern die Ihre Kinder verhungern lassen. Nicht aus Armut, sondern mit Absicht. Eltern, die Ihre Kinder schlagen. Mütter die Ihre Babys umbringen und in den Abfall werfen. Wenn ich das alles mitbekomme, dann frage ich mich wirklich, wo ist da Gott, Liebe. Das kann doch nicht in Ordnung sein!!! Damit darf ich mich gar nicht näher befassen, sonst dreh ich nämlich durch. Dazu brauch ich mir keine Jesusfilme anzusehen. Die anderen Links hab ich übrigens gar nicht aufgemacht.

Hei Mann, da schau ich mir lieber Liebesfilme an, bei denen der Schmalz aus dem Fernseher tropft.


Starlight :t291:

[toggle bis 12. Jan. 2012]

Liebe Starlight,

dass Du keine brutalen Filme magst, dafür habe ich vollstes Verständnis und da sind wir sicherlich auch einer Meinung. Was ich aber nicht verstehe: Wie kommst Du in Zusammenhang mit diesem Topic auf "Abschreckung"? Davon war m.E. hier bislang nirgends auch nur ansatzweise die Rede, oder hätte ich etwas übersehen?

Was die Idee der Gewaltlosigkeit angeht, wie sie der Person Jesus Christus zugeschrieben wird, so liegt m.E. gerade in dieser scheinbaren Schwäche eine ganz besondere Stärke, die Meer ja schon angesprochen hat. Auch Mahatma Ghandi hat die Kraft der Gewaltlosigkeit begriffen gehabt und eingesetzt. Vom Dalai Lhama wird sie ebenfalls propagiert. Und die christliche Kirche sieht darin ein ganz besonderes Ideal. Unabhängig von den jeweiligen unterschiedlichen Glaubensinhalten der verschiedenen Religionsgemeinschaften gibt es zu diesem Thema sicherlich auch schon Forschungsarbeiten, die das Spannungsfeld "Überlebenswille des Individuums und Arterhaltung" und "Altruistische Selbstaufgabe" betrachten und möglicherweise sogar versuchen, es in Einklang zu bringen; sicherlich gibt es auch dafür, wie für viele andere scheinbar widersprüchliche Bereiche, bereits ein Erklärungsmodell.

LG
toggle

[Harlekin]

Hi toggle,
nee, hast nichts verpasst oder überlesen aber neue Aspekte und Ansichten kommen oft überraschend :- )
- wollte eigentlich meinen Text gar nicht posten den ich vor ein paar Tagen schrieb, da hier alle so in eine ganz andere Richtung gingen und ich wenig Zeit hab grad, aber nun sag ich es halt doch da ich Starlights Ansicht streckenweise Teile.
Ist ja schließlich ne Diskussionsrunde - evtl. muss ich euch mit meinen Kommentaren zwar auch gleich wieder allein lassen, aber wir werden sehen.

Zeitlich begeb ich mich mit meinem Kommentar direkt nach heute - vor 2000 Jahren war ich nicht dabei oder kann mich nicht erinnern - jegliches Filmmaterial kann erstunken und erlogen aber „subbäguud?“ überliefert sein.
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Hallo Nobody und @

Ich sag mal alles&nichts hat sich verändert - und was sich lang und oft genug verändert hat kehrt zum Ursprung zurück - denn DA gibt es nur EINS.
Die einzige Konstante IST die Veränderung, die Bewegung/Energie.

Die Welt ist genauso verrückt wie die, die darauf herumtrampeln ääh, wandeln natürlich.
Die Welt ist nicht verrückter, als der der sie betrachtet.
Die Welt ist so brutal oder genial wie ich sie mir vorstelle - öfter mal den Standpunkt wechseln ist meine Devise.

Solche Filme zu MACHEN ist eine Sache - sie ANZUSEHEN und zu verbreiten - eine andere Sache, aber auch nicht besser.
Was soll damit bezweckt werden - Abscheu, Ablehnung oder der innere Vorbeimarsch und/oder GEFALLEN an Gewalt?
Der GEDANKE??? und die Genugtuung, BESSER zu sein???

Jessas naaa, wie schlimm muss es denn noch dargeboten werden damit wir uns BESSER fühlen können ALS........?

Sex, Drugs, Horror, Gewalt, ....... möglicherweise ist die Realität noch nicht schlimm genug und sowas muss auch noch virtuell und über Bildschirme gezeigt werden?
Hmmm, ich weiß ja nicht?
Dann lieber solche „Don´t worry“ Filmchen - die machen „Lächeln“ und können “““vielleicht“““ die Welt verbessern.

