berge und beziehungen




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berge und beziehungen

Beitragvon der narr » 22.04.2008, 08:47

Mir fiel ein netter Vergleich ein. Das ist geil, denn endlich kann ich das
fehlende Bindeglied einfügen, das mich immer noch verwirrt hat. Warum ich am
Berg die reine, ungetrübte Liebe spüren kann, in die sich bei einer Frau
immer wieder Missstimmigkeiten eingeschlichen haben. Frauen sind wie Berge
und Beziehungen (incl. Freundschaften) wie Bergtouren. Am Berg beschwert
sich keiner, wenn ein Steinschlag oder eine Lawine abgeht, wenn das Wetter
umschlägt und man um's nackte Überleben kämpfen muss. In einer Beziehung
können die winzigsten Haare in der Suppe zu ausgewachsenen Problemen
werden - und immer ist natürlich der/die Andere schuld...

Der Eine liebt die Berge und geht sein Leben lang. Egal, was dabei passiert,
was ihm dabei passiert, er lebt diese Liebe, bis er nicht mehr dazu in der
Lage ist und stirbt.

Jeder Berg und jede Tour haben ihren Reiz. Jeder Berg und jede Tour haben
ihre Schönheit, aber auch ihre Tücken, die jedes mal völlig andere sind. Der
eine Berg taugt ihm besonders gut, während ein anderer regelrecht abweisend
sein kann, bzw. sich so anfühlt. Den einen wird er sein Leben lang gehen,
den anderen vielleicht gar nicht mehr.

Der Eine hat es lieber gemütlich und wenig anstrengend, der Andere liebt die
extremen Touren, bei denen er jedes Mal sein Leben riskiert. Ein Risiko ist
es immer und bestimmt nichts für Menschen, deren Risikobereitschaft sich
darauf beschränkt, in einem weißen Hemd Spaghetti mit roter Soße zu essen. :-P

Der Eine geht, weil ihm das Gehen Spaß macht, der Andere hakt Gipfel um
Gipfel ab (je höher, desto "wertvoller") und degradiert den Berg in seiner
Fitness-Neurose zum Trainingsgelände, ohne die Schönheit des Berges und der
Aussicht dabei genießen zu können.

Der Eine geht nur bei schönem Wetter und besten Verhältnissen und dreht um,
sobald das Wetter sich nur ein bisschen eintrübt, der Andere geht bei nahezu
jedem Wetter, kämpft und steht es durch, weil seine Liebe zu groß ist, als
dass er im Tal in Sicherheit bleiben könnte.

Eines aber haben alle Bergliebhaber gemeinsam (und da hapert's in praktisch
allen Beziehungen): keiner erwartet von dem Berg, den er geht, irgend etwas.
Alle lieben die Berge, ohne etwas von ihnen zu verlangen, ohne sie besitzen
zu wollen oder die Ansicht zu vertreten, der Berg müsste ihnen entgegen
kommen, um ihnen den Aufstieg erleichtern!

Und genau aus diesem Grund gibt es auf dem Berg glückliche Gipfelerlebnisse,
während Beziehungen scheitern oder abwechselnd in Stress und Langeweile
veröden...

Und die größte Befriedigung erlebt derjenige, der um des Gehens willen geht
und nicht nur, um den Gipfel zu erreichen (s. "der Weg ist das Ziel")

Die Erfahrung der Liebe kann aber jeder nur für sich selbst machen - am
Berg, wie in einer Beziehung - nur in der Beziehung wird vom Anderen
erwartet, dass er/sie einem dazu verhilft. Aber das, was man auf diese Weise
erreicht, kann niemals Liebe sein. Es kann befriedigtes Besitzdenken sein,
es kann der scheinbare Zustand der Sicherheit und Geborgenheit sein, den
einem der Andere vermittelt. Die Palette ist groß, aber immer sind es
Ego-Befriedigungen und damit nutzen sie sich schnell ab, sind flüchtig und
zeitlich begrenzt.

Ach ja, ich hab dieses Wochenende ganz nebenbei mal wieder mal einen Zugang zur Gedankenlosigkeit, zur Gegenwart gefunden, mit dem ich Euch hier aber nicht belästigen möchte, der mir aber zu solch humoristischen Gedanken/Gefühlen, wie dem oben Geschriebenen beschert und es geht so einfach, wie in der Nase popeln...hahahahahaha....

einen schönen Tag und alles Liebe,

Der Narr :t143:
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von Anzeige » 22.04.2008, 08:47

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Beitragvon Starlight » 22.04.2008, 11:45

Hallo Narr,

das hast mal wieder eindrucksvoll beschrieben, ganz nach Narrenart, lach.

