G E D A N K E N

Hallo Meer,

kann auch sein, dass ich die "Wertigkeit" der Liebe anderst sehe. Es genügt mir eben nicht die Liebe nur "in mir" zu spüren, ich möchte sie auch weitergeben und umgekehrt wieder bekommen. Ich möchte sie "erleben".
Bei der Natur ist das ganz einfach. Wenn ich die liebe, dann bekomme ich sie in gleichem Atemzug wieder, indem ich sie sehe, spüre, fühle. Die Wärme der Sonne, der Duft einer Blume, das Rauschen des Meeres. Ich hab jederzeit die Möglichkeit hinaus zu gehen, die Natur zu "erleben". Sie ist immer da.
Bei einem Menschen ist das anders. Wenn ich einen Menschen liebe, dann möchte ich diese Liebe mit ihm "zusammen erleben". Spüren- Fühlen-Erleben. Und nicht dass, das jetzt einer falsch interpretiert, ich meine das nicht rein sexuell. Sondern eher seelisch.

Du hast geschrieben:

Aber irgendwann hab ich halt erkannt, dass LIEBE das ZIEL generell ist,

Ich möchte da für mich hinzufügen, dass ich die Liebe auch leben möchte und zwar genau mit dem oder den Menschen für die ich sie empfinde. Das ist für mich der Sinn der Liebe. Die "Erfüllung" der Liebe.

Dass man einen anderen Menschen nicht zwingen kann, dass er genauso empfindet ist mir natürlich schon klar. Und wie das Leben zeigt, gibt es ja mindestens genausoviele unerfüllte Lieben, wie vielleicht erfüllte. Und dieses Spiel verstehe ich halt nicht. Ich suche mir ja nicht mit meinem Verstand aus, wenn ich liebe. Das ist ein Gefühl, das von innen raus kommt. Also ist das ein reines Zufallsspiel. Trifft es auf einen Menschen, der mir die gleichen Empfindungen entgegen bringt, dann habe ich Glück. Wenn nicht, dann habe ich Pech und kann schauen wie ich mit den negativen Empfindungen (diesem Schmerz) die daraus entstehen, umgehe. Ja, ich weiß, irgendwann vergeht er vielleicht wieder. Irgendwann vielleicht. Es ist nur nicht sehr spaßig, wenn man grad mittendrin ist und wenn es immer wieder passiert.

Ein Trost, dass es mir nicht allein so geht. Also bastel, kämpfe, leide ich halt mal weiter.

Lieben Gruß

Starlight :t291:

OK, habs geschnallt wo du weiter willst und ich folge DIR

Es dauert aber noch etwas mit `ner Antwort,

bis bald
Meer

Das ist wirklich ein wunderschönes Gedicht von Dir!
Das ist schon unglaublich, wenn man (ich, Du, Er ...Sie) erkennt, daß niemand einem die Liebe zu einem
Menschen wegnehmen kann, nichtmal der geliebte Mensch selbst.
Niemand kann mir die Liebe zu dem nehmen, was (und wen) ich liebe, das kann ich nur selbst tun,
indem ich meine Liebe in Erwartungen, Befürchtungen und ähnlichem ertränke.

Bei mir kam diese Einsicht relativ spät nach jahrelangen Qualen. Heute gibt mir diese Einsicht Halt in meinem Leben,
zum Beispiel in heftigen Diskussionen mit Sophia, wenn auch mal die Existenz unserer Beziehung auf dem Spiel steht ...

Aber so schön in Worte gefaßt, wie Du Meer, habe ich meine Einsicht (noch) nicht.

Bis bald



Liebe Grüße an alle hier im Forum vom

Reisenden Hartmut

Das freut mich, lieber Hartmut
dass dir meine Worte auch etwas bringen und ich freu mich mit dir, dass du die Gewissheit in dir hast, dass Liebe nicht weggenommen werden kann.

Ich war ja auch schon Mitte 40 ca., als ich mich überhaupt erst einmal "bewusst" mit Liebe befasst, auseinandergesetzt und gehadert und mich in der Zeit dann eindeutig dafür entschieden hab.
Vor dieser großen Liebe z.B. war ich in einem ähnlichen Zustand, den wir beide dann aus Vernunftsgründen beendeten, was ich auch als äußerst qualvoll empfand und mir danach klar wurde, dass ich meine Liebe verleugnen musste.
Es war so unerträglich, dass ich mir schwor, dies nie mehr in meinem Leben zuzulassen und dass ich bei neuen Begegnungen wenigstens innerlich dazu stehe, egal welche Umstände das verhindern wollen.
So gesehen ist dann Treue nämlich nicht Treue zu einem Partner, sondern eine "Liebestreue" und die sog. partnerschaftliche Untreue bekommt dadurch ein ganz anderes Gesicht.
Unsere Gespräche zur Liebe führten wir im Titel: "Ein paar Worte zur Liebe" intern weiter, wenn du da mal schauen magst und ich freu mich, wenn du dich bald wieder einbringst.

liebe Grüße Meer

HA!

Das ist doch was.
Mit schriftlicher Erlaubnis zum Veröffentlichen von isi, mit dem ich zum Glück noch Kontakt habe:

geschriebenes Wort und seine Aussagen

Was ist das für ein halbherziges Schweigen,
welches sich dennoch in Worten ausdrückt,
die ebenso Unwahrheiten beinhalten können.

Was ist das für ein halbherziges Schweigen,
welches andere unbewusst an vorderste Front schickt,
und glaubt unbehelligt davon zu kommen?

Schweigen, ohne sich in Worten auszudrücken,
wäre ein in sich gehen und dort bleiben,
wäre die ganze Wahrheit zu erfühlen.

isi 27.1.08