O.K. ich geb es zu, ich hab ein Problem mit den Medien und wie sie heutzutage funktionieren. Echt krass was wir alles an Informationen aufnehmen und verarbeiten müssten/müssen/sollen/sollten?!?!?

- und wer schaut im Real-Life hin, wenn jemdand seinen Hund tritt?
- und wer schaut hin, wenn Eltern auf offener Straße die Kids anschreien oder gar schlagen?
- und wer schaut hin, wenn.......

Die meisten, doch hinschauen tut man schon und dann schnell wieder wegschauen - oder wie in dem Film - interessiertes zuschauen aber bloß nicht eingreifen.......ich meine, da waren Massen von Menschen (um Jesus*) UND sie SCHAUEN ZU......Stumm, hilflos, mutlos, ängstlich, weinend, aufgewühlt, angetörnt, jubelnd (jeder so wie es grad ankommt und wie er/sie wohl zu diesem Jesus* steht).......unfähig eine VERÄNDERUNG hervorzurufen........unfähig und feige, so wie ICH.......und du.......und er.........und sie - und andere Feiglinge waren BeGeistErt, dass ANDERE zu so etwas fähig sind......a) zum Gewalt ausüben und b) zum Ertragen


(*Jesus hier natürlich nur als „EIN“ Beispiel unter vielen, da eben grad in diesem Film und ziemlich bekannt!)
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Upps, und warum fällt mir gerade die Baumarkt-Werbung ein „Du kannst es dir VORSTELLEN also kannst du es auch bauen“ - mit anderen Worten, du kannst, könntest es auch tun.
ABER diese Seite kann und will ja keiner Integrieren, da wird lieber geschaut und verurteilt (oder nachgeahmt? je nach Veranlagung/Prägung was auch immer?) - und das seit über 2000 Jahren - ein Ende ist nicht in Sicht - lediglich der Zugang wird einfacher.
z.B. Kinder u.a. (noch nicht ausgebildete Charaktere) können „kinderleicht“ Zugang zu solchem Material haben und nehmen es genau so locker auf wie ein Streicheln oder eine Liebkosung.........nur Zweiteres fehlt eben oft - UND DANN?????
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Übrigens heute ist Halloween - Masken treiben ihr unwesen!!!!!!
Auch hier ist das Grusel- und Gewaltangebot cool, oder? Hmmm, Sinn verfehlt, falsch interpretiert???????? Wieso läuft mein Sohn mit einem blutigen Gummi-Messer (sieht aus wie quer durch den Kopf gesteckt) herum, igitt. (und wieso kann ich ihm das nicht ausreden - Mama, das machen doch alle, ist doch cool - keine Angst, der Bub ist noch nicht bösartig, noch testet er nur die Reaktionen aus)

War eigentlich mal ein netter Brauch dieses Halloween, damals in seinen Ursprüngen, weit über dem großen Teich. Damals, als Frau noch keine Angst haben musste die Tür aufzumachen (wer weiß wer/was da steht?) Oder die Tür einfach zuzulassen, ganz schön mutig (ich liiiiiebe Farbe an der Wand, Stinkbomben im Garten und rohe Eier im Briefkasten)
Ja wo leb ich denn???????

Veränderung findet zuerst IN MIR statt und dann bei meinen Nächsten und dann und dann.........diese Fortsetzung sollte folgen..........
Vielleicht, wenn ich mich anstrenge, dann kann ich meine Kinder dazu bringen sich sozial (aber nicht vollständig angepasst) zu verhalten, ihr Maß zu finden und sich vom Gruppenzwang bzw. Cool-Sein-MÜSSEN und (vor allem) übertriebener Gewalt fernzuhalten.

Ich selbst? Jou, ich kann auch mal was einstecken ohne gleich zurück zu schlagen - das geht echt und ruft manchmal ganz erstaunliche (und sogar am Ende freundliche) Reakationen hervor
Und wenn ich mal austeile, kommt auch vor - naja, dann wünsch ich mir an Menschen zu geraten, die mich Aufklären, mir den Kopf zurechtrücken aber nicht gleich vor Wut ne Bombe legen

Aber das ist nur meine bescheidene Meinung,
mein Wort zum Freitag,
Harlekin

[Gast Meer]

hi Harlekin,

Aber das ist nur meine bescheidene Meinung

bescheidene Meinung nennst du das???