Die Erfahrung der Liebe kann aber jeder nur für sich selbst machen - am
Berg, wie in einer Beziehung - nur in der Beziehung wird vom Anderen
erwartet, dass er/sie einem dazu verhilft. Aber das, was man auf diese Weise
erreicht, kann niemals Liebe sein. Es kann befriedigtes Besitzdenken sein,
es kann der scheinbare Zustand der Sicherheit und Geborgenheit sein, den
einem der Andere vermittelt. Die Palette ist groß, aber immer sind es
Ego-Befriedigungen und damit nutzen sie sich schnell ab, sind flüchtig und
zeitlich begrenzt.


Ich für mich würde jedoch eine Beziehung nicht unbedingt mit einem Berg vergleichen. Ich kann ihn vielleicht lieben ohne eine Erwartung darin zu sehen (obwohl ich eher das Meer liebe), aber in einer Beziehung erwarte ich schon eine Rückmeldung. Geben und Nehmen. In einer Beziehung gehören immer zwei dazu. Und da sollte man sich auch entgegen kommen können, auf irgendeine Weise. Sonst wäre es eine ziemlich unbefriedigende Beziehung bzw. gar keine. Also ich sehe das jedenfalls so.

LG Starlight :t291:
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Beitragvon der narr » 22.04.2008, 13:56

liebe starlight,

nicht der berg ist die beziehung, sondern die bergtour, die bewegung, ist die beziehung.
ich möchte jetzt wirklich nicht besserwisserisch rüber kommen und ich weiß auch ganz, ganz genau, was du meinst.
auch ich "erwarte", dass etwas zurück gegeben wird. wenn nicht, dann ist es keine beziehung und ich ziehe mich zurück. ich bin ein mann und kein minnesänger :t255: (obwohl ich gern gitarre spiele und singe :t020: )
erfüllte erwartungen sind aber immer eine ego-baustelle und haben nichts mit liebe zu tun.
dieser zustand, dieses gefühl entsteht - wie auf dem berg - immer in dir selbst. kann nur in dir selbst entstehen.
und wir sind ja gleichzeitig beides. der berg und der bergsteiger.
einen menschen mit einem berg zu vergleichen mag jetzt seltsam erscheinen, aber ich bin mittlerweile der überzeugung, dass wir uns nur äußerlich verändern. durch das altern, das auch eine art erosion ist.
unser wahres wesen, unser kern, verändert sich nicht, egal, wie sehr wir daran "arbeiten"...
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Beitragvon Starlight » 22.04.2008, 16:11

Hallo Narr,

naja, das Ego will ja ab und zu auch mal etwas gestreichelt werden. Gerade in der Liebe stärkt das ungemein das Selbstvertrauen und kann es genauso gut zu Fall bringen.

einen menschen mit einem berg zu vergleichen mag jetzt seltsam erscheinen, aber ich bin mittlerweile der überzeugung, dass wir uns nur äußerlich verändern. durch das altern, das auch eine art erosion ist.
unser wahres wesen, unser kern, verändert sich nicht, egal, wie sehr wir daran "arbeiten"...


Das hast Du jetzt mal lustig gesagt, das Altern wie eine Erosion ist, lach. Und mit dem Kern hast Du irgendwie schon recht, wie heißt es doch so schön: Im Herzen ist man immer jung. :t249:
Und da wir ja auch schon etwas fortgeschritten sind, wissen wir das ganz genau, gelle.

Lieben Gruß

Starlight :t291:
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Beitragvon Marterhorn » 23.04.2008, 00:25

Hallo,

na sicher erwartet man etwas vom Berg:
Er soll möglichst als Berg die Bergwanderung überstehen. Stell Dir mal vor, Du wanderst los und jeder Berg rutsch sofort zusammen wie Sand, und kein Berg ist mehr da.

Was soll die ganze Vergleicherei? Nimm die Frau so, wie sie ist und sei begeistert von dem, wovon Du begeistert bist und sein kannst. Und das andere hake ab unter "Sonstiges". Und wenn sie es genauso macht und machen kann, dann wird alles klappen. Und wenn nicht, dann klappt es nicht. So ist das doch, oder?

