Hallo,
heute vor etlichen Jahren (genaugenommen 23) stand ich auf dem Alex.
Mit gemischten Gefühlen, weil ich schon wußte, daß mir Helmut Kohl "Blühende Landschaften"
belandschaften wollte (auch wenn der Ausspruch in der konkreten Wörtlichkeit erst ein Jahr
später bei dem Beitritt der DDR zur BRD erschien). Abgesehen davon, daß ich nur vage
Vorstellungen davon hatte, wie diese Landsschaftsgärtnerei in den traditionell von diesem
Gärtner bewirtschafteten Landschaften aussah, war ich "mit der Gesamtsituation unzufrieden".
Denn welcher Mensch läßt sich schon gerne weiter gängeln nach so vielen Honecker- und
Ulbricht-Jahren? Ich bin im Garten aufgewachsen und verstehe auch ein wenig von
"blühenden Landschaften". Na, ja - im Grunde genommen lief es dann so ab, was mir
schon als Kind und Jugendlicher durch den Kopf ging, wenn ich meine Landschaftsumgebung
so betrachtete. Irgendwann begriff ich damals, daß die gut gelegenen Wassergrundstücke und
verschiedene alte Villen und Häuschen schon älteren Datums waren. Und wo kamen die
damaligen DDR-Nutzer, Bewohner und Eigentümer nun her? Wie kamen sie dazu? Ja,
es gab auch Vererbtes. Aber da gab es auch an vielen Stellen etwas anderes passendes...
nämlich die
Umverteilung ... nach '45.
Am 4. November 1989 hatte ich diese ungute Vorahnung der nächsten bevorstehenden
Umverteilung, die so aussehen könnte und mit Sicherheit so sein wird, daß die Macht aus
schlechten Händen in nicht allzuviel bessere kommt. Und die Wirtschaftsobjekte,
die Immobilien und die Arbeitskräfte - alles vor einer neuen Umverteilung stehend.
Und in wessen Besitz ergreifende Hände geratend?
Das fragte ich mich, wohl auch stark "bauchmäßig" an diesem Tag.
Der 4. November 1989.
Hoch über den Hunderttausenden kreiste ein winziges Flugzeug, als der SED-Funktionär
Schabowski sprach. Wahrscheinlich war das Flugzeug von der DDR-Staatssicherheit. Ich
habe es dort oben gesehen. Ob ich das Folgende damals so wörtlich dachte, weiß ich nicht
mehr, aber so ungefähr waren meine Gedanken, als ich dieses Flugzeug sah und den
Schabowski dort labern hörte: Die alte, an vielen Stellen ungerechte Umverteilung im
DDR-System noch sichern zu wollen - das war zum Glück schon zu spät. Eine neue, auch
nicht gerechte Umverteilung verhindern zu wollen, war auch schon zu spät.
("Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Das soll Gorbatschow gesagt haben.
Nö, stimmt nicht ganz - den belohnt das Leben... mit blühenden Landschaften.
Ich muß sagen, daß viele Gegenden des Braunkohletagebaus und der Wismutförderung in
Ordnung gebracht wurden - damit kann man schon sehr zufrieden sein. Und auch eine gute
Autobahn und ein Telefonanschluß für jeden, das ist etwas wert, selbst wenn man nur
gelegentlich, wie ich, mit einem Bus auf den Autobahnen fährt, und das Telefon ist wegen
des Internets noch bedeutsamer geworden. In Punkto Umweltschutz sah es im gesamten
Ostblock, und auch in der DDR, sehr schlimm aus. Und natürlich haben die Leute ihre
Häuschen in Ordnung bringen können - es gab früher kein Baumaterial. Und der Zerfall
der Städte wurde gestoppt und sehr vieles in Ordnung gebracht. Die Landwirte arbeiten
erfolgreich - es ist tatsächlich blühender geworden. Der Wirtschaftsumfang insgesamt
ist leider noch nicht in "blühende Bereiche" gekommen. Aber was die Zukunft bringen
wird, kann man noch nicht voraussehen. Die Lage mitten in Europa ist gut. Tschechien,
Polen, das Baltikum bis hin zu Rußland um St. Petersburg und Kaliningrad, Skandinavien - das
sind alles interessante Märkte und Partnerpotenziale, in der Zukunft mehr denn je.)
Nach den ersten Nachtfrösten dieses Herbstes.
Noch unmittelbar davor blühten diese Pflanzen.
Bahnhof Berlin-Friedrichstr.
Und dann kommt nachts der Wächter
mit seiner Laterne
und schaut nach den Bildern
der Klassischen Moderne
Und ist die Funzel hell genug
beleuchtet er auch noch gerne
zwei Dutzend Sterne in der Ferne.
Nördlicher Zugang zum Bhf. Friedrichstr. Interessant ist u.a. die sechseckige Uhr.
Da geht es zum ehemaligen "Tränenpalast", die separate Abfertigungshalle für Reisen
von und nach Westen von hier mit dem Fernzug, der S-Bahn oder der U-Bahn. Heute
beherbergt das Gebäude, das jetzt ein Denkmal ist, eine Ausstellung.
Vis a vis vom Theater "Berliner Ensemble" - der Bühne Brechts - wird gebaut. Ich weiß
nicht, was das werden wird. Sieht aus, wie der hintere Teil einer "Costa Concordia".
Vielleicht macht das "Boot" dann einen "Köpper" in die Spree?
Die Sandsteinfassade und die Blumen auf dem Balkon imponierten mir.
Gibt es einen Trick, mit dem man (fast) alle in der Region vertretenen Vogelarten an
eine Stelle locken kann? Hier fehlen zumindest noch Spatzen, Krähen, Meisen...
Diese Schwäne (es gab dort noch weitere) sind die Menschennähe gewohnt.
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Dieser Wagen steht am Rande eines Naturschutzgebietes. Ich hörte vom deutschen
"Chefimker", daß es in diesem Jahr weniger Honig aus D gibt und daß deshalb der
Preis auf ein neuen Höchststand steigen wird.
Das ist ein Naturschutzgebiet. Weiter hinten steht ein Jagdstand. So weit, so gut
sicherlich. Warum man jedoch mit dem Allradfahrzeug die 50 m bis dorthin fährt,
verstehe ich nicht. Daß das bequemer ist, kann ich mir vorstellen. Aber Naturschutz
ist Naturschutz! Das muß doch auch für Jäger gelten.
Pilze...
Nicht von mir, sondern vom Herbst so arrangiert.
Einen schönen Sonntag und