Ich finds ganz schön energiegeladen und auch das muss ich erst wirken lassen und horchen, ob ich da was drauf sagen kann und will.
Und ich frage mich, ob es was hilft, wenn wir uns nur über solche Darstellungen aufregen und unsere Empörung kund tun?

............. Bedenkzeit ..................

LG Meer

[Starlight]

Hallo Harlekin,

lach, jetzt bist Du mir schon zuvor gekommen. Danke, Du sprichst mir von der Seele. Aber meine Antwort an Toggle schick ich jetzt trotzdem noch ab.

Was ich aber nicht verstehe: Wie kommst Du in Zusammenhang mit diesem Topic auf "Abschreckung"? Davon war m.E. hier bislang nirgends auch nur ansatzweise die Rede, oder hätte ich etwas übersehen?

Hallo Toggle,

das Wort „Abschreckung“ kam in dem Thread bisher nicht vor, das ist richtig. Aber ich empfinde diesen Film als abschreckend. Die Ursprungsfrage von Nobody lautete ja, was hat sich seit „Null“ verändert? Also verhalten sich Menschen heute anders. Gewalt kommt ja heute immer noch genug vor. Bei uns gegen Kinder, Frauen, Andersdenkende, in der Ehe usw. und in anderen Ländern mit Kriegen. Also hat sich eigentlich nichts verändert.
Aber ich glaub auch nicht dran, dass sich durch solche Filme was ändert. Wenn ich angegriffen werde, dann wehre ich mich auch, soweit es möglich ist. Und wenn mich einer schlägt, dann halte ich ihm bestimmt nicht die andere Wange hin.

LG Starlight :t291:

PS: Mein Nachwuchs ist heute abend auch mit Papa und Freundinnen unterwegs. Aber mehr aus Gaudi und wegen der Süßigkeiten.

[Nobody]

Aloha

Der Film schreckt bestimmt nicht ab. Das war von den Machern wohl auch nicht beabsichtigt.
Ich habe den Film gewählt, weil er lediglich "nur" zeigen…sollte, dass sich nichts geändert hat. Seit 2000 Jahren der Liebe!

Und was sich in so manchen Kinderzimmern an Gewaltspielen befindet, darüber dürften sich die Mütter und Väter hier im Klaren sein. Dagegen ist "Die Passion Christi" wirklich harmlos.
Und - um das Gegenargument "Mein Kind doch nicht!" gleich zu entkräften, frage ich:
"Wissen wir wirklich was unsere Kinder sehen?"
Kinder sind sehr einfallsreich um an "verbotene" Sachen zu kommen. Und – sie haben Freunde!!

Auch ich lese Zeitungen, höre Radio und schaue zuweilen die Nachrichten im Fernseher an.
Und – sind wir doch mal ehrlich (aber vielleicht geht es ja nur mir so?) zu uns, vieles berührt uns doch fast nicht.
Wie funktioniert da eigentlich unsere "innere" Anteilnahme?
1. Beispiel:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,587641,00.html
>Das geht mir relativ Nahe.

2. Beispiel:
http://www.tagesschau.de/ausland/assam102.html
>Das nun weniger.

3. Beispiel:
Gestern habe ich einen Einschreibe Brief abgeholt. Wer oder was sollte mir einen
Einschreiber senden?
Im Juli 2008 waren wir in Südtirol und ich parkte ein wenig (wirklich nur ein bisschen)
in einer Feuerwehrzufahrt.
Kurz die "Italiener" (ein Südtiroler würde das niemals tun) haben mir einen "Gutschein"
zukommen lassen über etwas mehr als 40 €.
Die spinnen die Römer…
>Das geht mir ziemlich an mein Konto.

Aber Spaß beiseite.
Was und wie etwas uns "berührt" - scheint letztlich etwas sehr individuelles zu sein?

Der Film hat auch hier im Forum für Diskussionsstoff gesorgt. Und das finde ich gut und spannend.
Ob solche Filme gebraucht werden?
Brauchen wir die noch schrecklichere Realität!


Wie Meer schon geschrieben hat – gehen wir mal weg von dem Film und Einige (miljas, Regina und…) haben auch positive Änderungen seit NULL angesprochen.
Quasi – nach dem Dunkel kommt das Helle?

Was hat sich positiv geändert? Quasi – der "Gegenpol"?!

Vorschläge??

Spontan fällt mir die Krankenversorgung (Gesundheitsversorgung) ein.
Die 3 Welt (ich mag den Begriff nicht wirklich) soll inzwischen umfangreicher und besser "geimpft" sein, als die Industiestaaten.

