Guten,
interessanter Film über die Geschehnisse in
Venezuela im Jahr 2002:
https://m.youtube.com/watch?v=QXOmJPHny3gEs ist nicht so einfach mit der Macht, mit dem
Sozialen, mit der Verfassung, mit der Armee, mit
den Emotionen, mit der Technik...
Was gerade abläuft und von einigen Journalisten
als "Machtkampf" bezeichnet wird, ist auch wieder
ziemlich diffus-konfus. Ausfall der Stromversorgung
landesweit, Aufruf zu einem Marsch auf Caracas,
Erklärung, daß der Einsatz der Armee im Ausland, oder
ausländischer Truppen im Inland, verfassungskonform sei...
Die Probleme der venezolanischen Wirtschaft und Gesellschaft
sind hausgemacht. Aber die Wünsche und Vorstellungen der US-Herrscher
sind nicht neu und gewiß nicht auf eine Verbesserung gerichtet.
"Bombardieren des Präsidentenpalastes" ... (spielte im Film eine
Rolle, als ultimative Drohung der Armeeführung) - da kann es einem
nur übel werden, erst recht bei dem ständigen Beschwören der
Verfassungstreue.
1973 wurde ein in Chile demokratisch gewählter Präsident
in seinem Präsidentenpalast in Santiago de Chile bombardiert!
Wenn man sich als Opposition unter Mißbrauch der Armee
derart verfassungsfeindlich verhält, wie 2002, ist es nicht
verwunderlich, daß sich die Chavinisten insbesondere den
Rückhalt der Armee organisiert haben. Mehr Generäle bedeuten
mehr Sicherheit. Und daß solche Vorgänge auch eine Folge
im Gesamtgefüge der Medien und der allgemeinen Freiheiten
provozierte, ist auch vorstellbar.
Wenn der Herr Guaido nun die Macht für sich und die
Opposition einfordert und nicht verhandlungswillig ist,
wird er es wohl weiter auf der Straße auskämpfen müssen.
Wenn allerdings tatsächlich ausländisches Militär eingreifen
sollte... - "Selbstbestimmt" und "Demokratisch" könnte man es
dann nicht nennen. Und ob das eine gute Grundlage für eine
Wiederherstellung der Demokratie wäre, ist sehr fraglich.
Schlimmstenfalls käme es zum Bürgerkrieg oder zu
bürgerkriegsartigen Zuständen.
Mal sehen, wie es weitergehen wird (wenn die eine Seite
halb Venezuela nach Caracas bringen will, dann wird die
Gegenseite die andere Hälfte dorthin bringen...)
PS.:
Die Berichterstattung über die Vorgänge in V. sind einigermaßen
sachlich. Heute sah ich allerdings einen Auftritt des ZDF-Korrespondenten.
Er wurde gefragt, ob die Behauptung der Maduro-Regierung,
der Blackout sei Folge eines Angriffs der USA, zutreffend sei.
Er meinte beobachtet zu haben, daß die erforderlichen Anlagen
für die Energieversorgung marode seien, weil zu wenig Geld dafür
bereitgestellt wird. Und das brachte er in Verbindung mit hohen
Ausgaben für die vielen Generäle.
Entweder ist der Mann uninformiert und kennt die Vorgänge von 2002 nicht.
Das wäre schlecht - Weiterbildung dringend erforderlich!
Oder er stellt sich dumm und informiert tendenziös.
Das wäre dann wieder ein Punkt, die Frage nach der "Lügenpresse"
zu stellen. Es gibt subtile Methoden, Meinungen
zu manipulieren. Die Methoden sind allgemein bekannt:
Dinge verschweigen, Zusammenhänge herstellen, die nicht zutreffend sind,
aber sehr glaubwürdig daherkommen, unbewiesene Behauptungen ständig
wiederholen.
Nachtrag:
Herr Guaido hat jetzt den nationalen Notstand ausgerufen.
Und um Hilfe aus dem Ausland, unter anderem aus D gebeten.
Angeblich sei die Ursache für den Totalausfall ein Buschbrand
gewesen, der auf ein "Elektrizitätswerk" übergegriffen hatte.
Was soll der Quatsch? Wenn G. In Venezuela nichts zu sagen
hat, dann sollte er solche Luftnummern lassen. Man muß sich
ohnehin fragen, ob es weltweit immer mehr in der Politik einen
Hang hin zum Zynismus gibt?
Der Kashoggimord, Italien ("... werden Italien nur von Postkarten sehen...", Österreich (Innenminister), Trump, Putin...
Erdogans Innnenminister (... sie sollen nur als Touristen kommen - wir werden sie am Flughafen erwarten...)
Einfach widerlich!