Ich glaube, manchmal sind wir einfach zu unbeweglich. Es gibt doch wohl mehr als 3 Milliarden Frauen. Und auch Männer haben keinen Seltenheitswert.

Das war meine Bergpredigt.

Gruß
Marterhorn
 

aua, was für ein Vergleich

Beitragvon Harlekin » 23.04.2008, 08:43

Na, da setz ich doch mal noch einen obendrauf!

Berge
sind
BESSER
als
Frauen!

DENN:
Sie lassen sich "widerspruchlos" besteigen - bis oder auch noch selbst wenn einer Lawinen lostritt.
Und wenn du keinen Bock auf Wandern hast kannst du sie über Jahre links liegen lassen und sie lassen dich dennoch wieder kommen.
Stimmt: Sie erwarten echt nix, kannst sie treten oder streicheln, brauchen kein Futter, kriegen keine nölenden Kinder usw... :-)

OH, I want to be a Mountain - und damit endlich anspruchslos/ERWARTUNGSlos genug um geliebt??? zu werden :-) :-) :-)

Meine Meinung: Eine Beziehung zur Natur ist doch ein klitze-klitze-klitze-kleines bissl anders als eine "zwischenmenschliche" Beziehung - außer einer der Partner ist taub, stumm, blind, doof, 100% gehorsam, gefühllos und absolut wasserdicht.

Weiß ja nun auch nicht ob der Berg die Menschlein mag die auf im rumtoben und ihre Cola-Dosen und Papierfiztelchen überall verteilen???
(klar, ich weiß, das tust du nicht!!! aber andere tun es eben doch)
Tjajaa, sie haben vermutlich keine eigene Meinung die sie dann auch entsprechend mitteilen könnten und sie können sich halt nicht verbal wehren, ist ja nicht jeder Hügel ein Vulkan (hihi, aber durchaus in jedem Weibchen steckt einer!!!) :-) :-)

Naja, ich nu wieder
(kennst du das 11 Gebot? - Du sollst das etwas andere Geschlecht nicht zum reden oder WIDERSPRECHEN reizen, die erzählen von allein schon genug bis zuviel --- kicher --- keine Sorge, ich bin nicht Männer-Feindlich eingestellt aber eben auch kein Berg)
Harlekin
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Beitragvon der narr » 28.04.2008, 10:18

Berge
sind
BESSER
als
Frauen!

dann scheinst du ja erleuchtet zu sein und deinen arterhaltungstrieb nicht mehr zu spüren, keine menschliche nähe und vertrautheit mehr zu brauchen - respekt! :t048:
(oder hast du einen weg gefunden, wie man seine sexualität mit einem berg ausleben kann? das würde mich doch brennend interessieren...) :t317:
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Beitragvon Harlekin » 01.05.2008, 11:36

Hüstel........

Bitte keinen Geschlechterkrieg - mein Beitrag war auch ironisch :t317: , ich sag ja du hast mich gereizt mit dem VERGLEICH :t326: BITE BITTE BERG SEIN WILL.
Gibt nix was BESSER IST ALS!!!
Schließlich ist alles, das was es ist und so soll das auch sein :-) :-) :-)
Wen oder Was du liebst, wofür du dich entscheidest ist doch dir überlassen!!!!!!
(Auch wen oder was du :t235: - ich hab es nicht so mit den Bergen).

Aber mal ernsthaft, wenn Mensch zu Mensch den Gipfel/Höhepunkt nicht erreicht ist doch der andere Mensch schuld.......wenn man es nicht schafft den Berggipfel zu erreichen, ist niemals der Berg schuld.

Hast schon recht......trotzdem hinkt halt meines erachtens der Vergleich von Beziehungen Mensch/Natur und Mensch/Mensch. (vielleicht ist ja der Mensch an sich ein bissl UN-Natürlich durch sein Gefühl und Geschwätz???)

Mir kam allerdings auch schon zu Ohren, dass Mensch (egal ob nun männl. o. weibl.) einer "abgeht" am Gipfelkreuz, also so gesehen :wink:.

Grübel-Grübel
Harlekin

P.S. ERLEUCHTET bin ich übrigens immer dann wenn ich nicht grad im DUNKELN steh, *lach* und das wechselt ziemlich regelmäßig - hab doch schon mal erwähnt, ich MENSCHEL so fürchterlich :wink:
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