Hilfen in Katastrophengebieten gibt es und meist soger relativ schnell.

Frauen werden immer mehr "gleichberechtigter".

Lesen und Schreiben werden gefördert in den armen Regionen der Erde (hingegen scheinen die Kids auf der nördlichen Halbkugel es zu verlernen...?)

Und...was noch?



Von Herzen
Nobody

[toggle bis 12. Jan. 2012]

Aha, liebe Starlight, da kommen wir der Sache schon etwas näher. Inwiefern empfindest Du die Gibson-Filmclips als abschreckend? Abschreckend in welcher Hinsicht? Hast Du den ganzen Film gesehen? Empfindest Du das, was Du gesehen hast, als etwas, in dem ein gewisses Maß an Belehrung im Sinne von Abschreckung enthalten wäre? Sorry, aber ich verstehe wirklich nicht, ich kann in den Clips keineswegs etwas entdecken, was als Abschreckung oder abschreckend zu interpretieren wäre. Dass Du generell Filme, in denen Gewalt gezeigt wird, nicht magst und Dich von ihnen abgestoßen fühlst, bezieht sich ja nicht speziell auf diesen Film.

Ansonsten hatte ich auch selbst schon deutlich gesagt, dass sich meiner Ansicht in den letzten 2000 Jahren wenig bis nichts geändert hat, was die Fähigkeit von Menschen, Entsetzen zu verbreiten, angeht. Andererseits

Deinen Glauben, dass sich durch Filme wie diesen hinsichtlich des menschlichen Miteinanders sicherlich nichts ändert, den teile ich weitgehend. Und mit dem, was Nobody schreibt, bin ich ganz und gar einverstanden.

Aber zurück zu dem Mel-Gibson-Film: Ich sagte schon, dass man diesen Film vermutlich aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen muss, so wie Regina das tat, wobei ich mich ihr gern anschließe: Dass eine solche Darstellung durchaus Aufklärung schafft, wie es damals wohl zugegangen sein könnte, dass vor allem zwischen dem, was man (ich nun wieder als früherer Erzkatholik!) von der Kirche so "gelehrt" bekommt, unwirklich und beschönigend wirkt, dass es leicht dahingesagt ist, wenn davon erzählt wird, dass einer sein Leben für andere hingibt, nach schwerer Folter. Dass die Realität aber anders aussieht. Und genau darin könnte eine der Botschaften dieses Films aus kultureller Sicht liegen: Die Wirklichkeit mit aller Rohheit und Brutalität zu zeigen - nicht als Gewaltverherrlichung (m.E. völliger Quatsch im Zusammenhang mit diesen Filmclips daran zu denken), sondern aufklärerisch in der Demaskierung der Beschönigung durch Kirche und Prediger.

Im Übrigen schaue ich mir sehr gerne Filme wie "Angsthasen" oder "Hilfe, meine Schwester kommt" an. Dabei kommt mir allerdings auch der Gedanke, dass es einfacher ist, sich gewünschte angenehme Gefühle durch Vorstellungen zu verschaffen, als sie im echten Leben zu verwirklichen. Insofern fungieren Filme wie die vorgenannten gewissermaßen auch als Ersatz für Wirklichkeit. Werden wir dadurch gefühlsmäßig ärmer? Nicht einmal die Schauspieler haben bei ihrem Spiel echte Gefühle, es kommt uns nur so vor, weil der Film entsprechend geschnitten ist - was also ist echt daran? Doch, tatsächlich, die Gefühle, die wir fühlen, sind in dem Moment echt. Wir reagieren, ob das, was wir sehen nun wirklich ist oder nicht - wie die Pawlowschen Hunde fangen wir an zu heulen, wenn die entsprechenden Szenen kommen, und lachen an der richtigen Stelle. Unsere Vorstellung macht das möglich. Aus diesem Grund haben ja diese Filme solchen Erfolg, ist das Fernsehen ja so fesselnd, birgt das risikofreie Miterleben eines Krimis ja genau das Maß an gedanklichem Thrill, der früher nur z.B. bei der Jagd oder in der Fehde mit einem anderen Stamm unter hohem persönlichem Risiko möglich war.

Das nur mal so am Rande.

LG
toggle

[toggle bis 12. Jan. 2012]

Ach Gottle, dem kann ich ja kaum noch folgen - was Harlekin und Nobody und ... auch noch geschrieben haben zwischen drin...
Sorry, aber jetzt ists mir grad erst mal zu viel.
*grins*
toggle